Treckertreffen im Freilichtmuseum Hagen (mit Video)

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Über 200 historische Ackerschlepper, umgangssprachlich Bulldogs, Trecker oder Traktoren genannt, treffen sich am Donnerstag, 1. Mai, im Hagener Freilichtmuseum.
Im gesamten Mäckingerbachtal tuckern die alten Traktoren der verschiedenen Hersteller. "Die Freunde alter Schlepper kommen hier voll auf ihre Kosten. Es werden bekannte Namen wie H. Lanz, Hanomag, Porsche, MAN, Deutz und Unimog vertreten sein, aber auch unbekannte Marken wie Allgaier oder Bautz stellen sich vor", verspricht Klaus-Dieter Knöppel vom Freilichtmuseum. Es gibt Gelegenheiten zum Fachsimpeln und Schauen oder Hören, denn Bulldog und Co sind nicht gerade leise.
Am frühen Nachmittag werden viele Traktoren von einem Fachmann im einzelnen vorgestellt. So erfahren die Besucher eine Menge Details über die verschiedenen Traktortypen, Bauarten und so manches Anekdötchen.
Sehr bekannt unter den Trecker-Oldtimern ist die Marke H. Lanz. Die Firma Heinrich Lanz Aktiengesellschaft mit ihrem Stammsitz in Mannheim beschäftigte sich seit den 1880-er Jahren mit Landmaschinentechnik. Sie entwickelte eine motorgetriebene Maschine, die die Lokomobile ablöste, die damals die Dreschwerke in der Landwirtschaft betrieben. 1921 kam H. Lanz als erstes Unternehmen der Welt mit einem Rohölschlepper auf den Markt, dem legendären "Lanz-Bulldog". Den kuriosen Namen bekam er durch die Ähnlichkeit mit dem Gesicht einer Bulldogge. Die ersten Lanz-Bulldogs hatten acht oder zwölf PS, später stockte man die Motoren bis 55 PS auf. Insgesamt wurden bis in die 1950-er Jahre 25.000 Stück gebaut.

Reparatur mit Hammer und Meißel

"Diese genial einfach gebauten Maschinen, basierend auf einem Ein-Zylinder-Prinzip mit einem Glühkopfmotor, waren ideal für die Landwirtschaft. Sie waren so konstruiert, dass sie selbst in einer einfachen Dorfschmiede oder vom Bauern selbst mit Hammer und Meißel repariert werden konnten. Ein weiterer Vorteil des Bulldogs lag darin, dass er zuverlässiger als die empfindlichen benzinbetriebenen Ackerschlepper war mit ihrem explosionsgefährdetem Treibstoff. Denn Dieselantrieb gab es noch nicht, und der Bulldog fuhr mit billigem Rohöl", erklärt Klaus-Rudolf Rose, Geschäftsführer der H. Lanz-Freunde Ruhrgebiet.
Er selbst wird mit seinem wunderschön restauriertem Lanz-Bulldog am 1. Mai im Freilichtmuseum sein. Zwölf Jahre brauchte er, um seinen Oldtimer herzurichten. "Dazu hat uns die Grenzöffnung Richtung Osten sehr geholfen", so Rose, "was da noch an Ersatzteilen in den Scheunen schlummerte, war allerhand." Seinen 1937 erbauten Lanz-Bulldog stellte er am Montag schon einmal im Freilichtmuseum vor.

Autor:

Stephan Faber aus Iserlohn

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