Einstimmige Resolution für OGS-Flexibilisierung
Haltern. Zumindest in einem Punkt herrschte im Schul-, Sport- und Kulturausschuss: Eine Offene Ganztagsschule (OGS) muss flexibel sein. Die Ausschussmitglieder votierten einstimmig für die von der CDU angestoßene Resolution, die sich an die Mitglieder des Landtages und der Landesregierung richtet. Darin fordern CDU, SPD, Grüne, Wählergemeinschaft und FDP eine klare Formulierung bezüglich des OGS-Besuches.
Für sie steht fest, dass trotz einer Anmeldung in der Offenen Ganztagsschule den Kindern Zeit für Familienleben und Vereinsaktivitäten bleiben muss. Dazu müsse Ministerin Sylvia Löhrmann lediglich den Erlass klarer formulieren. Aktuell heißt es: „Die OGS bietet zusätzlich zum Unterricht Angebote außerhalb der Unterrichtzeit an. Der Zeitrahmen erstreckt sich in der Regel über alle Unterrichtstage von 8 bis 16 Uhr.“ Die Halterner Stadtverwaltung war in Absprache mit den Schulleitungen bislang großzügig. Die Definition „in der Regel“ ließ das ihrer Meinung nach zu. In Absprache mit der jeweiligen Grundschule konnten Kinder auch an nur drei Tagen in die OGS geschickt werden.
Seit geraumer Zeit aber werden die Kommunen von der Bezirksregierung angehalten, OGS verpflichtend an vier bis fünf Tagen anzubieten
Seit geraumer Zeit aber werden die Kommunen von der Bezirksregierung angehalten, OGS verpflichtend an vier bis fünf Tagen anzubieten. „Der aktuelle Erlass trägt aufgrund seiner Formulierung allgemein zur Verunsicherung bei“, kritisieren die Halterner Parteien. Mittelfristig sei die Landespolitik gefordert, ein landesseitig finanziertes Betreuungs- und Bildungskonzept im Ganztagsbereich zu entwickeln, das die Bedürfnisse junger Eltern stärker berücksichtige.
In Haltern am See hatte sich schon vor Monaten eine Elterninitiative „Für eine familienfreundliche Offene Ganztagsschule“ gegründet. Diese fordert eine OGS mit flexiblen Abholmöglichkeiten, die im Sinne der Träger allerdings gewissen Regeln und Planbarkeiten unterliegen soll. Die Halterner Initiative fand schon einige Nachahmer in anderen NRW-Städten. Etwa 18.000 Personen unterschrieben diese Online-Petition, ein Großteil davon im Kreis Recklinghausen.
Gleichzeitig erteilte die breite Ausschussmehrheit dem SPD-Antrag eine Absage, weitere außerunterrichtliche Angebote im Primarbereich zu schaffen. Dafür seien weder finanzielle, noch personelle oder räumliche Kapazitäten vorhanden.
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