Eine Hagenerin in Sri Lanka

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Das Angels Home ist ein Kinderheim im sonnigen Marawila in Sri Lanka. Die Hagenerin Lizzy Geble entschied sich für ihr studiumbezogenes Praktikum ins Ausland zu gehen. Im Heim unterstützt sie das Projekt mit Pressearbeit. Ihre ersten Eindrücke schildert sie hier.

Von Lizzy Geble

Wenn die Glocke im untersten Geschoss um fünf Uhr klingelt, raufen sich 49 Kinder aus den Betten. Mit halbschlafenden Augen richten sie ihr Laken und Kopfkissen ordentlich her. Durch die ständige Hitze, brauchen sie keine richtige Decke. Wie Schlafwandler trotten sie hintereinander her und es geht zum Morgensport.
Draußen ist es immer noch dunkel und es fällt besonders den Kleinen schwer, die Augen aufzuhalten und die Gymnastikübung im Halbdunkeln durchzuhalten. Es ist Montagmorgen im Angels Home for Children und gerade nach dem Wochenende ist es schwierig wieder in den Wochenalltag zu starten.
Als die Sonne sich so langsam hinter den Palmen hervortraut, stehen die Mädchen mit dem Besen im Garten und fegen die heruntergefallenen Blätter zusammen. Nachdem es wochenlang keinen Regen gab, kommt jeden Tag sehr viel Laub auf den Haufen.
Das Angels Home ist ein Kinderheim im sonnigen Marawila, Sri Lanka. 49 Mädchen teilen sich hier Betten, Freude, Leid und Arbeit. Für uns Deutsche heißen Palmen, Sonne und Meeresluft Urlaub. Die Kinder sehen diese Dinge jeden Tag und es ist für sie alles andere als Urlaub.
Und das Glücklichsein musste ihnen hier erst beigebracht werden. Wenn man mit seiner schlechten Vergangenheit zu kämpfen hat, helfen unsere Urlaubssymbole auch nicht zum Glücklichsein. Aber eine sichere und geborgeneUmgebung und eine solide Hilfe zum Start in die Zukunft ist auf jeden Fall ein guter Anfang.
Dies dachte sich der Lengericher Frank Lieneke, nachdem er 2005 nach der Verwüstung des Tsunamisnach Sri Lanka kam. Vorerst kam er, um den Katastrophenopfern zu helfen. Kurzerhand entschied er sich zu bleiben und sozialschwachen Kindern ein besseres Leben zu ermöglichen. Das Dry Lands Project war geboren und wuchs über die Jahre stätig.
Etwa zwei Jahre später bekam er Hilfe von Julia Fischer und ein neues Heim wurde gebaut. Als eingetragener Verein finanzieren sie sich allein durch Spenden. Es bestehen Kinderpatenschaften und Projektpatenschaften, bei denen man auch mit kleinen Beiträgen das Projekt und die Kinder unterstützen kann.
Das Paar hat aber noch mehr Pläne. Als nächstes steht der Bau einer Arbeitsstätte an, für Frauen, die dort nützliches Handwerk erlernen können. ,,Wir haben so viele Ideen und Projekte, die wir gerne realisieren wollen,’’ äußert sich Julia Fischer zu ihrer ehrenamtlichen Mitarbeit.
Glücklichsein wird hier ganz anderes definiert. Ein Dach über den Kopf und genug zu essen, das sind Dinge, welche die Kinder zufrieden machen. Raus aus ihrer verarmten Familie oder aus den missratenen Umständen, welche die Kinder nicht akzeptieren. Raus aus dem Elend. Raus aus dem Unglück. Hier im Angels Home haben die Kinder eine geborgene und warme Umgebung, die ihren Ursprung nicht in der Sonne findet.
Weitere Infos im Internet: www.dry-lands.org.
Ab sofort wird Lizzy Geble ihre Erlebnisse regelmäßig hier auf lokalkompass schildern.

Autor:

Melanie Giese aus Recklinghausen

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