Über 1.000 verschwundene Postsendungen in Hattingen – Öffentliche Hauptverhandlung am 22.11.2017

Nach vielen Monaten Ermittlung beginnt am Mittwoch, 22.11.2017, um 9 Uhr die öffentliche Hauptverhandlung des Schöffengerichtes im Hattinger Amtsgericht gegen einen 34 Jahre alten Mitarbeiter eines Subunternehmens der Deutschen Post.

Zur Erinnerung :
Anfang diesen Jahres wurde bekannt, dass zum Jahreswechsel in Hattingen viele Hundert Briefe einfach verschwunden sind. Von den nicht zugestellten Briefen und Päckchen waren sowohl Privatpersonen als auch Geschäftsleute und Behörden betroffen.

Bei dem zuständigen Kriminalkommissariat in Hattingen gingen dazu über 50 Strafanzeigen ein. Die Ermittler, von den Tourenplänen der Post ausgehend, stellten umfangreiche Recherchen an, um den Verbleib der Postsendungen zu klären.

Wohnungsdurchsuchung
Monatelang wurde ermittelt, zumal sich die Post auch vieler Subunternehmen bedient. Neben den Fahndern der hiesigen Kriminalpolizei wurden auch benachbarte Polizeidienststellen sowie die Mitarbeiter der Abteilung für Konzernsicherheit von der Deutschen Post tätig. Es kam im Rahmen der Ermittlungen auch zu einer Wohnungsdurchsuchung. Nach 6 Monaten wurden im Juni 2017 die Ermittlungen beendet und die Ergebnisse der zuständigen Staatsanwaltschaft in Essen zugeleitet.

Anklage beim Schöffengericht erhoben
Dem Angeschuldigten, einem 34 Jahre alten Mitarbeiter eines Subunternehmens der Deutschen Post, werden 34 Fälle der Unterschlagung und des Bruches des Postgeheimnisses zur Last gelegt. Der Gesetzgeber sieht allein für eine Unterschlagung dem Täter anvertrauter Gegenstände eine Freiheitsstrafe in Höhe von maximal 5 Jahren oder eine Geldstrafe pro Tat vor.

1.000 Briefsendungen und 40 Paketsendungen unterschlagen
Er soll an 34 Tagen zwischen Oktober und Ende Dezember 2016 insgesamt ca. 40 Paketsendungen und ca. 1.000 Briefsendungen unterschlagen haben. Allein bei den unterschlagenen Paketen soll der Schaden über 8.000 Euro betragen. Viele Betroffene hatten darüber informiert, dass sie in ihren vermissten Briefen in der Weihnachtszeit auch Geld eingelegt hatten. Der Schaden wird daher noch höher ausgefallen sein. Selbst einige auf dem Postweg versandte Gerichtsakten, so ein Hattinger Rechtsanwalt zum STADTSPIEGEL, sollen verschwunden sein und mussten nacherstellt werden.

Der Pressesprecher der Post, Dieter Pietruck, bestätigte dem STADTSPIEGEL, dass sich die Deutsche Post von allen Mitarbeitern der beauftragten Subunternehmen vor einer Beauftragung immer auch die polizeilichen Führungszeugnisse vorlegen lässt. Ob das bei dem Angeklagten auch erfolgt ist, wird die Gerichtsverhandlung beim Schöffengericht ergeben.

Autor:

Hans-Georg Höffken aus Hattingen

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