"Mein Sohn hätte auch unter den Toten sein können"

Trauer in Duisburg. Foto: Preuß
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Duisburg - Das Trauma eines Landes: 20 Menschen verloren hier ihr Leben, obwohl sie nur feiern wollten. Mehr als 500 Menschen wurden verletzt, als sie versuchten aus der Enge eines Tunnels, der sie zur Loveparade führen sollte, heraus wollten. Martin aus Goch ist einer, der dabei war. Er lag schon auf dem Boden, unmittelbar neben anderen, und wurde dennoch zum Glück gerettet.
Aber nicht er kommt hier zur Wort, sondern vielmehr seine Mutter Ursula Orger (Name geändert), die seitdem genauso traumatisiert ist wie ihr Sohn: „Eigentlich verfolgt mich das Ganze nach wie vor.“ Ihr 20-jähriger Sohn sei genau in dem Brennpunkt an der Treppe gewesen, wo das Drama seinen Lauf nahm. „Der Gedanke ist einfach unerträglich, dass er genauso unter den Toten hätte sein können“, sagt die Gocherin. Martin lag unterhalb der Treppe und habe, so berichtete er seiner Mutter beim Betrachten der Fernsehbilder, unter sich die Menschen gespürt. Ursula Orger: „Es ist schrecklich, dass ich so etwas erfahren muss.“ Manche Dinge habe Martin aufgrund des Schocks vergessen, doch weiß er noch, dass er von der Treppe stürzte und am Boden lag. Seit diesen Tagen befiel Ursula Orger eine bedrückende Grundstimmung, deren Folgen sie derzeit nicht absehen kann: „Mich lässt so etwas nicht los. Für mich wird dieses Gefühl zunehmend schlimmer, da ich emotional stark belastet bin. Seitdem bin ich zur Zeit wenig beanspruchbar.“ Zum Glück steht für Familie Orger nun bald Urlaub an. Zeit um abzuschalten ...

Autor:

Franz Geib aus Goch

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