Die Unterstützung für Flüchtlinge ist groß

Monika Riße bei der Arbeit. In ihrem Büro in der Stadtbücherei laufen viele Fäden in Sachen „Flüchtlingshilfe“ zusammen.
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„Das Telefon steht kaum still“, freut sich Monika Riße, dass ihre Arbeit so gut angenommen wird. Seit zwei Monaten ist sie Ansprechpartnerin für Flüchtlinge und Gocher, die sich ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe engagieren wollen. Viele Fäden laufen seitdem in ihrem Büro in der Stadtbücherei zusammen.

Christian Schmithuysen

„Die Integration klappt in Goch ja schon seit vielen Jahren gut“, verweist Monika Riße auf die Vielfalt der Kulturen in der Stadt. „Durch die Notunterkunft in der Tennishalle nehmen viele Gocher das aber erst jetzt konkret wahr.“ Dabei sind dies durchaus zwei Paar Schuhe. Die Notunterkunft an der Marienwasserstraße ist eine vorübergehende Unterbringungsmöglichkeit von Flüchtlingen und nicht für eine dauerhafte Belegung ausgerichtet. Alle paar Tage wechseln hier die Bewohner, wobei die Unterkunft eine Kapazität von bis zu 150 Personen hat. Ganz anders sieht es mit den zurzeit 530 Flüchtlingen und Asylbewerbern aus, die längerfristig in Goch bleiben. Für Unterbringung und Versorgung sind das Ordnungsamt und das Sozialamt zuständig. Hilde Fielenbach-Hensel vom Verein zur Betreuung Asylsuchender e.V. Goch steht ihnen ebenfalls mit Rat und Tat zur Seite. Und mit Monika Riße kommt ein weiterer Ansprechpartner hinzu, der für die Verknüpfung zuständig ist. „Wir müssen die Flüchtlinge, die bei uns bleiben, vernünftig betreuen. Deshalb wollen eine Dauerhaftigkeit erreichen“, sagt sie. „Das Erlernen der Sprache ist dafür ein wichtiger Baustein.“ Sobald der Aufenthaltstatus geklärt ist, kommen aber auch Hobbys und Freizeitmöglichkeiten ins Spiel. Zum gemeinsamen Sport treiben, Musizieren oder Kochen ist jedoch Engagement gefragt. Und da sind freiwillige Helfer gefordert. „Die Nachfrage ist riesig“, freut sich Monika Riße über die vielen neuen Ehrenamtler. Von Kleiderspenden bis zur Einbringung der eigenen Erfahrungen als Flüchtling reicht das Hilfsangebot. Aber auch manche gute Idee wird vorgetragen.

Weckmänner für Flüchtlingskinder

Eine davon wurde gerade erst in die Tat umgesetzt. Nach dem Martinszug in Goch erhielten auch die rund 70 Flüchtlingskinder, die bereits in Goch zur Schule oder in den Kindergarten gehen, eine Martinstüte. „Aber was ist mit den Kindern in der Notunterkunft?“, wurde Monika Riße gefragt. Etliche Telefonate und email später stand das Resultat fest: Nach dem Umzug durch die Stadt zogen die Jungen und Mädchen der St. Georg Schule weiter zur Tennishalle. Gymnasiasten unterstützten sie mit bunten Laternen. Malteser, Feuerwehr und Polizei waren ebenfalls informiert. Und das St. Martinskomitee stiftete Weckmänner für die Kinder in der Notunterkunft. „Eigentlich nur eine kleine Geste“, sagt Monika Riße. „Aber auch das will koordiniert sein. Das fängt schon mit der Uhrzeit an. Und die Eltern mussten ja auch informiert werden, dass ihre Kinder noch weiter ziehen.“
Seitens der Stadt ist man jedenfalls froh, eine direkte Ansprechpartnerin der Verwaltung zu haben. „Die Vernetzung wird immer besser“, versichert Pressesprecher Torsten Matenaers „Wir müssen weiter Hand in Hand arbeiten, damit die Menschen, die zu uns kommen, sich wohl fühlen.“
Monika Riße ist mittwochs von 10 bis 12 Uhr und donnerstags von 16 bis 18 Uhr (unter Telefon: 02823/88158 oder Email: monika.risse@goch.de) in den Räumen der Stadtbücherei zu erreichen.

Integration

 Begegnungscafé, dienstags 15 bis 17 Uhr in der Freien Evang. Ge­meinde, Mühlenstraße 72, Kontakt: schmidt.sue@gmx.de
 Komm und Koch jeden 1. Samstag im Monat von 11 bis 15 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus, Markt 4, Kontakt: kuk.goch@t-online.de
 Koordination der Sportprojekte, Kontakt: sports-for-everyone@t-online.de
 Hausaufgabenbetreuung mit Spiel & Spaß montags 16.30 bis18 Uhr im Michaelsheim, Kirchhof, Kontakt: werner.kuehle@web.de

Autor:

Christian Schmithuysen aus Goch

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