Piraten im Ennepe-Ruhr Kreis begrüßen Vorschlag der CDU zum fahrscheinlosen ÖPNV.

In der Sitzung des Ausschusses für Kreisentwicklung, Wirtschaft und Verkehr
berichtete die VRR über die zukünftigen Möglichkeiten zur Organisation und
Ausgestaltung des Öffentlichen Personen Nahverkehrs (ÖPNV) im Ennepe-Ruhr-Kreis.

In diesem Zusammenhang rechnete Herr Faupel von der CDU-Fraktion vor, dass alle
Einwohner des Ennepe-Ruhr-Kreises für 78,80€ im Jahr die Busse und Bahnen im
Kreis ohne Fahrschein, als ohne weitere Kosten, nutzen könnten. Herr Faupel
wollte mit diesem provokanten Beispiel neue Ideen für die zukünftige
Finanzierung des ÖPNV anstoßen.

Die Piraten Ennepe-Ruhr begrüßen Herrn Faupels Initiative und setzen sich für
den fahrscheinlosen ÖPNV im Kreis ein. Er sollte entgegen Herrn Faupels naiver
Rechnung auf den Konzepten basieren, die bereits durch die Piratenpartei
entwickelt worden sind.

Die Piraten im Ennepe-Ruhr-Kreis sehen den umlagefinanzierten ÖPNV als
Mobilitätskonzept der Zukunft. Die steigenden Ticketpreise und Streichung von
Verbindungen senken die Attraktivität des ÖPNV und führen in einer Spirale zu
einer höheren Kreisumlage und steigendem Individualverkehr durch Autos, der
nicht nur schlecht für die Umwelt, sondern gesamtwirtschaftlich betrachtet
teurer ist. Der fahrscheinlose ÖPNV würde diese Spirale aufbrechen und die
Attraktivität und das Angebot an Mobilität mit dem Bus steigern. Viele Bürger
des Kreises würden vom Auto auf Bus und Bahn umsteigen und dadurch zusätzlich
die Verkehrssituation der Städte verbessern. Auch für Touristen würde die
Attraktivität des Kreises steigen.

Statt mit den gesamten Kosten des ÖPNV im EN-Kreis zu rechnen, muss
berücksichtigt werden, dass durch die bestehende Kreisumlage bereits 14,11 Mio
Euro der Kosten des ÖPNV im Kreis indirekt von den Bürgern des Kreises getragen
werden. Allein der VER benötigte 2012 einen Ausgleichsbetrag von 7,1 Mio Euro.
Dieser Wert wird aufgrund von steigenden Kosten für Personal und Treibstoff ab
2013 auf 8,9 Mio Euro erhöht. Eine Umlage auf alle Bürger ist deswegen nur
konsequent, da sie ohnehin schon einen großen Anteil an der Finanzierung tragen.
Kosten für den Verkauf und die Kontrolle von Fahrscheinen würden damit
entfallen.

Bei der Ermittlung der an einer Umlage beteiligten Bevölkerung des EN-Kreises
sollte überlegt werden, welche Bevölkerungsgruppen man aufgrund äußerer Umstände
nicht mit dieser Umlage belasten möchte. So sollten nach Ansicht der EN-Piraten
Kinder bis mindestens 16 Jahre von der Umlage befreit werden, um Familien zu
entlasten. Auch bei Menschen mit Behinderung, Arbeitslosen, Studenten und
Auszubildenden muss die Umlage bzw. ihre Höhe diskutiert werden.

Bei der Höhe der Umlage sollte außerdem ein Betrag zur Finanzierung der
konsequenten Fortentwicklung des ÖPNV-Angebots im EN-Kreis berücksichtigt
werden.

Die Piraten EN rechnen damit, dass durch den fahrscheinlosen ÖPNV sowohl den
sozialen und ökologischen Zielen, als auch einem nötigen Wandel der
Verkehrsinfrastruktur hin zu zukunftsfähigen Modellen gedient ist. Der EN-Kreis
würde hierbei eine Vorreiterposition einnehmen.

Autor:

Sascha Kursawe aus Hattingen

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