Ein Blick auf Gesicht und Körper sagt, wer du bist
Die Hattinger Heilpraktikerin und Krankenschwester Anne Henze, die auch in der örtlichen Selbsthilfe aktiv ist, widmet sich derzeit intensiv der Psycho-Physiognomik. Vor allem die Ohren haben es ihr angetan und ein Buch ist in Vorbereitung. Doch was genau ist das eigentlich?
Psycho-Physiognomik, hinter diesem für Laien nicht einfachen Begriff verbirgt sich eine interessante Beobachtung. Carl Huter hat den Begriff 1889 geprägt und er kommt aus dem Griechischen und meint, dass der Körper, besonders das Gesicht und der Körperbau, die Anlagen und Eigenschaften eines Menschen anzeigen.
Grundsätzlich hat man schon in der frühen menschlichen Geschichte versucht, aus optischen Merkmalen Rückschlüsse auf Eigenschaften des Menschen zu ziehen. Und während die einen heute diese Erkenntnisse nutzen wollen als Hilfe, sich selbst und den Nächsten besser zu verstehen, wollen andere solche Rückschlüsse durch gezielte Auswahl bei Personalentscheidungen nutzen. Und, dies sei nicht verschwiegen, es glaubt nicht jeder an die Verbindung, die zwischen dem äußeren Erscheinungsbild und den seelischen Eigenschaften bestehen soll.
Anne Henze sieht die Psycho-Physiognomik als Hilfe an, obwohl ihr bewusst ist, wieviel Schindluder mit dem Wissen möglich sein kann. „Es gibt immer Menschen oder politische Systeme, die aus den Erkenntnissen abartige Schlüsse ziehen. Doch in der vernünftigen Anwendung kann diese Diagnose sehr hilfreich sein.“
Carl Huter hat drei Grundnaturelle benannt: Bewegungs-, Empfindungs- und Ruhe/Ernährungsnaturell. So wäre ein Empfindungsnaturell mit Extremsport überfordert, ein Bewegungsnaturell, welches sich nicht auslastet, wird früher oder später krank, ein Ernährungsnaturell, welches gutes Essen mit Freunden gegen Kantine und Hektik tauschen muss, ist schnell unzufrieden mit der Situation. „Hier bewegen wir uns aber auf der theoretischen Ebene, denn diese drei Naturelle kommen beim Menschen in der Regel als Mischform vor. Außerdem muss man neben den Anlagen, die dieser Mensch besitzt und die durch Gesicht und Körper nach außen übersetzt werden, auch die Umwelteinflüsse berücksichtigen. Anlagen können gefördert oder unterdrückt werden. Alles ist miteinander vernetzt und man darf eine Erkenntnis nicht isoliert betrachten“, so Anne Henze.
Auch finden alle Organe ihre Ausdruckszone im Gesicht. An der Farbe und Struktur der Haut kann man schon früh Veränderungen erkennen, ohne das derjenige erkrankt sein muss, ähnlich wie bei der Irisdiagnose.
Seit dem Jahr 2000 beschäftigt sich Anne Henze intensiv mit der Thematik. „Es geht nicht um Bewertung, um gut oder schlecht. Ich will niemanden in eine Schublade stecken. Ich will aus den Erkenntnissen einen Nutzen ziehen und habe mich auf die Ohren spezialisiert. Dazu möchte ich auch ein Buch schreiben, welches ich spätestens 2014 auf einem Kongress vorstellen will.
Die Ohren lassen das seelische Bedürfnis eines jeden Menschen erkennen, sind im 5. Schwangerschaftsmonat bereits entwickelt und ändern sich zeitlebens nur noch in der Größe, aber nicht in der Form, und alles ist übersetzbar. Ich habe ein Ohrmodell ‚Embryohr‘ modelliert und fotografiert, und gehe eben davon aus, dass der Embryo aufrecht im Ohr seinen Platz findet. Ausgehend von den Ohrformen und den Eigenschaften, die damit verbunden sind, sollen Geschichten für Kinder und Erwachsene entstehen zum Thema Ohr, sowie Spiele für Kleinkinder. Damit kann man spielerisch Anlagen fördern und Physiognomik schon den Kleinen nahebringen.“
Für Anne Henze ist die Psycho-Physiognomie durchaus ein Hilfsmittel, sich selbst, die anderen Menschen und das Verhalten zu erklären.
Wichtig ist ihr dabei, dass sie den Menschen nicht bewerten und selektieren will. „Diese Lehre will helfen und das will ich mit ihr gemeinsam auch.“
Autor:Dr. Anja Pielorz aus Hattingen |
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