Regenschirm auf Reisen

Manchmal ist es gut, wenn man auf Reisen einen Regenschirm bei sich hat. Manchmal geht aber der Schirm alleine auf Reisen.

Ich will hier von meinen beiden Stockschirmen erzählen. Schirm 1 war mein Begleiter bis ich ihn im Jahre 1994 an eine Arbeitskollegin verlieh. Am nächsten Morgen konnte sie mir den Schirm nicht zurück geben, da sie ihn in der Bahn hat stehen lassen. Ein sitzen gelassener Schirm? Ein Schirm ohne gültiges Ticket fuhr also im VRR in Essen oder nördlich davon mutterseelenallein herum. Nö! Schluchz! Ich wollte meinen Schirm zurück. Ich konnte meine Kollegin überreden, mir einen neuen zu kaufen. Wir zogen in die Kettwiger Straße und ich suchte mir diesen wunderschönen roten Schirm aus. Die Uhren dienen dem Hinweis, dass die Zeit vergeht und es nicht ewig regnen wird.

Nun kommen wir zu meinem Schirm Nr. 2, den mir meine liebe Mama Adele in Bayern kaufte in einem feinen Schirm- und Handtaschengeschäft. Er zeigt ein Gemälde von Gustav Klimt. Das Bildnis zeigt die „Goldene Adele“. Ein Stockschirm von Kobold mit schwarzem Griff und Automatik. Nun ist meine Mama bereits drei Jahre tot und ich habe diesen Schirm als liebe Erinnerung. Bei meiner ehrenamtlichen Tätigkeit wurde vor kurzem mein Schirm bei Schlechtwetter als AWO-Allgemeingut mitgenommen. Doch es spricht sich schnell rum, wenn ich traurig bin. Der Schirm, der eine Woche in Kevelaer auf Wallfahrt war, kam mit einer lieben Entschuldigung zu mir zurück.

Ich achte auf meine Sachen und ich hoffe, dass ich noch lange gegen Regen geschützt sein werde.