Besinnliches von UdoH. Kriwett: "Ein wenig Zeit für... "

UdoH. Kriwett, katholischer Pastoralreferent, St.Peter und Paul, Hattingen
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  • hochgeladen von Roland Römer

Ich habe keine Zeit …

Wie oft am Tag sagen wir das eigentlich? Oder wie oft versuchen wir, möglichst viel und gleichzeitig zu schaffen, um die begrenzte Zeit effektiver zu nutzen? Wie oft versuchen wir Zeit zu sparen, um mit dem „Ersparten“ noch mehr Zeit zu haben, in der wir noch effizienter und schneller etwas leisten können?
Weil wir die zur Verfü­gung stehenden 24 Stunden nicht aufstocken können, müssen wir sie doch wenigstens durch ein eng getaktetes und minutiös geplantes Zeitmanagement erpressbar machen, damit wir die Zeit nicht nutzlos verstreichen lassen.
Diese Art von Zeitrechnung haben wir nicht nur in der Arbeitszeit drauf – siehe unseren gepflegten Freizeitstress. Und wenn der archaische Wunsch, dass wenigstens im Urlaub (oder noch zeitversetzter: später in der Rente!) die Uhren anders gehen sollen, dann kommen wir mit ungewohnter, eventfreier „Langeweile“ auch nicht klar.
Und je schneller, erpresster, effektiver und tricksiger wir sind im Umgang mit der Zeit, desto weniger scheinen wir wirklich von ihr zu haben und desto mehr scheint sie uns davon zu laufen …
Die Zeit läuft immer gleichmäßig vor sich hin – und wir scheinbar immer hinterher. Wenn wir nur zeit- und rastlos rasen, kommen wir nicht ans Ziel, sondern eher unter die Räder. Buchstäblich im Straßenverkehr, aber auch im wirklichen Leben.
Jetzt müsste ich (als christlicher Theologe) Ihnen, liebe STADTSPIEGEL-LeserInnen eigentlich etwas von den wohltuenden Ruhephasen des Gebetes, der Besinnung und des Sonntages erzählen, die das gnadenlose Zeitschema 24/7 (24 Stunden, 7 Tage die Woche) unterbrechen – mache ich aber nicht.
Klar gibt es Zeiten, in denen es sich drängt und schnell und schneller …, aber es gibt auch Phasen, in denen gut Ding Weile braucht. Gerade dieser Wechsel macht es ja so spannend, in der Natur, im Leben, bei uns, zeitlebens.
Vielleicht wären wir sogar unserer Zeit etwas voraus, wenn wir mal versuchten „mit (!) der Zeit zu gehen“ anstatt uns immer gegen sie zu stellen und zu stemmen. Denn die Zeit ist nicht unser Gegner sondern ein Geschenk, mit dem wir umgehen dürfen.
Aber Vorsicht: Bei dem einen oder anderen kann das bis zur Besinnung führen …

UdoH. Kriwett,
katholischer Pastoralreferent in Hattingen

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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