Händler setzen auf verkaufsoffene Sonntage

Der IHK-Handelsausschuss war zu Gast bei seinem Vorsitzenden, Michael Radau, Vorstand der SuperBioMarkt AG. Er hatte in die neue Unternehmenszentrale am Hafen in Münster eingeladen.
  • Der IHK-Handelsausschuss war zu Gast bei seinem Vorsitzenden, Michael Radau, Vorstand der SuperBioMarkt AG. Er hatte in die neue Unternehmenszentrale am Hafen in Münster eingeladen.
  • hochgeladen von Michael Menzebach

IHK-Umfrage im Handelsausschuss präsentiert

Münsterland/Emscher-Lippe-Region. Der Handel setzt weiterhin auf verkaufsoffene Sonntage, obwohl es zunehmend schwieriger geworden ist, eine Genehmigung dafür zu bekommen. Nach einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen sprechen sich knapp zwei Drittel (64,3 Prozent) der Händler dafür aus, die aktuelle gesetzliche Regelung mit vier verkaufsoffenen Sonntagen beizubehalten. 22 Prozent meinen, die Zahl sollte reduziert werden, 14 Prozent sind dafür, sie zu erhöhen.

Dabei nutzen die Händler die Sonntage in erster Linie dafür, die Attraktivität des Einkaufsstandortes öffentlichkeitswirksam darzustellen (53 Prozent) und langfristige Kundenbindungen zu stärken (47 Prozent). Der Umsatz spielt an solchen Tagen nur für 30 Prozent der Händler eine Rolle. An der IHK-Umfrage, deren Ergebnisse am gestrigen Mittwoch (5. April) im IHK-Handelsausschuss in Münster präsentiert wurden, haben sich 477 Händler aus dem Münsterland und der Emscher-Lippe-Region beteiligt.

Es gehe aber auch nicht darum, den Sonntag zum Werktag zu machen...

„Der Sonntag ist grundgesetzlich geschützt“, sagte IHK-Vizepräsident Michael Radau. Es gehe aber auch nicht darum, den Sonntag zum Werktag zu machen: „Die Händler brauchen verkaufsoffene Sonntage vor allem, um das öffentliche Bewusstsein für die zentrale Bedeutung des Einzelhandels in den Städten und Gemeinden zu erhöhen“. Die Stadt- oder Ortszentren seien mehr als nur die geografische Mitte. „Erst ein lebendiger Einzelhandel macht sie zum quirligen Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens und die Gemeinden und Städte zu attraktiven Standorten für Einwohner und Unternehmen“, betonte Radau. Diese Attraktivität gelte es im Gesamtinteresse der Wirtschaft zu sichern. „Wir brauchen ein Prozedere, das eben diese vier verkaufsoffenen Sonntage möglich macht“, so Radau.
Radau, der auch Vorsitzender des Handelsausschusses ist,
erwartet „mit Spannung“ den Leitfaden für eine rechtssichere Durchführung und Genehmigung verkaufsoffener Sonntage, der unter Federführung des NRW-Wirtschaftsministeriums erarbeitet wird. Er hofft, „dass die herrschende Verunsicherung sich dann legt und Händler und Verbraucher die im Gesetz vorgesehene Möglichkeit für vier verkaufsoffene Sonn- und Feiertage in der Praxis auch nutzen können“. Immerhin erwartet laut der IHK-Umfrage über die Hälfte der Händler (52 Prozent) auch im laufenden Jahr vier verkaufsoffene Sonntage. Fast ebenso viele Händler (47 Prozent) haben sich im vergangenen Jahr an vier verkaufsoffenen Sonntagen beteiligt.

Immerhin erwartet laut der IHK-Umfrage über die Hälfte der Händler (52 Prozent) auch im laufenden Jahr vier verkaufsoffene Sonntage

Der Handel, so Radau, sei übrigens nicht allein mit den Problemen, Genehmigungen für Aktivitäten am Wochenende zu bekommen. „Das gilt auch für das Schaustellergewerbe, das teilweise jahrhundertealte Traditionen pflegt und nun immer öfter Schwierigkeiten hat, Volksfeste anzumelden“, so der Unternehmer aus Münster. Vielerorts seien die Auflagen und Bedingungen höher geschraubt worden. Manchmal würden Volksfeste nicht mehr als bereichernd für die Gemeinschaft, sondern von einzelnen als so störend empfunden, so dass die Schausteller deutlich seltener als früher zum Beispiel eine Kirmes in den Kommunen ausrichten dürften.

Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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