"Start frei" für die neue Saison beim Luftsportverein Goch e.V.

Jugendliche und erwachsene Segelflieger des LSV Goch versammeln sich vor dem neuen Schulungseinsitzer "ASK 23"
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Nach einem halben Jahr Winterpause hat für die Segelflieger des Luftsportvereins (LSV) Goch erneut der Flugbetrieb begonnen. Seit dem letzten Märzwochenende gehen die Flieger in Goch-Asperden wieder in die Luft.
Die langen Wintermonate wurden von den 220 Mitgliedern dazu genutzt, notwendige Pflege- und Wartungsarbeiten an den Vereinsflugzeugen durchzuführen. Außerdem lernten die Flugschüler im Unterricht zur Vorbereitung auf die theoretische Luftfahrerscheinprüfung Wissenswertes über Technik, Meteorologie und Navigation.
Interessanter als jede Theorie ist natürlich die Praxis: Seit Ende März werden wieder an jedem Wochenende die Flugzeuge an den Segelflugstart geschoben und mit der Seilwinde in 400 Meter Höhe gezogen. Nach dem Ausklinken des Schleppseils geht es dann darum, an Höhe zu gewinnen. Dabei helfen durch die Erwärmung der Sonne auftretende thermische Aufwinde, auch Thermik oder „Bärte“ genannt. Bei Piloten am beliebtesten sind blumenkohlförmige Haufenwolken, da sich unter ihnen meist die besten Aufwinde befinden. Ansonsten sucht der Segelflieger nach Bodenmerkmalen wie Waldkanten, Hügeln oder dunklen Äckern, um Aufwinde zu erwischen. Sobald er die Thermik gefunden hat, beginnt der Pilot, mit seinem Segelflugzeug in der Thermik Kreise zu fliegen – auf Fliegerdeutsch: Er „kurbelt in einem Bart“. Wenn der Segelflieger genügend Höhe gewonnen hat, dann kann er diese in Flugstrecke umwandeln, bis er den nächsten geeigneten Aufwind findet. Auf diese Weise lassen sich am Niederrhein mehrere Hundert Kilometer im Segelflug zurücklegen.
Selbstverständlich muss das Fliegen in der Thermik zuerst geübt werden. Deswegen fliegen Flugschüler zunächst mit einem erfahrenen Fluglehrer zusammen in einem zweisitzigen Schulflugzeug, in dem alle Instrumente und Ruder doppelt vorhanden sind. Während der Schüler auf dem vorderen Sitz schon das Gefühl hat, alleine zu fliegen, erklärt der Fluglehrer von hinten die Funktionsweise eines Segelflugzeuges und führt den Schüler langsam ans Fliegen heran. Nach ca. 60 bis 80 Starts mit dem Fluglehrer darf der Schüler dann zum ersten Mal alleine fliegen. In der anschließenden Ausbildung werden die Schulflüge zu zweit immer mehr von Übungsflügen in Einsitzern abgelöst. Nach dem allgemeinen Beherrschen des Luftfahrzeugs im Flug verschiebt sich der Schwerpunkt der Ausbildung dann weiter auf den Thermikflug. Zusätzlich legt der angehende Pilot eine Theorieprüfung ab und fliegt seinen ersten Streckenflug auf eigene Faust. Als Abschluss folgen drei Starts mit einem Prüfer der Bezirksregierung. Insgesamt dauert die Ausbildung zum Segelflugzeugpiloten circa zwei Jahre.
In den letzten Jahren hat der Luftsportverein Goch besonderen Wert auf die hohe Qualität in der Ausbildung ihrer Segelflugpiloten gelegt. Neben ständigen Fortbildungen der Fluglehrer und einer angemessenen Infrastruktur der Gebäude wurde der Flugzeugpark modernisiert. Mittlerweile sind alle Segelflugzeuge des Vereins aktuelle Modelle aus Glasfaserkunststoff, die hervorragende Flugeigenschaften mit leichter Bedienung und Pflege verbinden. Zuletzt wurde Mitte März eine „ASK 23“ erworben, die in der Schulung eingesetzt wird. Auf diesem gutmütigen Flugzeugtyp absolvieren die Schüler in Zukunft ihre ersten Flüge mit einem Einsitzer.
Außerdem bietet der Luftsportverein Goch Interessierten einen Schnupperkurs an. Bis Ende Oktober kann an jedem Wochenende in den Verein und in den Segelflug „hinein geschnuppert“ werden. Für nur 60 Euro können fünf Segelflugstarts mit erfahrenen Fluglehrern absolviert werden, um den LSV und das Fliegen als Hobby kennen zu lernen. Voraussetzungen für den Kurs sind ein Mindestalter von 14 Jahren und eine durchschnittliche geistige sowie körperliche Fitness. Der Flugbetrieb findet samstags ab 12 Uhr und sonntags ab 09.30 Uhr auf dem Flugplatzgelände an der B 504 in Goch-Asperden statt.
Weitere Informationen gibt es an Wochenenden im Vereinsheim und jederzeit unter www.lsv-goch.de.

Autor:

LSV Goch aus Goch

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