Bei des Kaiser´s Bart !

Foto: gemeinfrei pixabild
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Der Bart ist ab ?

Nicht ganz,

kann man so nicht sagen.
Bis neulich war er noch in den tiefen der Hautfalten verschwunden– alles glatt rasiert und Pfirsich gleich.
Aber jetzt ist er wieder da – nein nicht der des Kaisers.
Wer denn ?

Der Drei Tage Bart !

Dieses Relikt eines einst prächtigen Auswuchses wurde zuletzt zu Beginn der 80er Jahre des letzen Jahrhunderts als Zeichen eines Menschen gedeutet, der auf sein Äußeres keinen allzu großen Wert legte, der ungepflegt und ungewaschen daher kam.
Danach allerdings, nur ein paar Jahre später, wurde der „Dreitagebart“ von Schauspielern und Sängern zur Alltagstauglichkeit hoch stilisiert und von einem bedeutenden Politiker des Nahen Ostens der Weltöffentlichkeit präsentiert, Arafat.

Diese Art des Bartes fungiert als Teil des Hormonsystems beim Manne als sekundäres Geschlechtsmerkmal und somit als Zeichen er Kraft und als Zierde der Männlichkeit.

Nachdem diese Art des Männlichkeitsbeweises in den letzten geschätzten 20 Jahren wieder einen Rückzug vorgenommen hatte, explodiert der mal mehr, mal weniger, je nach Testosteron - Stand ungestüme Drang nach Männlichkeitsbeweis erneut.

Schau ich heute in eine Zeitung, betrachte ich ein Foto in einem Magazin, oder schalte ich den Bildschirm am TV oder PC und suche im web Sachinformationen oder schaue Nachrichten oder Kommentare, bei denen das Testosteron - Geschlecht vertreten ist, starren mich zunächst erst einmal – in den meisten Fällen jedenfalls - abgerupfte Graugrashalme an. Oder sind es vielleicht schlecht abgeerntete Stoppelfelder? Oder handelt es sich dabei um eine etwas verunglückte Schafschur, bei der einiges schief geschoren wurde ?
Oder ist da vielleicht jemand gerade unsanft geweckt worden und hatte keine Zeit mehr, sich einigermaßen fit zu machen ?
Oder hat er etwa nur beim Packen seines Koffers seinen Rasierer vergessen und muss nun in diesem Zustand vor die Kamera treten ?
Möglich wäre natürlich auch – wenn ich an die gerade veranstalteten Politmammutsitzungen bis in die Morgenstunden denke -, dass wegen akuten Schlafentzugs einfach die Contenance entglitten sein könnte.

Aber wenn ich mir dann so den Gesamtauftritt der betreffenden Personen anschaue, kann das letztere nicht sein, denn wer geht schon mit Anzug und Krawatte ins Bett und steht morgens zumindest mit nicht verknitterter Bekleidung wieder auf ? Verknittertes Gesicht hat sicher einen anderen Grund.

Ich kann mich noch erinnern. Als junger Mensch wollte ich auch mit Bart antreten. Als ich dann aber feststellen musste, wie ungepflegt ein Auftritt mit Bartstoppeln nach mehreren Tagen aussehen kann, habe ich den Stoppeln dann freien Lauf gelassen im Angedenken all der bärtigen Persönlichkeiten mit gepflegtem Bartwuchs, denen ich meine Bewunderung zollte..
Und heute ? Leider kann ich nicht nachvollziehen, dass auch diejenigen sich für einen gepflegten Bart entscheiden, denen es eigentlich genau so gehen müsste wie damals mir beim Blick in einen Spiegel.

Konsequent wäre es dann doch eigentlich auch, sein gesamtes Erscheinungsbild dem des Stoppelfeldes im Gesicht entsprechend anzupassen und über die zerschlissene und künstlich gealterte Jenas hinaus auch jeden Abend mit der Tageskleidung erst ins Bett und morgens unter die Dusche zu gehen.
Das wäre einerseits doch konsequent, andererseits zeitsparend und äußerst praktisch – nicht nur aus optischer Betrachtung.

Doch nun will ich nicht länger nur das Negative suchen. Ich will gestehen, es gibt auch äußerst angenehme Stoppelbärte. Bärte, die nach drei Tagen dicht und füllig sind und perfekt getrimmt und passend zu dem dazu ausgewählten Outfit. Mit dem richtigen eigenen oder fremden Händchen kann das Kunstwerk dann perfekt gelingen.
Denn wer so ein rechter Patriot mit kurzem oder langem Bart sein möchte, der sollte sich dann auch kleiden wie ein Edelmann.

In diesem Sinne :

3 : 0 für die Bärte

( https://www.youtube.com/watch?v=dr7ISJwrRm4 )

Autor:

Lothar Dierkes aus Goch

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