Umfrage der SIHK: Die Konjunktur brummt!

Präsident Ralf Stoffels und Hauptgeschäftsführer Dr. Ralf Geruschkat gaben die Ergebnisse der aktuelle Konjunkturumfrage bekannt. | Foto: SIHK
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Die aktuelle Konjunkturumfrage der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer zu Hagen (SIHK) belegt, dass die Unternehmen mit der Geschäftslage sehr zufrieden sind und sogar mit noch höherem Optimismus in das neue Jahr 2018 starten.

„Hohe Beschäftigung und steigende Kaufkraft sind gute Rahmenbedingungen für eine weitere Belebung der Wirtschaft. Im Zuge der weltweitenden Erholung floriert auch das Exportgeschäft. Allerdings bereiten steigende Rohstoff- und Energiepreise sowie vor allem der Fachkräftemangel den Unternehmen immer mehr Sorgen“, urteilt SIHK-Präsident Ralf Stoffels. Die Ergebnisse von 225 antwortenden Unternehmen mit 24.000 Beschäftigten repräsentieren einen starken Wirtschaftsraum mit rund 46.000 Unternehmen und fast 300.000 Beschäftigten.
Das größte Risiko für die weitere wirtschaftliche Entwicklung in den nächsten Monaten sehen die Unternehmen derzeit im Fachkräftemangel. Die Zahl der Unternehmen, die davon betroffen ist, steigt dramatisch! „Während vor einem Jahr noch 40 Prozent der Unternehmen den Fachkräftemangel als größtes Risiko nannten sind es mittlerweile 65 Prozent. Im produzierenden Gewerbe hat sich die Zahl innerhalb eines Jahres sogar verdoppelt: von 36 Prozent auf dramatische 72 Prozent der Unternehmen“, so der SIHK-Präsident. Stoffels betont weiterhin: „Da die konjunkturelle Lage aber hervorragend ist, ist es umso wichtiger, dass noch junge Jahr 2018 als Jahr der Chancen zu nutzen. Dazu müssen wir gemeinsam die Zukunft gestalten, gemeinsam die Herausforderungen annehmen und gemeinsam Lösungen erarbeiten.“

Der Aufschwung geht in der Region weiter

Über alle Branchen hinweg berichten aktuell 90 Prozent der Unternehmen von guten oder befriedigenden Geschäften. Die Erwartungen für die kommenden Monate steigen sogar: Mittlerweile rechnet fast jedes vierte Unternehmen mit noch besseren Geschäften in der Zukunft. Zwei von drei Unternehmen gehen von gleichbleibenden Geschäften aus.

Fachkräftemangel bereitet Sorge

Die größten Gefahren für die wirtschaftliche Entwicklung in den nächsten Monaten sehen die Unternehmen derzeit im Fachkräftemangel (65 Prozent), in steigenden Energie- und Rohstoffpreisen (49), den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (46 Prozent), steigenden Arbeitskosten (44) und der Inlandsnachfrage (27). Mit Blick auf die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen sind dies Werte wie vor der Bundestagswahl. „Die Wirtschaftsverantwortlichen warten auf klare politische Zeichen. Ein Koalitionsvertrag muss jetzt stärker als das Berliner Sondierungspapier beachten, was um uns herum in der Welt passiert und zugleich Lust auf Investitionen in Deutschlands Zukunft machen. Die deutsche Wirtschaft wartet auf eine Unternehmensteuerreform, die auf die entsprechenden Steuererleichterungen in vielen Industrieländern reagiert“, so SIHK-Präsident Stoffels.

Industrie entwickelt sich stabil

Die heimische Industrie verbuchte bis Ende November einen Umsatzanstieg von 6,6 Prozent und hat sich damit besser entwickelt als in NRW (5,7 Prozent) und im Bund (5,8 Prozent). Insbesondere die Vorleistungs- und Investitionsgüterindustrie, darunter besonders die Automobilzulieferer, Metallverarbeitende Betriebe, Maschinenbau und Elektroindustrie erwiesen sich einmal mehr als Wachstumsbeschleuniger. Der IHK-Konjunkturklimaindex der Leitbranche Industrie steigt im Jahresverlauf von 115 Punkten auf jetzt 131 Punkte.

Boom am Bau

Mit 133 Klimapunkten legt das Baugewerbe gegenüber dem Vorjahr (108) am stärksten zu. „Es wird von einer hohen Nachfrage in allen Bausparten berichtet. Aufgrund des milden Winters sind witterungsbedingte Pausen bislang weitgehend ausgeblieben. Viele Betriebe sind voll ausgelastet und finden keine zusätzlichen Fachkräfte, um weitere Aufträge annehmen zu können“, berichtet SIHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Ralf Geruschkat.

Gestärkter Handel

Groß- und Einzelhändler erreichen bei der Befragung, getragen von einer guten Industriekonjunktur und der anhaltend hohen Konsumneigung sowie einem zufriedenstellenden Weihnachtsgeschäft, einen Spitzenwert von134 Punkten. 75 Prozent der Einzelhändler sprechen von mindestens zufriedenstellenden Geschäften. Der Großhandel konnte seinen Indexwert von 114 Punkten im September auf aktuell 135 Punkte steigern: Für 2018 erwartet keiner schlechtere Geschäfte.
Über alle Branchen hinweg ist bereits ein Drittel der befragten Unternehmen im Vertrieb digital unterwegs. Im Branchenvergleich schneidet der Großhandel mit 45 Prozent am besten ab. Im Groß- und Einzelhandel nutzen mittlerweile 39 Prozent der Unternehmen digitale Vertriebskanäle. „Besonders im Einzelhandelsbereich besteht aber weiterhin deutlicher Handlungsbedarf, da in der Region erst ein Fünftel das Internet als Stütze und Ergänzung ihres stationären Handels entdeckt hat. Onlinehandel muss als unverzichtbarer Bestandteil einer Einzelhandelsstrategie verstanden werden und der Handel muss digitale Vertriebskanäle in das Geschäftskonzept mit einbeziehen“, so der SIHK-Hauptgeschäftsführer. Dem hohen Informations- und Beratungsbedarf, trägt die SIHK mit einem breit angelegten Informations-, Beratungs- und Workshop-Angebot Rechnung.

Exportgeschäft trotzt dem starken Euro

Die südwestfälischen Exporteure behaupten sich erfolgreich im internationalen Wettbewerb. Das Auslandsgeschäft, traditionell eine Stütze und treibende Kraft der südwestfälischen Wirtschaft, ist wieder auf Touren gekommen. Insgesamt konnten die Exportumsätze bis einschließlich November 2017 gegenüber dem Vorjahr um fünf Prozent (NRW 6,4 / Bund 6,8) gesteigert werden. Die Erwartungen an die Entwicklung der Exporte in den nächsten Monaten sind hoch. Fast 29 Prozent aller Industrieunternehmen erwarten steigende Auslandsumsätze, nur neun Prozent rechnen mit geringeren Exportumsätzen.

Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

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