Wir sind Hattinger: Heinrich Kielmann

Das Wappen der Familie Kielmannsegg. Foto: Familienchronik/Stadtarchiv Hattingen
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  • Das Wappen der Familie Kielmannsegg. Foto: Familienchronik/Stadtarchiv Hattingen
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Im frühen Hattingen gab es eine Zeit, in der die Bürgermeister fast ausschließlich durch die Familie Kielmann gestellt wurden. Die Familie gehörte zur Oberschicht der Stadt, zur High Society, und wurde später sogar in den Adelsstand gehoben. Zu dieser Familie gehörte auch Heinrich Kielmann. Das wir heute überhaupt noch etwas über Kielmann und seine Familie wissen, ist im wesentlichen Erich, Graf von Kielmannsegg, zu verdanken. Dieser gab 1910 in Wien eine Familien-Chronik heraus, die sich im Stadtarchiv in Hattingen befindet. Im Stadtbild selbst erinnert höchstens noch die Keilstraße (auf dem Keile, Kiel) an diese einst bedeutende Familie.

Heinrich Kielmann, geboren 1586, war der Sohn des Kaufmanns und Bürgermeisters Arnold Kielman und seiner Frau Anna von Elverfeldt in Hattingen. Aufgewachsen ist er vermutlich in der Keilstraße. Er wurde lutherisch getauft, wechselte aber später zum katholischen Glauben. Er ging jung nach Wien, studierte dort und ging an den Hof von Kaiser Ferdinand II. Er erhielt das Diplom einer Hofbedienung. Dem kaiserlichen Rat Heinrich Kielmann wurde am 16. Juni 1628 das Prädikat „von Khielmannseckh“ verliehen. 1628 wurde Kielmann Pfandherr der Herrschaft Judenau bei Tulla, die wegen Steuerrückständen vom Fiskus eingezogen wurde.
1629 kaufte er von Hofkanzler Johann Baptist von Verdenberg eine Parzelle im heutigen 3. Bezirk in der Invalidenstraße in Wien und etwas später weitere angrenzende Grundstücke. Dort legte er seinerzeit die berühmten „Kielmannschen Gärten“ an, die 1683 bei der zweiten türkischen Belagerung vollständig zerstört wurden. Es gibt heute kein Abbild mehr dieser Gärten, nur noch einen Stich von 1677. Er erwarb 1630 Gut und Schloß Kielmansegg. 1631 wurde er Mitglied des Nieder-Österreichischen Ritter¬standes. Am 12. Juli 1652 wurde Heinrich Kielmann in den Freiherren¬stand des Heiligen Römischen Reiches erhoben. Auch ein Wappen bekam der berühmte Hattinger.
Heinrich Kielmann war seit 1621 verheiratet mit Anna Susanna Papierer, ab 1634 mit Anna Maria Elisabeth Freiin von Unverzagt. Er hatte einen Sohn und zwei Töchter. Vermögend war die Familie immer, aber durch den Tod seiner ersten Frau und die erneute Heirat mit der Freiin von Unverzagt sicherte er sich die Verwandtschaft mit vielen Mitgliedern des österreichischen Landadels. Er starb am 25. Januar 1659 in Wien und ist dort in St. Petri auch begraben.

Das Wappen der Familie Kielmannsegg. Foto: Familienchronik/Stadtarchiv Hattingen
Die Keilstraße in Hattingen, in der Heinrich Kielmann aufwuchs. Foto: Pielorz
Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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