Auf den richtigen Blickwinkel kommt es an

Gerd Schamun, Lothar Steinbach, Udo Altenfeld, Thomas Alexander, Thomas Papenhoff und Udo Kreikenbohm an der Stelle, wo schon einmal ein Bild der Großen Weilstraße entstand. Sie halten das alte Foto mit einem neuen Foto als Bildertafel in der Hand. Foto: Pielorz
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  • Gerd Schamun, Lothar Steinbach, Udo Altenfeld, Thomas Alexander, Thomas Papenhoff und Udo Kreikenbohm an der Stelle, wo schon einmal ein Bild der Großen Weilstraße entstand. Sie halten das alte Foto mit einem neuen Foto als Bildertafel in der Hand. Foto: Pielorz
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Bilder aus der guten alten Zeit – für Hattingen gibt es diese reichlich. Ob Wilfried Ruthmann, Gerhard Wojahn, Harri Petras, das Stadtarchiv oder der Heimatverein – es gibt viele fachkundige Menschen und Orte, die Altes bewahren und der Öffentlichkeit präsentieren. Aber es gibt sie doch noch – die Schätze alter Zeiten, die nicht so oft das Licht einer Ausstellung erblicken. Thomas Papenhoff, Chef der IBV, erhielt alte Hattingen-Fotos aus dem fotografischen Archiv der ehemaligen Drogerie Neuhaus auf der Heggerstraße. Und die werden nun aus einem ganz speziellen Blickwinkel zu sehen sein.

Die Idee, diese Motive mit Fotos der aktuellen Zeit gegenüberzustellen, brauchte als erstes Mitstreiter. Die fand Papenhoff in Udo Altenfeld und Gerd Schamun, die rund 5000 Fotos sichteten. Mit dem Fotografen Udo Kreikenbohm, der aus dem richtigen Blickwinkel die Fotos der neuen Zeit fertigte und Lothar Steinbach von RelaxStrom waren zwei weitere Mitstreiter gefunden. Die Volksbank Sprockhövel und Hyundai Smolczyk sowie die Provinzial Gerhard & Wiegand machten auch mit – und schon wurde aus der Idee eine konkrete Ausstellung. „Wir wollen rund fünfzig Bildtafeln erstellen, die beide Zeiten – Vergangenheit und Gegenwart – abbilden. 32 Tafeln sind bereits fertig. Alle Tafeln sollen dann im Herbst mit einer Vernissage bei RelaxStrom und danach vier Wochen im Reschop-Carré gezeigt werden. Sie werden an Interessenten verkauft und nach Abschluss der Ausstellung an diese übergeben. Der Erlös aus dieser Sponsoren-Aktion wird einem karitativen Zweck in der Region zugeführt“, erklärt Lothar Steinbach.
Um noch weitere Foto-Schätze vergangener Zeiten zu heben, sollen aber auch die Hattinger ihre Keller und Dachböden durchsuchen.

Hattinger, es werden alte Fotos gesucht

Gesucht werden vor allem Fotos aus dem Hattingen der frühen 50er bis Ende 60er Jahre. Die Bilder können eingesandt werden bei RelaxStrom, Werksstraße 15, 45527 Hattingen, Stichwort „Hattinger Zeiten“. Bitte nicht den Absender vergessen, entweder auf der Rückseite des Fotos oder auf dem Diarahmen. Denn die Fotos gibt es, falls nicht anders vermerkt, natürlich zurück. Wer Fotos in einem Album aufbewahrt, die nicht herausgenommen werden können, sollte sich ebenfalls mit RelaxStrom in Verbindung setzen. „Da finden wir eine Lösung“, verspricht Lothar Steinbach, Leiter Marketing und Vertrieb.
Ganz so einfach war es für Fotograf Udo Kreikenbohm übrigens nicht, immer den exakten Blickwinkel zu finden, um das Motiv des alten Fotos abzulichten. „Manchmal stand da einfach ein Baum. Oder beim Steinhagentor gibt es ein Foto, auf dem keine Stadtmauer zu sehen ist. Unter Mitwirkung von Denkmalschützer Jürgen Uphues hat sich herausgestellt, dass die Mauer zwischenzeitlich einfach nicht da war und wieder aufgebaut wurde – zumindest an dieser Stelle. Das war schon echt faszinierend.“ Kleine Fotospielereien hat man sich aber auch gegönnt: So ist auf einem alten Foto ein kleiner Junge in kurzen Hosen zu sehen oder eine Frau in einem roten Kleid in der Heggerstraße – beide Personen sind auch auf den neuen Fotos zu erkennen – obwohl sie ganz sicher nicht mehr so aussehen. Apropos aussehen: ein Mitarbeiter von Hyundai Smolczyk erkannte auf einem Foto den Vater seiner Partnerin auf einem Fahrrad. Wer weiß, vielleicht erkennen sich bei der Ausstellung noch mehr Menschen?
Jetzt hoffen die Macher und Sponsoren der geplanten Ausstellung erst einmal auf die Hilfe aus der Hattinger Bevölkerung.

Gerd Schamun, Lothar Steinbach, Udo Altenfeld, Thomas Alexander, Thomas Papenhoff und Udo Kreikenbohm an der Stelle, wo schon einmal ein Bild der Großen Weilstraße entstand. Sie halten das alte Foto mit einem neuen Foto als Bildertafel in der Hand. Foto: Pielorz
Ein Beispiel der Bildertafeln von der Heggerstraße: Achten Sie einmal auf die Frau im roten Kleid. Das ist eine kleine Foto-Spielerei von Udo Kreikenbohm. Auf dem alten Foto sind übrigens noch die Straßenbahn-Schienen zu erkennen.
Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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