Römertage waren ein Fest für alle Sinne

"Veni, vidi, vici." Mit grimmigen Gesichtern, siegesgewiss und in prächtigen Gewändern zogen die Legionäre in den Kampf hinauf zum Westtor.
21Bilder
  • "Veni, vidi, vici." Mit grimmigen Gesichtern, siegesgewiss und in prächtigen Gewändern zogen die Legionäre in den Kampf hinauf zum Westtor.
  • hochgeladen von Antje Clara Bücker

Im altrömischen Motto "Panem et circenses - Brot und Spiele" stand die Seestadt am vergangenen Wochenende. Am 9. und 10. Juni wurde Haltern wieder von den Römern besetzt, die an ihre alte Wirkungsstätte zurückmarschiert waren. Wie damals vor rund 2000 Jahren übernahmen an den beiden Tagen wieder die Legionäre und Fußtruppen das Kommando über das LWL Römermuseum und stürzten sich und ihre Besucher in Arbeit, Kampf und Vergnügen. Zahlreiche Mitmach-Aktionen und Vorführungen gab es im und um das Gebäude. 

Prächtig anzusehen waren die Truppen in ihren schimmernden Rüstungen, den Pelzumhängen und den metallenen Helmen. In Mitmachaktionen, Paraden und Geschützdemonstrationen brachten sie den Besuchern das interessante aber auch harte Leben der alten Römer nahe. Mit ihnen tauschen hätte man angesichts der drückenden Hitze am vergangenen Wochenende wohl nicht gewollt. Da saßen die zahlreichen Besucher der Römertage bequemer im Schatten der hohen Hecken entlang des original nachgebauten Westtores hinter dem Römermuseum und bewunderten die Vorführungen der Legionäre und Fußsoldaten. Die hatten im wahrsten Sinne des Wortes einiges aufgefahren um ihre Zuschauer ins Staunen zu versetzen. Auf hölzernen Rollen kam ein meterhohes Geschoss auf Rollen daher, mit dem über weite Distanzen kiloschwere Kugeln abgefeuert werden konnten. Auch andere altertümliche Geschosse wie die Steinschleuder verfehlten ihr Ziel nicht und waren schon vor 2000 Jahren gefährliche Waffen.

Die Römertage zogen aber auch mit weniger kriegerischen Darbietungen die Besucher in ihren Bann. Unter der ausladenden Eiche auf dem Museumsvorplatz konnte man bei einem kühlen Krug Met und Spezialitäten vom Grill altrömischen Gesängen lauschen, begleitet von Wasserorgel und Horn. In zahlreichen Zelten und Pavillons zeigten Handwerker in Kostümen nach originalen Vorbildern, Szenen aus dem Alltagsleben der damaligen Zeit. Wer wollte, konnte sich selbst darin versuchen Wolle zu spinnen, ein Fischernetz zu flicken oder nach altrömischer Art das Würfelspiel erlernen. Auch eine Legionärsschreibstube stand zur Besichtigung offen.

Vor allem die Kinder hatten Spaß daran, sich eigene Helme zu basteln und sich in Tuniken zu kleiden. Im Vergleich zu den Helmen der Römer, die zum Teil in der Sonne so heiß wurden, dass man darin ein Spiegelei hätte braten können, waren die gebastelten Helme aus Pappe ein willkommener Sonnenschutz. So stilecht verkleidet machte es den Kleinen doppelt Spaß, die Vorführungen der “echten“ Legionäre zu verfolgen. Spannend war es, so hautnah mitzuerleben, wie Soldaten eingeweiht und ausgebildet wurden. Klar, dass nachher auch mit dem Holzschwert so manche Szene nachgespielt werden musste.

Autor:

Antje Clara Bücker aus Haltern

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

5 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.