Trauriger Spitzenreiter: In Münster wurden im letzten Jahr 5.337 Fahrräder gestohlen

Es ist nach wie vor ein Bild der Trauer: Ist das Rad erst geklaut, bleibt es in 91 Prozent der Fälle auch weg. In Deutschland kommen die Ermittlungsbehörden im Schnitt nur auf 8,8 Prozent  Aufklärungsquote – die schlechteste Quote seit 1997. Foto: Polizei (Archiv)
  • Es ist nach wie vor ein Bild der Trauer: Ist das Rad erst geklaut, bleibt es in 91 Prozent der Fälle auch weg. In Deutschland kommen die Ermittlungsbehörden im Schnitt nur auf 8,8 Prozent Aufklärungsquote – die schlechteste Quote seit 1997. Foto: Polizei (Archiv)
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Münster/Haltern. Die ersten warmen Sonnenstrahlen treiben sie wieder hinaus an die frische Luft: die Fahrradfahrer. Zu Tausenden bevölkern sie mittlerweile wieder die Straßen und Wege. Doch Achtung: Auch die Fahrraddiebe legen sich wieder voll ins Zeug. Für sie beginnt nun die wichtigste Zeit des Jahres.

Denn in den Monaten Mai bis August gehen 44 Prozent aller Fahrraddiebstähle in Deutschland „über die Bühne“. Im Jahr 2016 waren es insgesamt 332.486 gestohlene Fahrräder. Allein 203.446 davon entfallen auf die 160 untersuchten Städte und Landkreise. Grund genug für das Verbraucherportal billiger.de, sich die Fahrraddiebstähle in einer Städte- und Landkreis-Studie näher anzuschauen.
Auffallend: die miese Aufklärungsquote. Sie liegt im Schnitt bei sehr dürftigen 8,8 Prozent – der schlechteste Wert seit 1997! Das bedeutet auch: 9 von 10 gestohlenen Fahrrädern bleiben für immer verschwunden – trotz der vielfach angepriesenen Fahrradcodierungen und der scheinbar sicheren Fahrradschlösser.
Die Zahlen zeigen: Fahrradklau findet stündlich zigfach in Deutschland statt. Der Schaden beläuft sich auf rund 177 Mio. Euro im Jahr. Das Diebesgut wird „am Stück“ oder in Einzelteilen auf Floh- und Wochenend-Märkten aber auch via Internet weiterverkauft.

Münster, Leipzig, Bremen, Bonn, Mannheim - der Fahrradklau brummt

Auch wenn gefühlt in Haltern am See in letzter Zeit immer mehr Räder gestohlen werden; auf Platz eins im Klau-Ranking befindet sich – einmal mehr – Münster mit 1.721 gestohlenen Rädern pro 100.000 Einwohner (absolut: 5.337, plus 144 gegenüber 2015). Auf Platz zwei liegt erstmals Leipzig. In der Messestadt wurden 1.720 „Drahtesel“ je 100.000 Einwohner von Langfingern und organisierten Banden geklaut. Absolut entspricht dies 9.642 entwendeten Rädern. Das sind sage und schreibe 2.791 Räder mehr als 2015. Damit verzeichnet Leipzig den größten Anstieg an Diebesgut deutschlandweit.Leipzigs Nachbarstadt Halle an der Saale belegt den dritten Rang mit 1.543 Diebstählen je 100.000 Einwohner (3.657 absolut, plus 298). Ebenfalls vorn dabei sind zwei weitere ostdeutsche Städte: Cottbus (1.513 Delikte je 100.000 Einwohner, 1.508 absolut) und Magdeburg (1.492 Delikte je 100.000 EW, 3.518 absolut).Es folgen Kiel (1.345 Delikte je 100.000 Einwohner), Dessau-Roßlau (1.305 Delikte je 100.000 Einwohner), Oldenburg (1.261 Delikte je 100.000 EW), Delmenhorst (1.192 Delikte je 100.000 EW), Potsdam (1.095 Delikte je 100.000 EW), Bremen, Göttingen, Emden, Wilhelmshaven, Hamburg, Berlin, Hannover, Bonn, Freiburg im Breisgau, Osnabrück, Aachen, Mannheim, Bremerhaven, Bamberg, Braunschweig, Paderborn, Regensburg, Ingolstadt und Karlsruhe.

Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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