Vom Boxkampf bis zum Schuh-Witz

Auf der Sitzung der Queekespiere in Keppeln wurde wieder geschunkelt, was das Zeug her gab. | Foto: Fotos: Steve
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  • Auf der Sitzung der Queekespiere in Keppeln wurde wieder geschunkelt, was das Zeug her gab.
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Das Publikum wirkt einen Moment wie verzaubert, bevor es in begeisterten Jubel ausbricht - gerade war es vom Queekenballett in eine regenbogenbunte Wunderwelt entführt worden. Die Tänzerinnen hatten in farbenfrohen und mit Lichteffekten ausgestatteten Kostümen ihren Showtanz präsentiert, ausgelassen, märchenhaft und immer im richtigen Takt.

KEPPELN. Das "große" Ballett gehört Jahr für Jahr zu den Höhepunkten der Sitzungen in Keppeln, zeigt nicht nur den bunten Show-, sondern auch einen Gardetanz. Nachwuchssorgen dürften die Queekespiere nicht haben: 22 junge Tänzerinnen gehören zum Miniballett, das traditionell als Eisbrecher auf der Bühne steht und bei dem selbst die jüngsten Tänzerinnen beweisen, dass sie fleißig die richtigen Schrittfolgen geprobt haben. Und dann gibt es noch das Teenieballett, in diesem Jahr mit einem als Boxkampf inszenierten Showtanz. Dass Sitzungspräsident Robert Terheiden bei jeder Gruppe die Bühne für eine Zugabe freigeben musste war reine Formsache, lautstark wurde sie immer wieder vom närrischen Publikum eingefordert. Das galt auch für die zwölf "Cheerleaderinnen", die trotz blonder Zopfperücken nicht verbergen konnten, dass kernige Kerle in den Kostümen stecken. Zum dritten Mal bewiesen die "Landstreichler", dass auch Männer zu tänzerischen Höchstleistungen in der Lage sind. Stets im richtigen Takt: Melissa Koenen, das als Solomariechen die Schwerkraft aufzuheben scheint. Sie wirbelte mit einer Leichtigkeit über die Bühne und zeigte dabei Figuren, die bei manchem Karnevalisten schon vom Zuschauen für Muskelkater gesorgt haben dürften. Den werden wohl auch die Mitglieder der Playback-Show haben. Sie schlüpften innerhalb von 20 Minuten immer wieder in neue Rolle und mussten in Windeseile ihre Kostüme wechseln, um die Illusion zu erzeugen, dass tatsächlich gerade eine ganze Busladung musikalischer Weltstars an den Niederrhein gekommen war.

Steffi Neu als Gartenthor

Taktgefühl bewies auch Steffi Neu in ihrer Paraderolle als "Gartenthor". Die Vorsitzende der Queekespiere sprach in ihrer gereimten Bütt auch ernste Themen an, fand dabei stets den richtigen Takt. Ob Fifa-Skandal, Raab-Rücktritt oder auch die Flüchtlingskrise, Steffi Neu fand die richtigen Worte und erntete viel zustimmenden Applaus. Besonders beliebt sind zudem ihre spitzzüngig vorgetragenen Geschichten aus dem Dorfleben, so mancher Zuschauer fand sich da plötzlich im Vortrag wieder, ohne dabei bloßgestellt zu werden. Sie gehört genauso fest in das fünfstündige Programm wie Achim Verrieth, Hilla Heien, "Die Drie" Ralf Kerkmann, Rainer Wessels und Klaus Görtz oder Marco und Lukas Aymans. Dass die Queeken auch in der Bütt keine Nachwuchssorgen haben müssen, bewiesen Finn Baumann (13) und Josefine Bremers (10), die für ihre beiden Büttenreden jeweils eine Rakete erntete. Auch sie haben schon das richtige Taktgefühl. Josefine Bremers: "Ich habe Mama gefragt, ob ich einen Witz unter der Gürtellinie erzählen darf. Sie hat das sofort begeistert erlaubt. Deshalb erzähle ich jetzt einen Schuh-Witz!" Steffi Neu zog als Gartenthor mächtig vom Leder.

Fotos: Steve

Autor:

Christian Schmithuysen aus Goch

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