Altstadtfest Hattingen, Tag eins: "Das Wunder" und Jo Hartmann rocken die Bühnen

alle Fotos: Strzysz
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Das war er also, der erste Tag von „unserem“ Altstadtfest. Während noch bei „Hattinger treffen Hattinger“ am Donnerstag unter den vielen Feiernden im Hattinger Bermuda-Dreieck auch die Sonne am Himmel Stammgast war, zog sich gen 18 Uhr am Freitag der Himmel immer mehr zu.

Aber es blieb trocken, als Bürgermeisterin Dr. Dagmar Goch zu ihrer letzten Eröffnungsrede als Amtsinhaberin an der Bühne Kirchplatz den offiziellen Startschuss gab zum 41. Hattinger Altstadtfest. Georg Hartmann, an der Spitze des Altstadtfest-Organisationsteams von Hattingen Marketing stehend, ließ es sich nicht nehmen, der Bürgermeisterin ein kleines Präsent zu diesem Anlass zu überreichen.
Danach ging es aber auch schon rund auf allen vier Bühnen in der Hattinger Altstadt und die schon zu diesem frühen Zeitpunkt vielen Besucher hatten die Qual der Wahl. Eine große Zahl blieb direkt am Kirchplatz, um den Oldies von „Gleis 38“, der Bogestra-Band, zu lauschen.
Easy Listening bot „Jazzpana“ aus Hattingen währenddessen und zog mit ihrer professionellen Ausstrahlung und vor allem der ihrer Frontfrau Lena Zänger so viele in den Bann, dass beinahe kein Durchkommen am Untermarkt war.
Gut bei den Hattingern kamen auch „5Colours“ im Krämersdorf an, die Wildcard-Gewinner, die über den Lokalkompass gemeinsam mit Hattingen Marketing ermittelt worden waren.
Die Fans des VfL Bochum, der sich nach seinem Gastspiel letzte Woche am Wildhagen gegen eine Stadtauswahl zu so etwas wie einem willkommenen Dauergast in Hattingen entwickelt, kamen ebenfalls zu ihrem Recht. VfL-Innenverteidiger Patrick Fabian, Vorstandsmitglied Christian Hochstätter und VfL-Maskottchen Bobby Bolzer standen zunächst Rede und Antwort. Im Anschluss gab es Gelegenheit zu Selfies und Autogrammen.

1001 Nacht trifft Rock'n'Roll

Ein Augenschmaus war der Auftritt auf derselben Bühne von „Samara Blue, Dina and Friends“, die optisch und akustisch in die zauberhafte Welt von 1001 Nacht entführten, ehe „Billie Ray & The Wild“ den Geist des Rock’n’Roll zum Leben erweckten – und wie!
Inzwischen hatte das „Duo Taktlos“ die Bühne am Untermarkt geentert und es gab fast gar kein Durchkommen mehr. Das zeigt, das auch nach mittlerweile einem Vierteljahrhundert Acki Löbbecke und Carsten Stollmann – die beiden traten als Duo Taktlos erstmals 1990 beim Altstadtfest auf – nichts von ihrer Spielfreude, Spontaneität und treuen Fans verloren haben.
Dabei war zu diesem Zeitpunkt die Konkurrenz auf den anderen Bühnen eigentlich schier übermächtig. Sehr, sehr voll, allerdings nicht ganz so wie beim legendären Auftritt der „Pink“-Tribute-Show im Vorjahr, war der Kirchplatz bei „Das Wunder“ und ihrer musikalischen Zeitreise durch 40 Jahre Rock- und Pop-Geschichte. Die gesamte Gruppe strotzte nur so vor Spielfreude – nicht nur die drei Stars darunter, die Ex-„Luxuslärm“-Musiker Henrik Oberbossel (g, voc), David Rempel (keys, g) und Eugen Urlacher (b).
Und dann war und ist (bis Samstagabend 23.30 Uhr, ab 21.30 Uhr mit „Achtung Baby“, der besten „U2-Coverband Deutschlands!) da ja noch die Bühne der Musiker-Initiative Hattingen (MIHA). Dort ist das festzustellen, was sich bereits im vergangenen Jahr beim Gastspiel von „Phil Collins“ andeutete: „Rock am Bunker“ entwickelt sich immer mehr zu einem Bühnenprogramm für alle Generationen – zumindest ab 20 Uhr.
„Broccoli Jelly“ als Opener konnten davon noch nicht so recht profitieren, aber „Sprechreiz“ aus Hattingen mit wirklich witzigen und vor allem originellen deutschen Texten jenseits von Liebe, Herz und Schmerz umso mehr. Gitarrist Rakesh ist außerdem seit vielen Jahren Moderator der Veranstaltung und konnte sich diesmal sogar selbst ansagen. Die Band versprühte unglaublichen Spielwitz gepaart mit eingängigen, obwohl rockigen Arrangements sowie guten Instrumentalisten. Von dem Hattinger Quartett wird noch zu hören und zu lesen sein!

Jo Hartmann, die "Rampensau"

Und dann kam er. Wegen seiner hatte sich der Parkplatz am Bunker allmählich immer mehr gefüllt: Jo Hartmann machte seinem Ruf nicht nur wegen seiner ausgezeichneten Musiker als „Kult-Band“ des Ruhrgebiets alle Ehre.
Für den mittlerweile 54jährigen muss das Wort „Rampensau“ erfunden worden sein! Unglaublich, wie er das Publikum immer wieder zum Mitmachen brachte, wie er seine gute Laune auf die rund 2.000 Menschen vor ihm übertrug, viele davon eingefleischte Fans, die beinahe jede Zeile mitzusingen wussten.
„Zu rocken bis der Arzt kommt“ hatte er versprochen und fast wäre das nötig geworden, hatte er sich doch bei seiner Bühnenshow das Knie verdreht, so dass er backstage kaum laufen konnte, auf der Bühne aber nach wie vor hin und her tigerte. Professionell eben.
Ein echter Hingucker in seiner Band war in mehrerlei Hinsicht Schlagzeuger Vincent Valiton. Technisch brillant, schnell mit Händen und Füßen, ganz sicher im Timing. Unglaublich, dass er immer wieder seine Sticks durch die Luft wirbeln, sie blitzschnell zwischen den Fingern drehen lassen konnte, ohne den Durchblick zu verlieren. Der Profi-Trommler ist seit 2003 bei Hartmann dabei, spielt außerdem in mehreren Coverbands und auch bei der nicht minder legendären Formation noch aus alten Krautrock-Zeiten, „Franz K.“.
So viel Berichtenswertes gab es bereits von Tag eins. Freuen wir uns also auf den Samstag. Ob’s noch besser wird? Das gibt es anschließend hier nachzulesen – in Wort und Bild!

Hier gibt es mehr zu TAG ZWEI und TAG DREI!

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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