Willkommen 2016 - Die Zukunft isst vegan

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Soeben haben wir das alte Jahr und seine Geister weggeballert. Wir haben das neue Jahr mit der Hoffnung begrüßt, dass alle guten Wünsche und Vorsätze in Erfüllung gehen und das alle schlechten Dinge sich zum Besseren wenden mögen. Wie weit aber sind wir bereit, den ersten Schritt zu gehen und bei uns selbst anzufangen?

Umweltverschmutzung, Klimawandel, Erderwärmung - diese Schlagworte sind nicht erst seit ein paar Tagen in aller Munde. Die Politik reagiert langsam - viel zu langsam - auf diesen längst nicht mehr schleichend voranschreitenden Prozess. Während sich auf jedes der von den 196 Delegationen des Weltklimagipfels in Paris vorgebrachten Argumente zahlreiche Gegenargumente finden lassen, ziehen immer mehr Menschen Konsequenzen und fangen im eigenen Umfeld an Umweltschutz umzusetzen.

Die Lage ist ernst

Umweltschutz im Alltag braucht Menschen, die nicht länger resigniert sagen „was kann ich schon tun“, sondern die bereit sind bei sich selbst anzufangen und daran glauben, dass aus dem ersten „Tropfen auf den heißen Stein“ eine Welle werden kann, der sich immer mehr Menschen anschließen! Tatsächlich ist es nicht die Wirtschaft oder die Industrie, die einsichtig ist und anfängt Emissionen einzusparen und zu kompensieren. Es sind die Endverbraucher, die durch ihr umweltbewusstes Denken und ihr verändertes Kaufverhalten die Wirtschaft zum Handeln bewegen!

Autos bleiben immer öfter in der Garage, das Fahrrad hat wieder Hochkonjunktur. Die Stadtradelaktion im vergangenen Jahr hat auch in unserer Stadt gezeigt, dass es lobenswert viele Menschen gibt, die den Weg zurück zur Natur tatsächlich „zu Fuß“ zu gehen bereit sind.
LED-Beleuchtung hat längst die Glühbirne und auch das Halogenlicht abgelöst. Immer neuere und immer bessere Dämm-Methoden helfen die Heizkosten in Zeiten der Krise nicht noch mehr explodieren zu lassen. Energiesparmaßnahmen im eigenen Haushalt hatten seit den siebziger Jahren keine so große Bedeutung mehr wie gerade jetzt. Dabei geht es aber heute keineswegs mehr ausschließlich um die Schonung des eigenen Geldbeutels, sondern um das Überleben unseres Planeten. Die Lage ist ernst – wenn nicht bereits hoffnungslos.

Ko-Konsum und Veganismus – aus Trends werden existenzielle Notwendigkeiten

Ein neuer Trend weg vom Kaufzwang hin zum Ko-Konsum macht sich breit. Ko-Konsum möchte dazu auffordern, dem medien- und wirtschaftsgesteuerten Kaufzwang durch verantwortungsvollen Umgang mit bereits vorhandenen Gütern entgegenzuwirken. Damit ist nicht nur gemeint Neuanschaffungen bewusst zu planen, sondern Dinge, die bereits in unseren Haushalten vorhanden sind, Nachbarn, Freunden und Bekannten zur Verfügung zu stellen.

Wir kaufen im wahrsten Sinne des Wortes für die Halde. Gerade Weihnachten stellt uns dieses geradezu irrwitzige Verhalten alle Jahre wieder besonders drastisch vor Augen. Wohl niemand ist unter uns, der nicht unter Druck noch in letzter Minute „irgendetwas“ kauft um bloß nicht ohne obligatorisches Geschenk am heiligen Abend dazustehen. Ebenso gibt es kaum jemanden, der seine eigenen, ungeliebten Geschenke nicht gleich nach dem Fest hinter der nächsten Schranktür auf Nimmerwiedersehen verschwinden lässt.

In unseren Schränken führen unzählige Elektrogeräte, Werkzeuge, Haushaltswaren und Dekoartikel ein vergessenes Dasein. Viele Dinge werden angeschafft ohne jemals benutzt zu werden. Verkaufsplattformen im Internet bieten eine gute Möglichkeit, sich von solchen Dingen zu trennen und anderen für kleines Geld zur Verfügung zu stellen bevor sie in den Müll wandern und unsere Umwelt bei ihrer teils aufwendigen und umweltschädigenden Entsorgung zu belasten.

Ausleihen und Verleihen ist die zweite Möglichkeit und der eigentliche Sinn des Ko-Konsum. Zusammen mit Secondhand-Shops schlägt Ko-Konsum damit dem Konsumzwang und der Nötigung zu immer neuen Käufen ein Schnippchen. Ko-Konsum schont so die Umwelt und den eigenen Geldbeutel.
Weitere Möglichkeiten Ko-Konsum auch für sich selbst zu nutzen sind die mittlerweile in fast allen Städten zentral aufgestellten Bücherregale zur Abgabe alter Bücher oder um sich selbst kostenlos mit neuem Lesestoff einzudecken.
Carsharing ist DIE Alternative zum eigenen Auto und wird besonders von Studenten schon oft und gern in Anspruch genommen.

In Industrieländern ist zudem ein ein immer größer werdender Trend zum Veganismus erkennbar.
Immer mehr Menschen erkennen, dass ein Weg zurück zur Natur mit dem ersten Schritt bei sich selbst anfängt. Die Verantwortung anderen zu überlassen nach dem Motto „was kann ich schon tun?“ zählt für sie nicht mehr. Es ist bekannt, dass die industrielle Massentierhaltung einen immensen Anteil am weltweiten CO2-Ausstoß und Methan-Ausstoß hat. Die Schaffung immer neuer, immer größerer Anbauflächen für Futtermittel ist maßgeblich verantwortlich für die Abholzung der letzten Regenwälder, der grünen Lungen unserer Erde und für den unwiederbringlichen Verlust der Biodiversität.
Längst ist auch medizinisch erwiesen, dass Veganer keineswegs unter Mangelerscheinungen leiden müssen, wenn sie sich bewusst und ausgewogen ernähren. Ganz im Gegenteil leben sie sogar gesünder als Fleischesser und erkranken sehr viel seltener an Zivilisationskrankheiten wie Gicht, Rheuma, Übergewicht und sogar Krebs.

Dabei spielen für die meisten Veganer aber nicht ausschließlich die eigene Gesundheit und der Umweltschutz eine Rolle bei der Entscheidung für diese neue Lebensweise. Die Gründe auf tierische Produkte zu verzichten sind vielschichtig. Für die meisten steht allerdings das Tierwohl an erster Stelle. Was auf unseren Tellern landet ist das Resultat einer unermesslich grausamen Haltung und Tötung von Mitgeschöpfen, die den schlimmsten Foltermethoden in Kriegszeiten in nichts nachstehen. Leider gilt dies nicht nur für die Produktion von Fleisch und Wurst, sondern im gleichen Maße für Eier, Milch und Milchprodukte.

Vegane Ernährungsweise als gesundheitsschädlich abzutun ist anhand ernährungswissenschaftlicher Erkenntnisse überholt und nicht mehr zeitgemäß. Wer trotz der erzeugten Leiden durch die moderne Tierhaltung und der hohen CO2-Bilanz tierischer Produkte auf den kurzweiligen Genuss nicht verzichten möchte, der sollte nicht nach fadenscheinigen Rechtfertigungen suchen, sondern sich der Tatsache bewusst sein, dass das kurze Vergnügen eines Steaks oder Wurstbrötchens uns auf gar nicht mehr lange Sicht in die soziale, ökonomische und ökologische Katastrophe führen wird.

Was Ko-Konsum und Veganismus uns noch zu bieten haben? Einen freundschaftlichen Umgang mit allen Mitgeschöpfen und Mitmenschen und ein in Deutschland viel zu lange vernachlässigter Zusammenhalt unter Großfamilie und Nachbarschaft..
In diesem Sinne: Ein frohes, neues Jahr!

Autor:

Antje Clara Bücker aus Haltern

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