Was ist zumutbar, Herr Goretzka?

Er fuhr auf der Autobahn. Erlaubt waren 70 km/h, doch Herr Goretzka fuhr 110 Km/h. Sein Pech: er wurde fotografiert. Die Folge: ein Bußgeldbescheid mit 2 Punkten für das Konto in Flensburg und ein Monat Führerscheinentzug. Eigentlich ein alltäglicher Vorgang. Aber nicht für einen Bundesligaspieler.
Der Herr legte beim Amtsgericht in Hattingen Widerspruch ein, sein gutes Recht. Und so kam es dann zu dem Termin. Herr Goretzka erschien mit zwei Anwälten zur Verhandlung. Auch sein Recht, genug Geld bekommt der Fußballprofi ja. Was mich stutzig macht aber ist seine Begründung. Es sei ihm als Prominenten nicht zumutbar, öffentliche Verkehrsmittel, wie S-Bahn oder Straßenbahn, zu benutzen. Außerdem habe er soviele Termine und Trainingszeiten, dass er auf sein Auto angewiesen sei. Zur Sache selbst schwieg Herr Goretzka. Laut Reviersport soll er binnen einem Jahr schon das zweite Mal aufgefallen sein.
Die Anwälte beantragten weitere Akteneinsicht. Mit Erfolg: Die Verhandlung wurde auf einen späteren Termin vertagt.
Was soll man aber einem Kraftfahrer sagen, der das Kfz aus beruflichen Gründen nutzt? So jemand kann nicht nach der Zumutbarkeit fragen. Wer sein Auto beruflich nutzt, der riskiert in vielen Fällen seinen Arbeitsplatz.rer

Autor:

Wolfgang Wevelsiep aus Hattingen

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