Fernsehkritik: "Tatort: Melinda", Sonntag, 20.15 Uhr, ARD - Dieser saarländische Tatort hatte den Verstand verloren

Screenshot, Tatort" Melinda"

Das war der wohl wahnwitzigste Plot eines Tatorts und der mit den meisten Löchern in der Handlung, mit den absurdesten Aktivitäten von Polizisten und Staatsanwältin.
Die Akteure agierten, als seien sie gerade aus einer Heilanstalt entlassen worden.

Anfangs dachte man, na endlich mal ein Kommissar, der zuschlagen kann, endlich mal Kriminelle, die schiessen, endlich mal Action, endlich mal eine schnelle Handlung. Toll, wenn drei trottelige Bad Guys auf den flüchtenden Ermittler schiessen, das erinnerte einen kurzen Moment an „Into The Night“, (USA 1985) mit Jeff Goldblum.

Doch all die guten Ansätze wurden durch den Wahnwitz des gesamten Plots zunichte gemacht.

Ein Kommissar, der Weed raucht, der in sein Unterbewußtsein hineinsehen kann, der entführt und Kollegen mit der Waffe bedroht? Da fühlt sich der Zuschauer schon etwas verschauckelt.

Der Schauspieler, der den Kommissar spielt, Devid Striesow, hat nicht gerade ein Kommissargesicht, das hätte hart und kantig sein müssen, so wie das von Daniel Craig etwa, aber seines ist eher feminin und bubihaft zu nennen, es wirkt unpassend.
Dieser Tatort dürfte seiner Karriere nicht unbedingt gedient haben, das liegt aber nicht an seiner Schauspielkunst, die sich durchaus sehen lassen kann, sondern an dieser Tatortgeschichte.

Gerade sah ich einen britischen Film, „The Reliability“, in der Tim Roth einen Hitman spielt. Roth hatte bereits in „The Hit“ (UK 1984) mit John Hurt in diesem Genre gespielt und geglänzt.
„The Liability“ (UK 2012) ist ein brillianter Film, und da fragt man sich verzweifelt, warum ein deutscher TO nicht mal so sein kann.

Autor:

Ulrich Jean Marré, M.A. aus Essen-Ruhr

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