Hausbau Kunst: vom Fachwerkhaus bis Bauhausstil

Foto: © H.D.Volz / pixelio.de

Es besteht schon ein Unterschied zwischen Kunst am Bau und der Kunst des Hausbaus. Die Hausbau-Kunst bildete und bildet die Basis für Stilrichtungen und Entwicklungen in der Architektur. Dabei entwickelten sich im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Bauweisen, deren Zustandekommen sowohl auf kulturellen wie auch geographischen Vorgaben beruhen.

Die Entwicklung des Häuserbaus

In den Anfängen der Menschheitsgeschichte waren es überwiegend nomadisierende Völker, die mobile Hütten oder Zelte aus Holzstöcken und Tierhaut anfertigten und damit den Tierherden folgten. Feste Siedlungen kamen erst später dazu und damit die Entwicklung unterschiedlicher Stile, die sich hauptsächlich nach dem jeweiligen Klima und dem vorhandenen Baumaterial richteten. Aber schon in der Frühgeschichte der Menschheit wurden gerade für klerikale Bauten enorme Anstrengungen unternommen, um bestimmte Baumaterialien auch aus weiter entfernten Gegenden zu beschaffen. Für den damaligen Durchschnittsbürger kam das meist nicht in Frage und deshalb wurden andere, preiswertere Lösungen gefunden.

Das Fachwerkhaus

Vermutlich gleichzeitig entwickelten sich die Technik des Fachwerkbaus und die der überwiegend im Norden angewandten Ständerbauweise. Diese Techniken erlauben die mehrgeschossige Bauweise. Dies war schon damals wichtig. Denn die meist mit dicken Mauern gegen Angriffe eingefriedeten Städte hatten ein Problem, das auch heute vorhanden ist, Platzmangel. Das Fachwerkhaus besitzt hierbei ein tragendes Gerüst aus Holzbalken. Die so genannten Gefache, die Aussparungen zwischen den Balken, wurde mit Bruchstein, Stroh und Lehm ausgefüllt und glatt gestrichen. Das Fachwerkhaus war über Jahrhunderte hinweg der prägende Baustil in Mitteleuropa. Mit der Idee des genormten Bauziegels erhielt das Fachwerkhaus in den Anfängen der Industrialisierung eine Konkurrenz, die es langsam verdrängen sollte. Das Mauerwerk aus Ziegeln bot den Baumeistern und Architekten weit mehr Spielraum in der Gestaltung und in der Statik und das bei geringeren Kosten. Dazu kamen weitere bautechnische Entwicklungen wie der Beton und neue Stahllegierungen mit hoher Festigkeit. Neben der reinen Bautechnik entwickelten Architekten und Baumeister auch ihren eigenen Stil, in Bezug auf Form und Materialien, der von Ihnen errichteten Bauten. Einer der letzten großen und prägenden Stile entwickelte sich in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts in Weimar.

Der Bauhausstil

Der Architekt Walter Gropius gründete1919 das staatliche Bauhaus an der Kunstschule in Weimar. Die Idee dahinter war die Zusammenführung von Kunst und Handwerk nicht nur in der Bautechnik. Der Bauhausstil bezieht sich unter anderem auch auf das Design von Möbeln und Haushaltsgegenständen. Die klaren und offenen Linien im Bauhausstil sind noch heute Wegweiser für Architekten zur Gestaltung von Gebäuden genauso wie sie Grundlagen für Designer darstellen. Der internationale Erfolg des weltweit bekannten Bauhausstils basiert auf dem traurigen Umstand, das durch die Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 und damit einhergehende Repressalien gegen Professoren und Studenten des Bauhauses, diese größtenteils in die USA emigrierten und dort ihren außergewöhnlichen Baustil weiter verbreiteten.

Bildquelle: © H.D.Volz / pixelio.de

Autor:

Robert Fenchel aus Goch

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