Mal so richtig ins Schwärmen kommen...

Ida (12) beim Schwarmfang
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Der Frühling ist da. Viele Menschen kommen dabei ins Schwärmen. Aber nicht nur Menschen, auch andere Wesen schwärmen dann gern. Zum Beispiel die Bienen. Nur Schwärmen diese anders.
Wenn ein Bienenvolk aus der Winterruhe erwacht ist und sich stark vermehrt hat, teilt es sich (etwa zwischen Mitte April und Mitte Juni) und die alte Königin verläßt mit einem Teil des Volkes den heimischen Stock um sich eine neue Behausung zu suchen. Die alte Wohnstätte überläßt sie Ihrer jungen Tochterkönigin und deren Teil ihres Altvolkes.
Mancher Gartenbesitzer gerät in Panik wenn ein Schwarm aus etwa 5000-15000 Honigbienen mit einer bereindruckenden Geräuschentwicklung über seinem Kopf schwirrt um sich dann in einem Baum oder Busch niederzulassen. Dort bilden die Brummer eine große Traube in der sie meist zwischen drei Stunden und drei Tagen sitzen bleiben. Dabei haben die Bienen gar nichts Böses im Sinn. Eher im Gegenteil, da sie keine Vorräte und keine Brut haben sind Bienenschwärme sehr friedfertig, sie suchen nur eine geeignete Höhle. Und da gibt es ein Problem: Da alte Bäume mit großen Aushöhlungen meist abgesägt werden, siedeln die Bienen sich unter Umständen in Jalousiekästen und anderen ungeeigneten Hohlräumen an oder bauen Ihr Wabennest aus Verzeiflung sogar offen an einem Ast. Dort haben sie aber keine wirkliche Überlebenschance. Selbst wenn sich eine geeignete Höhle findet wird das Volk ohne imkerliche Hilfe meist innerhalb eines Jahres an der, aus Asien eingeschleppten Varroamilde, zugrunde gehen.
Jetzt muss der Mensch helfen!
Beim örtlichen Imkerverein oder im Internet (z.B. unter www.schwarmboerse.de) kann man Bienenschwärme melden. So findet sich meist schnell und unkompliziert ein Imker der den Bienenschwarm kostenlos einfängt und in eine geeignete Behausung einlogiert solange er gut zugänglich im Baum hängt. Der Imker freut sich über sein neues Volk, pflegt und versorgt es. Und der Gartenbesitzer ist sein „Problemchen“ los. Wenn zu lange gewartet wurde und der Schwarm schon in einer Fassade oder ähnlichem eingezogen ist wird es deutlich komplizierter.
Darum: Melden Sie Bienenschwärme und freuen sich damit der Natur zu helfen.
Mehr Infos gibt es auch beim Hattinger Imkerverein, wo der Bienengarten für Interressierte Besucher von Mai bis September Sonntags von 15-17 Uhr geöffnet ist.
Oder am frisch renovierten Lehrbienenzentrum des Kreisimkerverein Ennepe-Ruhr am Hohenstein in Witten. Sonn- und Feiertags 10-18 Uhr geöffnet.
Führungen an Wochentagen für Schulklassen und andere Gruppen können jeweils Online oder telefonisch vereinbart werden.

Ida (12) beim Schwarmfang
Nach dem Einfangen kann man die restlichen Bienen beobachten wie sie ins neue Heim einfliegen.
Autor:

Christian Pommerenke aus Hattingen

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