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Den Schmerz in den Griff bekommen

Das Team von Ärzten und Therapeuten der Ambulanten Schmerztherapie am St. Sixtus-Hospital
  • Das Team von Ärzten und Therapeuten der Ambulanten Schmerztherapie am St. Sixtus-Hospital
  • hochgeladen von Michael Menzebach

 St. Sixtus-Hospital erweitert Leistungsspektrum und bietet ambulante Schmerztherapie an

Haltern. Niemand wünscht sie sich und trotzdem sind sie lebensnotwendig: Schmerzen. Denn sie sind ein Warnsignal und zeigen, dass etwas mit unserem Körper nicht in Ordnung ist – etwa aufgrund einer Verletzung oder Erkrankung. Doch es gibt Menschen, bei denen der Schmerz sich von seiner Warnfunktion gelöst hat und chronisch geworden ist.

„Dies kann dann sogar dazu führen, dass eine sanfte Berührung der Haut so schmerzhaft erlebt wird, als würde jemand mit einem Bunsenbrenner über die Haut fahren“, veranschaulicht Friederike Dudy. Die Fachärztin für Anästhesie und Spezielle Schmerztherapie verantwortet die ambulante Schmerztherapie im St. Sixtus-Hospital – ein neues Angebot des Krankenhauses. „Es ist eine Erweiterung unseres Leistungsspektrums und eine sinnvolle Ergänzung der stationären, multimodalen Schmerztherapie, die wir bereits seit einiger Zeit in unserer Klinik durchführen“, erläutert Dr. Markus Reidt, Chefarzt der Klinik für Anästhesie. Die ambulante Schmerztherapie ist vor allem für solche Menschen sinnvoll, die unter chronischen Beschwerden leiden, sich jedoch aus beruflichen oder familiären Gründen nicht in eine stationäre schmerztherapeutische Behandlung begeben können oder wollen. Warum ein solches Angebots wichtig ist, macht ein Blick auf die Zahlen deutlich: Rund zwölf Millionen Menschen leiden unter chronischen Schmerzen. An erster Stelle stehen dabei Rückenbeschwerden, gefolgt von Kopf-, Nerven-, Gelenk- und Tumorschmerzen. Aber auch ein seelischer Schmerz, ausgelöst etwa durch Trauer oder Mobbing, kann sich körperlich ausdrücken. Chronischer Schmerz ist außerdem eine der teuersten Volkskrankheiten in Deutschland: Die wirtschaftliche Belastung, zum Beispiel aufgrund von Arbeitsunfähigkeit der Patienten, beläuft sich insgesamt auf rund 30 Milliarden Euro pro Jahr.„Am Anfang der Behandlung stehen immer die ausführliche Anamnese und die Untersuchung der Patienten“, führt Friederike Dudy aus. „Damit wollen wir herausfinden, wo der Schmerz sitzt und zu welchen Beeinträchtigungen er geführt hat.“ Ein normales Alltagsleben ist nämlich für die meisten Betroffenen nicht mehr möglich. Beruf, Familie, Freizeit: Alles wird durch den Schmerz in Mitleidenschaft gezogen. Beständige Schmerzen zermürben, machen depressiv und führen in eine Abwärtsspirale, aus der viele Menschen am Ende alleine keinen Ausweg mehr finden. In dieser Situation kann die Schmerzambulanz im St. Sixtus-Hospital eine große Hilfe sein. „Gemeinsam mit den Patienten entwickeln wir einen auf ihre spezifischen Beschwerden ausgerichteten Behandlungsplan, um die Passivität zu durchbrechen und Lebensqualität zurückzugewinnen. Schmerzfreiheit können wir zwar auch nicht versprechen, aber Schmerzen erträglich gestalten. Und wir können Patienten dabei unterstützen, den Schmerz zu akzeptieren, und ihm dadurch seine Macht nehmen“, so die Ärztin.  Eine gute medikamentöse Einstellung ist ein wichtiger Baustein im Behandlungskonzept. In der Regel werden dafür mehrere Medikamente kombiniert. Aber auch Schmerzblockaden, Chilipflaster oder eine Elektrostimulation, die die Patienten selbst zu Hause durchführen können, versprechen eine Minderung der Beschwerden. „Wichtig ist, Medikamente regelmäßig zu nehmen, damit sie dauerhaft wirken – und nicht nur dann, wenn die Schmerzen gerade besonders stark sind“, erläutert die Schmerztherapeutin. Dennoch: Ziel ist es, die Dosierung der Medikamente langsam herunterzufahren; denn der Dauergebrauch bestimmter Präparate kann schlimmstenfalls zu einer Medikamentenabhängigkeit führen. Weitere wichtige Pfeiler des ganzheitlichen Behandlungsansatzes sind Bewegungstherapie, Entspannungsverfahren und möglicherweise eine Gesprächstherapie, um Strategien zu entwickeln, mit der Krankheit umzugehen und individuelle Ressourcen freizulegen. Friederike Dudy: „Wir begleiten die Patienten über einen längeren Zeitraum, in dem sie regelmäßig in unsere Schmerzambulanz kommen. In vielen Fällen reicht diese Behandlung aus, den Alltag wieder gut bewältigen zu können und neue Lebensfreude zu gewinnen. Sollte dies jedoch nicht der Fall sein, haben wir immer noch die Möglichkeit, eine stationäre, multimodale Schmerztherapie im St. Sixtus-Hospital durchzuführen.“

Für einen Termin in der Schmerzambulanz benötigen die Patienten eine Überweisung vom Haus- oder Facharzt. Telefonisch ist das Sekretariat der Schmerzambulanz unter der Rufnummer 104-222 03 zu erreichen. Patienten sollten zum 1. Termin möglichst alle Untersuchungsberichte (auch Röntgenbilder) mitbringen.

Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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