Regierung durch SPD, Grüne und AfD...? Unsinn oder mögliche Realität?

Laut neusten Prognosen und Umfragen ist eine schwarz-gelbe Regierungskoalition immer unwahrscheinlicher. Zwar ist erst am kommenden Sonntag die Endabrechnung, aber der Wähler weiß nur zu gut, dass die vergangenen vier Jahre von den Rahmenbedingungen politisch wesentlich besser für Entscheidungen hätten genutzt werden können.

Die Konstellation schwarz-gelb tat sich schwer konform zu harmonieren und beschloss elementare Neuerungen nur kleckerweise. Insbesondere die FDP – mit ihren Führungskräften Rösler und Döring – erwies sich als Hemmschuh dafür, dass die guten, wirtschaftlichen Voraussetzungen nicht besser genutzt werden konnten. Zudem kommt noch, dass sie sich selbst die am wenigsten Fähigsten als Spitze gewählt hatten. Leute wie Brüderle, Kubicki, Lindner und Westerwelle hätten dorthin gehört!

Deshalb steht zu befürchten (oder zu hoffen...?) dass sich somit die FDP zu einer aussterbenden Spezies entwickelt, die keiner mehr braucht.

Die Grünen mit ihren Übereglementierungswahn haben sich selbst unbeliebt gemacht, auch wenn sie mit ihren Vorgaben grundsätzlich Recht haben. Es steht außer Frage, dass Fleischlose Ernährung gesunder ist, als Haxe mit Kraut oder Schnitzel mit Pommes und Schranke. Doch die zurückliegende Erfahrung zeigt, dass sie eher den Drang haben, den mündigen Bürger zu bevormunden, als ihn zu beraten. Insofern wendet man sich besser von ihnen ab, denn wenn man sie von der Leine lässt, dann droht der Kontrollverlust. Die gerade in Fahrt kommende Pädophilie-Debatte aus ihren zurückliegenden Wahlprogrammen lässt diesen Schluss jedenfalls zu.

Die AfD ist die große Unbekannte in diesem Wahlkampf. Zwar liegen die Prognosen für diese Partei, die einzig die Euro-Krise und dem ganzen Drumherum auf ihren Schirm hat, gerade bei etwas über 3 Prozent. Doch in Anbetracht der vielen politikverdrossenen Wähler mit ihrer Unzufriedenheit, dem Drang, ihren Protest auszudrücken und dem Zwiespalt, nicht zu wissen, was sie denn wählen sollen, könnte ich mir vorstellen, dass die 5-Prozent-Hürde in dem jetzigen Fall überhaupt nicht utopisch ist.

Ein vergleichbares Phänomen hatten wir schon einmal mit den Piraten, die ihren einmaligen und recht kurzen Zulauf in einer ähnlichen Konstellation hatten, als die Unzufriedenheit der Wähler ihnen diesen satten Stimmenregen bescherte. Natürlich hatte diese Euphorie-Episode nur kurzen Bestand, weil der Wähler schnell merkte, dass dort nichts durchorganisiert war, Rechtslastigkeit bestand und ein Programm zum Haare raufen zusammengebastelt wurde. Den endgültigen Stoß verpassten sie sich dann selbst, indem ihnen der Streit um Pöstchen wichtiger war, als politisch zu arbeiten.

Doch bei der AfD scheint die Organisation und das entsprechende Hintergrundwissen ein etwas anderes zu sein, als bei den Piraten. Nicht zuletzt deshalb, weil sich gebildete Köpfe und Persönlichkeiten dort hervortun, die zu wissen scheinen, worüber sie reden. Die fachliche Kompetenz dort ist keinesfalls nur blabla, sondern ein von wirtschaftlichem Fachwissen geprägtes Team, das genau den Nerv und die Angst der Bürger dort trifft, wo er am empfindlichsten ist: Die Sorge um unseren Wohlstand, unser Geld und davor, dass unsere Ressourcen dorthin abfließen, wo sie ein Fass ohne Boden füllen sollen.

Eben aus diesen Gründen könnte ich mir vorstellen, dass sich am kommenden Sonntag eine politische Konstellation ergeben könnte, mit der wirklich niemand gerechnet hatte: SPD-Grüne-AfD...

Foto: Stephanie Hofschlaeger, Pixelio

Autor:

Kurt Nickel aus Goch

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