Zurück zum Acker - Asbest im Turm geht es an den Kragen

Michael Ramming (Firma Moß) und Wolfgang Jansen, Geschäftsführer der städtischen Entwicklungsgesellschaft Go!
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Noch ragt er in den Himmel, doch bereits in der nächsten Woche wird der über 30 Meter hohe Turm des Heizkraftwerkes auf dem Gelände der Reichswaldkaserne nur noch Geschichte sein.

Seit vergangenem Montag sind Mitarbeiter des Abbruchunternehmens Moß aus dem Emsland dabei, den Turm zunächst „von Hand“ mit dem Presslufthammer zurückzubauen. Eine hydraulische Hebebühne bringt sie dafür in luftige Höhen.
Wahrscheinlich wäre es einfacher gewesen zu sprengen, aber das kam nicht in Frage, wie Betriebswirt Michael Ramming erklärt: „Im Turm ist damals zur Dämmung KMF - Künstliche Mineralfaser - verbaut worden; hätten wir gesprengt bzw. einfach abgerissen, so hätte sich dieser Schadstoff großflächig über der Stadt verteilt.“

Dämmschicht aus Asbest

Während des Rückbaus wird nun geschaut, wie weit die Dämmschicht reicht; ist sie beseitigt, kann der Turm mit Baggern „umgeschubst“ werden, so Ramming. In luftiger Höhe fällt jetzt erst einmal Ziegelreihe um Ziegelreihe und auch die drei Edelstahlkaminzüge werden gleichzeitig schrittweise weggeflext.

Schutt wird zerkleinert

Der Schutt, der so entsteht, wird dann in zwei Brechanlagen auf Korngröße zerkleinert, von Fremdstoffen befreit und kann später in der Region wieder als Baustoff verwendet werden, zum Beispiel als Unterbau für Baukörper oder Tragschichten.
Die Beseitigung des Turms ist der aufwändigste Teil der Arbeiten, berichtet Wolfgang Jansen, Geschäftsführer der städtischen Entwicklungsgesellschaft Go!. Mit dem zeitlichen Ablauf der Arbeiten auf dem Kasernengelände ist er sehr zufrieden: „Wir liegen im Zeitplan und es gab auch so gut wie keine Beschwerden aus der Nachbarschaft.“ Und die Bombe, die in der vergangenen Woche auf dem Gelände gefunden und entschärft wurde, war auch keine „böse Überraschung“. Mit Funden dieser Art müsse man bei einem solchen Vorhaben rechnen.

Bombenfund war keine Überraschung

Außer dem Turm steht so gut wie nichts mehr. Täglich kommen die Arbeiten dem Ziel näher, das riesige Gelände wieder in den Zustand einer Grün- bzw. Ackerfläche zu versetzen. Ende Juni soll es soweit sein.
Bis dahin muss über und auch unter der Erde alles beseitigt sein: „Leitungen, Kabel, Fernwärme - alles muss raus“, so Jansen. Damit wäre dann der Weg frei, zum Beispiel für eine Wohnbebauung und ein neues Gocher Stadtviertel.
Alle Fotos: Steve

Autor:

Corinna Denzer-Schmidt aus Sonsbeck

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