Day Of Song: Hoffnung auf neue Stimmen

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Singende Seestadt: Die dritte Auflage des Day Of Song wurde in Haltern mit großem Zuspruch begangen. Rund 250 Musiker und Sänger vereinigten sich mit den Zuschauern zu einem großen Chor.

Vielleicht ist es der dauerhafteste Erfolg des Kulturhauptstadtjahres 2010: Nachdem sich das Ruhrgebiet, und damit auch der Kreis Recklinghausen, vor vier Jahren mit viel Geld und Aktionismus als Veranstaltungsmetropole präsentiert hat, ist es vor allem das gemeinsame Singen, dass noch heute Bestand hat. Alle zwei Jahre wird nun in verschiedenen Städten ein gemeinsamer Tag des Liedes eingelegt.

Auch in Haltern hatten sich verschiedene Chöre zusammengetan, um für die Bürger einen schönen musikalischen Tag zu gestalten. Musikschulchefin Verena Voß, die die Aktion auf dem Marktplatz moderierte, freute sich über den großen Andrang zwischen Sixtuskirche und Altem Rathaus. "Für mich ist es das erste Mal", erklärte sie lächelnd, "aber schon die ersten beiden Aktionen scheinen ja sehr gut angenommen worden zu sein". Tatsächlich nahmen viele Besucher die Einladung an, sich an dem fröhlichen Liederreigen zu beteiligen. Die Texte waren kein Problem, hatte die Musikschule doch jede Menge Liederhefte ausliegen, mit denen die vorgestellten Stücke mühelos mitgesungen werden konnten.

Auch ältere und gebrechliche Menschen, die dem bunten Treiben auf dem Marktplatz nicht mehr ohne weiteres hätten folgen können, mussten nicht auf die musikalische Unterhaltung verzichten. Verschiedene Chorgemeinschaften statteten den Halterner Seniorenheimen schon am Morgen einen Besuch ab und erfreuten die Bewohner mit dem passenden Liedgut. Für die Patienten im Sixtus-Hospital war ebenfalls gesorgt: Die "Good News Singers" gastierten mit schwungvollen Gospelsongs in der Kapelle des Krankenhauses.

Ein wichtiger Aspekt des musikalischen Marathons an diesem Tag war natürlich auch die Mitgliederwerbung. Viele Chöre suchen derzeit händeringend nach neuen Sängern, da oft die Altersstruktur oder die Balance zwischen männlichen und weiblichen Stimmen nicht mehr optimal ist. Die vielen Gespräche während des Day Of Song lassen die Gemeinschaften aber auf neue Interessenten hoffen. "Viele Jugendliche gehen studieren oder machen eine Ausbildung in anderen Städten, und gehen uns so verloren", erklärt eine altgediente Chorsängerin, "und die älteren Mitglieder können oft nicht mehr so gut". Das Interesse sei aber gegeben, und nach der ersten Hemmschwelle fänden auch einige ehemalige Sänger wieder zurück in das gemeinsame Hobby.

Für den gemeinsamen Abschluss für die vielen verschiedenen Konzerte an diesem Tag kamen die Sänger schließlich in der Sixtuskirche zusammen. Bei der enormen Akustik des Gotteshauses klangen die Lieder zum Ausklang des Day Of Song natürlich besonders schön in die Ohren der begeisterten Zuhörer. Einer Wiederholung in zwei Jahren scheint nichts im Wege zu stehen.

Autor:

Oliver Borgwardt aus Dorsten

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