Ich vermisse meinen Kater

Da ist er noch in meinem Leben, der treue Freund | Foto: Gemeinfrei
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  • Da ist er noch in meinem Leben, der treue Freund
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Traurig ist es.
Da lebten wir nun schon so lange zusammen, mein Kater und ich.
Immer hatten wir uns prächtig verstanden.

Er blieb immer brav zu Hause.

Und er wartete geduldig auf meine Rückkehr.
Wenn ich – so oft geschehen - erst spät nach Hause kam von meinem Dienste,
stand er schon mit gekrümmtem Rücken hinter der Haustür und schnurrte gewaltig.
Öffnete ich die Türe, sprang er freudig hervor und begrüßte mich überschwänglich.
Umkreiste mich, beschnüffelte mich, rieb seinen Rücken genüsslich an meinen Waden, setze sich mit mir noch an den Tisch und wir tranken noch eine Kleinigkeit zusammen.

Dann gingen wir gemeinsam zu Bett, er kuschelte sich eng an mich und verließ mich nicht. So manches Mal rückte er mir jedoch auch ganz schön auf die Pelle.
Aber ich konnte ihn einfach nicht verscheuchen - er war quasi mein zweites ich.

Am nächsten Morgen spürte ich noch seine Wärme neben mir, er war schon aufgestanden.
Bemerkte er jedoch mein leichtes Stöhnen, kam er zurück, sprang auf das Bett und schnurrte und knurrte mit seinen Barthaaren um meine Nase herum, an meiner Stirn entlang - dann stand ich so ganz allmählich auf.

Das treue Tier wich nicht von meiner Seite - welch Zweisamkeit ...........

Und wenn ich dann das Haus verließ, dann konnt´ ich spüren, wie seine Traurigkeit auch mich im Würgegriff erfasste, mir in den Magen fuhr und ich am liebsten wieder mit ihm ins Bett gekrochen wäre.

Aber das ging nun einfach nicht, die Pflicht schlich sich zwischen uns und mahnte zur Beachtung.

Und so vergingen die Jahre, der Rhythmus blieb der gleiche, der Tagesablauf brannte sich ins Innere der eignen Seele.
Nur eines hatte sich im Lauf der Zeit geändert – je intensiver er sich nachts an mich gekuschelt hatte, desto öfter durfte er den Vormittag auch draußen an meiner Seite verbringen.

Und dann geschah das Unfassbare.
Mein guter, treuer, viele Jahre beständiger Freund verließ mich, einfach so.
Ohne mir adieu zu sagen.
Er war wohl ziemlich sauer - auf mich. Warum nur !

Dann dämmerte es in mir :
Erst hatte ich das Rauchen abgestellt, dann hatte ich dem Alkohol die Stirn geboten.

Und so entschwand mein alter Freund auf nimmer Wiedersehen.

Wo mag er jetzt nur sein ?

MEIN KATARHH

Autor:

Lothar Dierkes aus Goch

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