Flüchtlinge sagen "Dankeschön Hattingen!" und bieten Hilfe im Alltag an

Traurig sehen auf diesem Foto nur die Blumenkästen aus. Über ihre ersten Aufträge freuen sich Abdulazeez, Muhanad Alsaleh, Abdelsamad Suleiman, Khaled Alasi, Ahmad Deab mit Martin Klingender und Inge Berger.  Foto: Römer
  • Traurig sehen auf diesem Foto nur die Blumenkästen aus. Über ihre ersten Aufträge freuen sich Abdulazeez, Muhanad Alsaleh, Abdelsamad Suleiman, Khaled Alasi, Ahmad Deab mit Martin Klingender und Inge Berger. Foto: Römer
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Die Idee, sie ist so rührend, sie kann eigentlich nur von einer Frau stammen. Tatsächlich war es eine junge Syrerin aus der Turnhalle an der Talstraße, die eine ungewöhnliche Aktion erfolgreich ins Rollen gebracht hat.

Einen Handzettel fanden dieser Tage nämlich manche Hattinger in ihren Briefkästen oder bekamen einen solchen von fremd aussehenden, aber lächelnden Menschen in die Hand gedrückt.
„Liebe Nachbarn der Talstraße, liebe Hattinger!“, stand darauf zu lesen. Und: „Wir sind die Neuen, aber wir wissen nicht, wie lange wir in Hattingen bleiben dürfen. Wir möchten uns herzlich bedanken für die freundliche Hilfe. Wir wollen für Ihr Verständnis, für Ihre Spenden, für die freundlichen alltäglichen Gesten Danke sagen! Wir würden gerne auch als Zeichen unserer Dankbarkeit Ihnen Hilfe im Alltag anbieten.“
So rührend sich das hier liest, so hat das Ganze doch einen ernsteren Hintergrund, wie fünf junge Syrer über Martin Klingender vom ASB in den Räumlichkeiten von „kick – Hattinger im Unruhestand“ in der Augustastraße übersetzen lassen:
„Eine der syrischen Frauen hat gesagt, unsere Männer sind jung und stark und müssen arbeiten. Sie leiden alle unter dem Nichtstun. So ist die Idee mit dem Angebot von Hilfe bei kleinen Tätigkeiten entstanden.“
Bei den Ehrenamtlichen von „kick“ fiel diese Aktion gleich auf fruchtbaren Boden und flugs wurde auch die Ev. St.-Georgs-Kirchengemeinde mit ins Boot geholt. „kick“-Sprecherin Inge Berger: „Wir finden das eine ganz tolle Sache. Sie wird sicherlich sehr dabei helfen, Ängste und Sorgen den Fremden gegenüber abzubauen und auch Misstrauen.“
Eine ältere Dame, die nicht genannt werden möchte, hat bereits Vertrauen gefasst und Kinder zu sich eingeladen. Sie sollen sich aus dem vielen Selbstgestrickten etwas für sich aussuchen.
Rund 20 Männer haben sich zusammengefunden, um zu helfen, also die Mehrheit der zurzeit an der Talstraße untergebrachten Flüchtlinge. Erste „Aufträge“ haben sie schon erhalten: Für „kick“ bringen sie die Blumenkästen in Ordnung und für die Kirchengemeinde werden sie rund eine Woche lang dabei helfen, die Grünflächen rund um die St. Georgs-Kirche in Ordnung zu bringen und Rosenbeete anzulegen.
Die jungen Syrer freuen sich sehr über diese Resonanz, hoffen auf weitere Interessenten, die sich unter Tel.: 02324-2397383 melden können.
Denn am liebsten hätten sie mit den Aufträgen sofort angefangen. Los geht es an der Kirche aber erst in anderthalb Wochen. Sie werden diesem Termin entgegenfiebern – wetten, dass!?

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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