Beim 98:96-Spektakel zieht Phoenix den Kürzeren

Richtig eng wurde es am Ende, doch das half Phoenix Hagen nach der 96:98 (52:51)-Niederlage bei RASTA Vechta auch nicht weiter. Bemerkenswert jedoch, dass die Feuervögel nach einem Rückstand von 14 Punkten nicht aufgaben und die Partie des vierten Spieltags der Basketball-Bundesliga noch einmal spannend machten. Im mit 3.140 Zuschauern ausverkauften RASTA Dome, in dem auch etliche mitgereiste Hagener Fans für Stimmung sorgten, avancierte Phoenix-Kapitän David Bell mit 27 Punkten zum Topscorer.

Bei Phoenix stand eine Personalie schon vor dem Sprungball im Vordergrund: Neuzugang David Godbold. Erst am späten Freitagabend in der Volmestadt angekommen, kam der US-Amerikaner am Samstag in der 5. Minute ins Spiel. Hagens Headcoach Ingo Freyer bot in der Starting Five Richard Williams, David Bell, Chris Hass, Owen Klassen und Trent Plaisted auf. Jeremy Dunbar, im Sommer aus Vechta nach Hagen gewechselt, pausierte mit Rückenproblemen auch gegen seinen Ex-Klub. Für RASTA starteten Scott Machado, Frank Gaines, Moses Ehambe, Christian Standhardinger und Devin Searcy. Der frühere Feuervogel Niklas Geske kam von der Bank.

Das Spiel begann sehr ausgeglichen, wobei Phoenix gleich in die Position des Jägers rutschte. Bis auf den 2:2-Ausgleich durch Klassen lagen die Hausherren sechseinhalb Minuten lang leicht vorn. Die Gäste blieben bissig und gingen durch einen Dreier von Williams zum 17:19 erstmals in Führung (7.). Vechta antwortete trocken mit einem 9:0-Lauf. Auch davon erholte sich Phoenix schnell und kämpfte sich zurück. Mit einem krachenden Dunking erzielte Klassen das 26:25 (10.), bevor Gaines auf 28:25 erhöhte.

Ins zweite Viertel starteten die Feuervögel furios. Erst traf Bell, dann sorgte Plaisted für die Führung, die Hass per Dreier veredelte – Spiel gedreht, 32:29 aus Hagener Sicht (11.). Klassen traf gleich dreimal in Folge für Phoenix und erhöhte die Führung mit seinem 34:42 zwischenzeitlich auf acht Punkte (14.). Doch die Partie blieb hart umkämpft. Erst gelang Vechta in Person von Travis Warech der 44:44-Ausgleich (17.). Kurz vor der Pause verkürzte Derrick Allen auf den denkbar knappsten Zwischenstand von 51:52.

Nach dem Seitenwechsel dominierten die Gastgeber das Spiel. Dass der am Oberschenkel verletzte Williams in der zweiten Halbzeit nicht mehr eingesetzt werden konnte, schmerzte Phoenix sehr. Vechtas Searcy sorgte mit seinem Treffer zum 67:56 für die erste zweistellige Führung seines Klubs (25.). Bei Phoenix übernahm jetzt der Kapitän das Ruder: In gut anderthalb Minuten korrigierte Bell mit drei Dreiern den Punktestand von 74:60 auf 76:70 (29.). Doch auch Geske traf aus der Distanz, Machado legte noch zwei Freiwürfe drauf.

Ein Dreier von Hass brachte Phoenix wieder auf 81:75 heran (32.). Dann jedoch enteilten die Niedersachsen bis auf 90:77 (36.). Wie im Viertel zuvor übernahm Bell Verantwortung: Mit sieben schnellen Punkten hielt er Hagen im Spiel. Nach zwei Freiwürfen von Grof zum 92:88 wurde es richtig eng (37.). Gleiches galt für die Schlussminute, in der Phoenix ein 97:88 aufzuholen hatte. Nach Dreier von Hass und Korbleger von Plaisted traf Vechtas Gaines nur einen von zwei Freiwürfen; neun Sekunden waren noch auf der Uhr. Phoenix brauchte aber zu lange für den Angriff, sodass Adam Hess’ Dreier zum 98:96 einfach zu spät kam.

Als sie mit acht Punkten vorne lagen, konnten die Feuervögel ihre Führung nicht festigen. Als es am Ende extrem eng wurde, fehlte die Zeit für den letzten entscheidenden Punch. Je fünf Dreier von Bell und Hass reichten nicht. Das Warten auf den ersten Saisonsieg dauerte an, während RASTA eben diesen feierte. Da war es auch kein Trost, dass Phoenix mit dem 98:96 das knappste Resultat aller bislang gespielter Partien der Saison erzielte. Bei Vechta glänzte neben Standhardinger Scott Machado mit 18 Punkten, sagenhaften 17 Assists und vier Steals.

Die Trainerstimmen:

Andreas Wagner (RASTA Vechta): „Wir sind natürlich glücklich, dass wir heute gewonnen haben. Es war ein Spiel, in dem es immer rauf und runter ging. Wir haben ein sehr gutes drittes Viertel gespielt, in dem wir beim Rebound und in der Defense einfach präsenter waren als in Halbzeit eins. Aber zum Ende hin hätten wir cooler agieren müssen.“

Ingo Freyer (Phoenix Hagen): „Es haben Kleinigkeiten den Ausschlag gegeben. Während bei RASTA viele Dreier gefallen sind, ist bei uns vieles herausgesprungen. Bitter für uns war der Ausfall von Williams zur Halbzeit. Bis dahin hatte er wohl sein bestes Spiel für uns gemacht. Man muss Standhardinger und Machado ein Lob aussprechen, die heute wirklich ganz stark waren.“

Autor:

Stephan Faber aus Iserlohn

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