„Den Flüchtlingen dabei helfen, dass sie nicht abhauen“

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Seit Monaten beherrscht uns ein Thema, die Flüchtlingssituation. Für Heribert Hölz von der Bosnienhilfe der Caritas am Niederrhein eine Situation, die ihm Kopfzerbrechen bereitet: „Dass sich so viele in Deutschland um die Flüchtlinge kümmern, ist toll, aber das Problem wird, es sind einfach zu viele, weil zu denen, die vor dem Krieg flüchten auch viele hinzukommen, die aus purer Armut ihr Land verlassen.“

Um das „Problem“ längerfristig in den Griff zu bekommen, sei diesen Menschen, und damit meint Hölz die Flüchtlinge aus den Balkanländern, nur zu helfen, dass man sie dabei unterstütze, nicht abzuhauen.
„Ein Großteil der Menschen, die hier unterkommen, stammen aus sogenannten sicheren Ländern. Bis diese wieder zurückgehen, weil sie nicht hier anerkannt werden, dauert es und das kostet Geld“, so Hölz, der gerade wieder in Weeze, seinem „Bosnienhilfe-Nest am Niederrhein“ weilte und einen Kurzbesuch beim Gocher Wochenblatt einschob: „Wenn man nur einen Teil dieses Geldes der Bosnienhilfe gegeben hätte, bin ich sicher, würden viele Menschen in ihrem Land bleiben.“

50 bis 60 Euro im Monat zum Leben

50 bis 60 Euro im Monat hätten die Menschen in Bosnien zum Teil nur zur Verfügung, weiß Hölz: „Da ist es doch verständlich, dass viele gehen.“
Aus diesem Grund macht Hölz allen, die helfen wollen, einen Vorschlag: „Übernehmen Sie doch für einen gewissen Zeitraum einfach eine Patenschaft, die eine ganze Familie unterstützt!“
Für monatlich 25 Euro, und das ein Jahr lang, kann eine Familie in Bosnien insgesamt 600 Brote kaufen, rechnet er vor: „Das ist schon eine nicht zu unterschätzende Hilfe.“

Geld kommt da an, wo es gebraucht wird

Hölz, der 23 Jahre lang in der Bosnienhilfe aktiv ist, garantiert, dass das Geld auch tatsächlich ankommt. „Ich kenne viele Menschen, vom Bürgermeister, bis zum Lehrer.“ Diese „Vertrauensleute“ würden Vorschläge einreichen, welche Familien betroffen wären, er persönlich würde die Daten vor Ort überprüfen.
Anschließend würden die Vertrauensleute die Hilfe aus Deutschland weiterleiten, und sich dies gegenzeichnen lassen. Am Ende eines Jahres bekommt Heribert Hölz die unterschriebenen Listen zurück und hätte somit für alle Unterstützer einen Beleg, dass die Hilfe dort hinkommt, wo sie hingehört. Die Paten würden Namen, Anschrift und weitere Daten erhalten, um sich selbst von der Richtigkeit überzeugen zu können.

'Hab ich Schaf, hab ich Milch, hab ich Wolle'

Heribert Hölz hilft darüberhinaus auch auf andere Weise: Die jüngste Altkleidersammlung brachte einen Erlös von 1. 300 Euro. Nach dem Motto ‚teilen wie Sankt Martin‘ kauft er in Bosnien Schafe für Familien. „Hab ich Schaf, hab ich Milch, Wolle und mehr“, lautet sein Slogan. Im vergangenen Jahr kamen so 50 Schafe zusammen, die vor allem bei Kleinbauern abgegeben werden konnten, damit sie halfen, deren Existenz auf Dauer zu sichern.

Lesung beim Tag der offenen Tür im Kindergarten

Wer Heribert Hölz persönlich kennen lernen möchte, kann dies gerne tun, und zwar bald: Am Samstag, 24. Oktober, liest er im Franziskus-Kindergarten in Weeze zum Tag der offenen Tür aus seinem Buch „Von Lebertran bis Slivovitz“.
Für Fragen zur Hilfe steht er gerne zur Verfügung, ansonsten ist er unter 0 28 45/56 86 zu erreichen.

Autor:

Franz Geib aus Goch

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