Verkäuferinnen droht die Altersarmut...

und nicht nur die!

Sehen wir uns Stellenangebote für Verkäuferinnen an, fällt uns schell auf, dass sich das Angebot schnell auf sogenannte "Minijobs" bezieht. In der Regel beziehen sich die meisten Angebote auf 450 Euro-Beschäftigungen. Teilzeitarbeit ist bei den meisten Stellengesuchen die Regel.
Dabei handelt es sich oft um ausgebildete Einzelhandelskaufleute. Ist jemand in dem Job, verdient die Person nicht nur wenig Geld, die Aufstiegschancen sind dann verbaut.
Wer ein mittleres Einkommen erhält (bei Teilzeit üblich) kann mit einer Rente von nur 541 Euro rechnen. Viele Unternehmen bezahlen ihr Personal nicht mehr nach dem tariflichen Flächentarifvertrag, die Verkaufskräfte liegen bei der Bezahlung dann noch unter den genannten Einkommen. Nur etwa ein Drittel der Verkäuferinnen haben eine Vollzeitstelle. Viele der Teilzeitkräfte zählen um über die Runden zu kommen, zu den Aufstockern bei der Agentur für Arbeit. Das kostete den Steuerzahler im Jahre 2014 allein etwa 1,5 Milliarden Euro. Der Einzelhandel lässt sich damit einen Teil seiner Personalkosten subventionieren. Nur noch gut 30 Prozent der Unternehmen zahlen nach einem Tarifvertrag. Viele bekannte große Ketten gehören zu diesen Betrieben, die eine so genannte Tarifflucht begangen haben.
Der Lohn im Einzelhandel liegt durchschnittlich bei 15,70 Euro. Das sind gut 56 % über dem Mindestlohn. Die Ertragslage im Einzelhandel ist sehr gut. Um die Lage insgesamt zu verbessern, fordert Verdi die Rückkehr zum Tarifvertrag. Deshalb fordert Verdi die Allgemeinverbindlichkeit wie sie bis 1999 üblich war. Diese Tarifbindung verpflichtet alle Unternehmen nach Tarif zu zahlen. Sie muss von den Tarifparteien beim Bundesarbeitsministerium beantragt werden. Die Tarife werden ab den 1.Mai neu verhandelt.

Autor:

Wolfgang Wevelsiep aus Hattingen

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