Neue Gartenmöbel

bekommt man bei Aldi nur, wenn man ganz zeitig aufsteht.

Am späten Sonntag klingelte das Telefon. Die Tochter war dran. Anstatt uns gegenseitig zu fragen, wie es uns geht oder ob in Afrika Muttertag ist, sagte ich auf meine direkte Art: „Was liegt an?“

„Aldi hat Gartenmöbel im Angebot.“

„Also muss ich aufstehen? Was muss ich holen? Prospekt liegt schon in der Altpapiertonne, doch für Dich hole ichs wieder raus.“

Tisch, Stühle und Auflagen dazu und Sonnenschirm sollten es sein. Oh? Ist unser Auto groß genug? Evtl. könnte ich meinen Mann aktivieren, mich zu begleiten.

Da kam schon eine weitere Anweisung hinterher. Sie würde gleichzeitig bei Aldi in Kleve (3 Filialen) gucken und ich sollte zu meinem Lieblings-Aldi nach Uedem – wie immer - Goch hat einen doofen Parkplatz. Dann würden wir uns per Handy darüber informieren, wer überhaupt etwas von diesem Schnäppchen bekommen hat.

Aufstehen klappte. Ehemann hatte Frühstück schon fertig. Er hatte Auto-Ladefläche vergrößert. Er fuhr mit und pünktlich um 7:58 Uhr waren wir auf dem Aldi-Parkplatz. Oh Warteschlange – wie früher wenn es Bananen gab in Ostdeutschland. Jeder von uns nahm seinen eigenen Einkaufswagen. Ich sagte zum tapferen Ehemann, dass ich zuerst die Auflagen in der richtigen Farbe holen würde. Alles klar! Tür wurde geöffnet. Menschen strömten, fuhren, rangelten, quengelten, überholten. Alle wollten Schnäppchen. Niemand hatte einen normalen Wocheneinkauf im Sinn. Mein Mann hatte bereits den riesigen Gartentisch an seinen Einkaufswagen gelehnt und hoffte, dass ich den Tisch gemeinsam mit ihm rein hieven würde. Der Wagen fuhr fort. Tisch fiel um. Durchsage im Verkehrsfunk meldete den Stau bei Aldi.

Handy klingelte. Der Abgleich der Beute erfolgte. Fazit: Es fehlten noch Stühle.

Was tun? Weiter suchen! Nächste Aldi-Filiale. Wenn wir eben keine Stühle mehr bekämen, so müssten wir eben die Auflagen zurück bringen.

Die nächste Filiale in einem kleinen Dorf noch hinter Uedem, wo ich einfach zwecks Sondierung der Lage ohne Einkaufswagen rein stürmte, hatte tatsächlich noch 4 Stühle. Ich schmiss mich mit meinem Oberkörper und weit ausgebreiteten Armen auf das kostbare Warengut, rief per Handy meinen Mann herein und dann die Tochter an: „Aktion beendet! Wir haben alles!“

Oma und Opa haben alles gut gemacht. Opa sagte noch: „Oh, ist das aufregend!“

(so geschehen im Jahr 2011)

Autor:

Heidrun Kelbassa aus Goch

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