Schloss-Spiele: Das Leben leben

Da haut Regisseur Dario Wehberg doch gern mal mit dem Mottek auf das Schwein und Marie-Theres Konder vom Freundeskreis der Schloss-Spiele freut sich: Mit 6000 Euro fördert die Sparkasse Hagen die traditionsreiche Kulturreihe.
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  • Da haut Regisseur Dario Wehberg doch gern mal mit dem Mottek auf das Schwein und Marie-Theres Konder vom Freundeskreis der Schloss-Spiele freut sich: Mit 6000 Euro fördert die Sparkasse Hagen die traditionsreiche Kulturreihe.
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Der Hof im Schloss Hohenlimburg am Mittwochabend: Ein Techniker steht auf der Leiter und richtet den Scheinwerfer aus. Daneben werden noch die Stühle abgestrahlt. Ein paar Hunde laufen über den Platz. Fotografen wuseln vor den drei Bühnen herum. Eine Kamera blitzt. Es ist laut. Es ist unruhig. Es ist Generalprobe von Colin Higgins schwarzer Komödie "Harold und Maude".

Regisseur und Schauspieler Dario Wehberg wünschte es sich anders. Ruhiger, ungestörter. Es ist nicht mehr viel Zeit bis zur Premiere. Doch er und sein Team kennen die Location und die Unwägbarkeiten, die mit einem Ort verbunden sind, an dem sich der normale Betriebsablauf durch nichts stören lässt, nicht mal durch Proben für ein Theaterstück. Und wenn sich am Festwochenende eben noch ein Paar traut, dann wird es noch getraut und erst danach verwandelt sich der Schlosshof in einen Ort für den Gottesdienst und für den Abend in die Premierenbühne. Das wird nicht nur eine Herausforderung für die Logistik des Freundeskreis der Schloss-Spiele.

Großzügige Förderung

An diesem Mittwochabend vertreibt jedoch ein großes rotes Schwein vorerst diese trüben Gedanken: Rainer Kuth, Vorstandsmitglied der Sparkasse Hagen, nimmt die erste Probe am künftigen Premierenort zum Anlass, sich mit einer Förderung für das Engagement des Freundeskreises der Schlossspiele zu bedanken. "ZusammenKommen - das diesjährige Schloss-Spiele-Motto passt perfekt zu unserer Förderung", sagt er und lobt das traditionelle kulturelle Sommerhighlight. Immerhin bringt es Jahr für Jahr 5000 Gäste zusammen, darunter mehr als 1000 Kinder und Jugendliche. "Dank der Fördersumme", so Kurth, "kann die traditionelle Kulturreihe auch in diesem Jahr wieder zu erschwinglichen Preisen angeboten werden." Sagt's und übergibt Marie-Theres Konder vom Freundeskreis den Scheck.
Dann aber beginnt die ungewöhnliche Generalprobe von Harold und Maude. Souverän spielt das Ensemble Szene für Szene, scheinbar ungerührt der Unruhe um sich her. Die Texte sitzen. Der junge Alexander Denz hat für zwei Stunden die Identität von Harold angenommen, einem 18-jährigen, lebensmüden jungen Mann aus wohlhabendem Hause, der an seiner exzentrischen Mutter (Indra Janorschke) fast verzweifelt und in der 79-jährigen Maude (authentisch gespielt von der längst noch nicht 79-jährigen Beate Wieser) seine Rettung und die Liebe findet. Von Szene zu Szene macht zwar die Technik noch einen Strich durch die Rechnung, aber was hier jetzt schon zu sehen ist, lässt für Sonntag großes Theater erahnen.

Kunstgenuss in Szene und Musik

Und das nicht nur, weil Regisseur Dario Weberg das richtige Händchen für Stück und Ensemble bewies, sondern weil er mutig einen Laien-Schauspieler zum Harold machte, der seit der ersten Probe Ende Juni an seiner Rolle wuchs.
Gerade wieder ist eine Szene "im Kasten", da erklingt die Stimme von Cat Stevens-Wehberg vom Rande des Schlosshofes, fast so, als stünde Yusuf persönlich dort. Von ihm, als er noch Cat Stevens hieß, stammt die Filmmusik zu Colin Higgins Drehbuch "Harold and Maude".

Alternative bei schlechtem Wetter

Die Premiere von "Harold und Maude" findet bei schlechtem Wetter in der Realschule statt. Da hier mehr Plätze als im Werkhof zur Verfügung stehen, sind noch Karten an der Abendkasse erhältlich. Der Spielort für die Abendveranstaltungen kann unter der Wetterhotline 02334/923510 ab 14 Uhr abgefragt werden. Da haut Regisseur Dario Wehberg doch gern mal mit dem Mottek auf das Schwein und Marie-Theres Konder vom Freundeskreis der Schloss-Spiele freut sich: Mit 6000 Euro fördert die Sparkasse Hagen die traditionsreiche Kulturreihe.

Am Sonntag, 19 Uhr, feiert die schwarze Komödie "Harold und Maude" im Schlosshof Premiere.
Wer hierfür keine Karten mehr ergattern kann, es gibt noch drei weitere Termine am Donnerstag, 25., und Freitag, 26. August, sowie Freitag, 2. September, jeweils 20 Uhr. Eintritt 18 Euro.
Am Mittwoch, 31. August, 10 Uhr, wird das Stück für Schüler aufgeführt. Eintritt 7 Euro.
Karten gibt es im Leser-Laden, Hagen, Hohenzollernstraße 3-11, im Schuhaus Mevissen, Freiheitsstraße 17, bei Lotto Marx, Möllerstraße 17 (beide Hohenlimburg) und über die Ticket-Hotline 0231-9172290. Ausverkaufte Premiere

Da haut Regisseur Dario Wehberg doch gern mal mit dem Mottek auf das Schwein und Marie-Theres Konder vom Freundeskreis der Schloss-Spiele freut sich: Mit 6000 Euro fördert die Sparkasse Hagen die traditionsreiche Kulturreihe.
Bahnt sich da eine Schauspielerkarriere an? Laien-Darsteller Alexander Denz spielt seine Rolle als Sonderling Harold grandios und sensibel (hier mit Indra Janorschke als exzentrische Mutter). Fotos: Silvia Dammer
Autor:

Silvia Dammer aus Hagen

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