Auf (mit) Rollen mobil sein

Wollen "rollenden" Menschen helfen: v.l. Georg Hartmann (Hattingen Marketing), Elfriede Hoffmann mit Rollator, Inge Berger von "Kick", Solveig Holste von der Stadt Hattingen und Bürgermeister Dirk Glaser. Foto: Pielorz
  • Wollen "rollenden" Menschen helfen: v.l. Georg Hartmann (Hattingen Marketing), Elfriede Hoffmann mit Rollator, Inge Berger von "Kick", Solveig Holste von der Stadt Hattingen und Bürgermeister Dirk Glaser. Foto: Pielorz
  • hochgeladen von Dr. Anja Pielorz

Hattingen hat Rollkultur – und das in höchst unterschiedlicher Art und Weise! Nicht nur die Skater sind in Hattingen unterwegs – auf Rollen ist man sehr verschieden unterwegs: Entweder mit dem Kinderwagen oder als Senior mit dem Rollator oder als Behinderter mit dem Rollstuhl. Was auch immer: Manchmal fällt es aber schwer, in Hattingen mobil zu sein. Treppen und Kanten erschweren den Weg und nicht immer findet man Hilfe. Das soll sich ändern: Der Arbeitskreis Rollkultur, der regelmäßig im „Kick“ zusammenkommt, hat gemeinsam mit Stadt und Stadtmarketing eine neue Kampagne ins Leben gerufen für mehr Service und Hilfe.

„Rund 520.000 Rollatoren gibt es in Deutschland und das sind nur die Zahlen der Geräte, die über die Krankenkasse bezahlt werden“, weiß Inge Berger von „Kick“. Immer mehr Menschen seien mit dem Rollator in der Stadt unterwegs – kein Wunder, die Gesellschaft werde ja auch immer älter und immer mehr Menschen brauchen Hilfe. Und die gibt es nicht nur über die technischen Geräte, sondern sie muss auch von der Bevölkerung kommen. „Denn oft steht man dann mit Rollator vor einer Treppe und weiß nicht, wie man hochkommen soll“. Ein Hindernis nicht nur für Senioren. Ob Eltern mit Kinderwagen oder Behinderte im Rollstuhl – nicht so einfach, mobil unterwegs zu sein oder gar in ein Geschäft, in eine Gaststätte oder eine Arztpraxis zu kommen.

Sie klingeln.Wir helfen.


„Mit der neuen Kampagne wollen wir signalisieren, dass Hilfe da ist“, erklärt Georg Hartmann von Hattingen Marketing. Dafür lässt man nun Schilder anfertigen mit dem Text „Hattingen hat Rollkultur“ sowie den Piktogrammen mit Kinderwagen, Rollator und Rollstuhl. Zusätzlich kommt der Text „Hattinger helfen weiter“ oder „Sie klingeln. Wir helfen“ dazu. So wird es bei den Stufen von Hattingen Marketing bald eine Klingel geben, die signalisiert: Draußen ist jemand, der aus eigener Kraft nicht hereinkommen kann. „Das System ist einfach und gut anzuwenden“, so Hartmann. Er hofft auf viele Mitstreiter in Handel und Gastronomie. Umfragen zum Ist-Zustand gibt es schon. „Es gab einen guten Rücklauf im Handel, was sie für Senioren bereithalten. Das reicht von Lupe bis hin zur Barrierefreiheit. Bei der Altstadt-Gastronomie haben wir von Kick 25 Betriebe besucht. Fünf von ihnen sind barrierefrei, sieben Betriebe sind nicht zu erreichen und die übrigen haben zwar Stufen, die aber mit Hilfe überwindbar wären. Und darum geht es: Hilfe anbieten und Hilfe zulassen seitens der Betroffenen“, erklärt Inge Berger.
Nur die Arztpraxen zeigen sich zurückhaltend. „Von 79 befragten Arztpraxen haben wir nur 29 Antworten bekommen. Davon bieten aber 25 barrierefreie Räumlichkeiten an und zwei weitere denken über Verbesserungen nach. Von den anderen wissen wir es einfach nicht“, so Berger.
Jetzt hofft man auf Unterstützung von allen Seiten. Die vom Bürgermeister gab es schon. „Ich finde das toll und setze mich gerne werbend für diese Sache ein“, so Dirk Glaser. Hattingen hat Rollkultur… und viel Service, das umzusetzen.
Ein Flyer ist in Arbeit und über Hattingen Marketing zu bekommen. Dort kann man auch die Schilder erhalten und wird beraten im Hinblick auf ein Klingelsystem.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

11 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.