"Von Ruhr zur Ruhr" - die Radrundtour

Das Logo der Route
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Schon im September 2012 berichtete Bernd Loewe in seinem Beitrag über diesen reizvollen Rundweg - mit mehr Fotos und weniger Text. Warum also nun dieser neue Beitrag? Ganz einfach: Die Strecke wurde inzwischen weiter ausgebaut, es gibt noch mehr Einkehrmöglichkeiten, und ich habe ein paar Abweichungen mit "eingebaut". Hier also meine Bilder und weitere Details.

Wer nicht aus Hattingen stammt, kann gut mit der S-Bahn anreisen und am Hattinger Bahnhof in die Route einsteigen (Parkplätze sind dort vorhanden, aber zeitweise rar). Man überquert dazu zunächst auf der Ruhrbrücke die Bahngleise und biegt sofort dahinter zur Ruhr ab. Die Strecke verläuft dort auf dem Leinpfad in südlicher Richtung, an der Ruhrschleife biegt man dann links zur Straße hinauf ab und folgt weiter dem Logo der Route. Am alten Viadukt, das zukünftig eine direktere Anbindung an den Bahnhof ermöglich soll, führt eine Rampe (Bild 2) auf die ehemalige Bahntrasse hinauf, die wenig später den Schulenbergtunnel erreicht.

Bequemer Höhengewinn

Nach dem Tunnel steigt die Strecke langsam, aber stetig von ca. 105 auf 255 m Höhe an, verteilt auf knappe 11 km. Ein zwingendes Argument für ein Pedelec ist das nicht, aber wer eines hat, ist hier trotzdem leicht im Vorteil. Ob aber mit Motorunterstützung oder ohne, ist man kurz nach der Querung der Wuppertaler Straße in Obersprockhövel dankbar für die Pausenstation direkt neben der Trasse, an der (in der Saison) Erfrischungsgetränke, kleine Snacks und anderes mehr verkauft werden (Bild 3). Von dort ist es dann nicht mehr weit bis zum südlichen Wendepunkt am Schee, wo es geradeaus weiter ginge nach Wuppertal (auf der Nordbahntrasse). Hier nimmt man jedoch unter einer Brücke die knapp oberhalb verlaufende Trasse in entgegengesetzter Richtung und folgt der Ausschilderung nach Haßlinghausen (Bild 4).

Abseits der Bahntrassen

Das bequeme Trassenradeln endet bereits kurze Zeit später ein erstes Mal an einer herrlichen Allee (Bild 5), weil dieser Abschnitt in Privatbesitz ist. Nach dessen Umfahrung gelangt man aber nochmals für einige Kilometer auf die alte Kohlenbahn, an der sich ein gleichnamiger Gastronomiebetrieb etabliert hat, bevor "Am Ilberg" der Streckenausbau derzeit noch seiner Vollendung harrt. Wenige hundert Meter weiter wird man auf die Esborner Straße geleitet und folgt dieser nordwärts. Jedoch aufgepasst: Bereits in der zweiten leichten Rechtskrümmung weist das Tourenlogo, etwas unscheinbar platziert, nach links in den Hülsenweg. Danach wird es nicht nur hügeliger, sondern braucht auch verstärkte pfadfinderische Fähigkeiten - oder eine bereits vorhandene gpx-Route im Handy oder Navi (siehe untenstehende Links), denn auf einmal scheinen die Logos in die Irre zu leiten.

Vom rechten Weg abgekommen - oder: Woanders is' auch schön

Richtig fährt man, wenn man der Ausschilderung links in die Albringhauser Straße folgt, dieser bis "Am Overbeck", weiter "In der Ratelbecke", "Im Brunsberg", "Im Flachsteich", "Am Böllberg", "Im Loh" und "Jageplatz" bis zur Südstraße in Wengern. Doch das schien mir in dem Moment "abwegig", und so habe ich die Albringhauser Straße einfach gekreuzt und bin "Am Böllberg" weitergeradelt (Bild 7), bis ich auf das nächste Hinweisschild stieß, das nach links deutete. "Auf der Egge" fuhr ich also entgegengesetzt zur eigentlichen Streckenführung, verlor diese auch gleich wieder aus den Augen und gelangte nach kurzer Zeit zum "Naturfreundehaus Egge-Klause" (Bild 8). In und vor diesem charmanten Bau, der noch stark an die Mitte des vorigen Jahrhunderts erinnert, kann man gut eine weitere Stärkung erhalten und verspeisen (Bild 9), und das auch nur wenig abseits der vorgesehenen Route.

Auf dem Holzweg?

Trotzdem wähnte ich mich anschließend "auf dem Holzweg" (Bild 10), zumal sich nun links und rechts die Stämme gefällter Bäume türmten. Doch führte mich dieser Weg geradewegs wieder hinab zur auch hier noch im Bau befindlichen Trasse (Bild 11), wo ich die vorgesehene Route unwissentlich ein zweites Mal kreuzte und abkürzte, indem ich an der "Wengerner Mühle" und der Südstraße vorbei den Mühlenweg direkt bis zur Schmiedestraße fuhr. Das große Eisenbahnviadukt, über das die Strecke später laufen wird, blieb mir so verborgen. Die korrekte Route verläuft jedoch ganz dicht daran vorbei und führt über den Trienendorfer Weg (Bild 12) auf die Schmiedestraße. Von hier an war ich also wieder planmäßig unterwegs.

Zurück auf der Strecke - und an der Ruhr

Nach einem kurzen Stück an der Wittener Straße führt eine steile, kurvige Rampe zur Unterführung unter mehreren Bahngleisen hindurch, und dann steht man ganz unvermittelt wieder an der Ruhr, besser: In den Ruhrauen. Nicht selten sieht man hier Leute mit Fernglas oder Teleobjektiv, die das Tierleben in diesem Naturschutzgebiet im Visier haben. Ich selbst konnte mit bloßem Auge ein Nutria-Paar beobachten und den Mast ausmachen, auf dem demnächst hoffentlich wieder ein Storchenpaar sein Nest bauen wird (Bild 13). Von dort aus geht es dann immer neben dem Gleis der Museumsbahn entlang bis zur Ruhrtalfähre, vor der sich bei schönem Wetter auch schon mal ein Radler-Stau bilden kann (Bild 14). Doch lange muss man nicht auf die Überfahrt warten, selbst wenn zwischendurch noch die "Schwalbe" den Weg der Fähre kreuzt. Die Fähre kann man kostenlos nutzen, sollte man aber nicht - jede/r kann zahlen, was ihr/ihm die Fahrt wert ist. Außerhalb der Radelsaison wird man übrigens vorher rechts über die Nachtigalbrücke geleitet und kommt schließlich am gegenüberliegenden Fähranlegeplatz wieder aus.

Kemnader See: Getrennte Wege

Dort wartet schon die nächste Einkehrmöglichkeit, doch es ist nicht die letzte auf dieser Route. Diese führt nämlich als nächstes auf Bochumer Gebiet halb um den Kemnader See herum, also auf dessen Nordseite, wo sich noch einige weitere Gaststätten und Kioske befinden. Ich habe jedoch die südliche Strecke genommen, weil schon auf dem Radweg bis dorthin der Bär tobte. Obschon: Um den See herum können die Radler - zumindest den Schildern nach - überwiegend von Fußgängern und Skatern getrennt ihres Weges ziehen.

Schluss der Runde

Der Streckenabschnitt, der nun folgt, ist noch einmal besonders reizvoll, denn man folgt der Ruhr auf dem Leinpfad gegenüber von Burg Blankenstein (Bild 15). Leider ist das Restaurant "An der alten Fähre" inzwischen geschlossen. Vielleicht wird es ja wieder zum Leben erweckt, wenn - hoffentlich - eines Tages eine weitere Personenfähre von hier nach Blankenstein übersetzt, wie es seit einiger Zeit überlegt wird.
Kurz vor der Kosterbrücke befindet sich an einem Reitstall eine letzte Einkehrmöglichkeit, bevor man nach einigen weiteren Kilometern am Ruhrufer wieder auf Hattinger Stadtgebiet kommt. Zunächst zeigt sich das am gegenüberliegenden Ufer in Gestalt einer modernen Skateranlage vor der Kulisse des Hochofens im Industriemuseum Henrichshütte (Bild 16). Bald darauf gelangt man zum Campingplatz Stolle, mit einem schönen Blick auf die Wohnanlage "Birschel Mühle" (Bild 17), und von dort wieder auf die Ruhrbrücke, die einen zum Ausgangspunkt der Tour zurück führt.
In dieser Variante habe ich etwa 53 km zurückgelegt, mit insgesamt jeweils 440 Höhenmetern auf- und abwärts. Wer also ein Pedelec sein eigen nennt, wird hier und da für die elektrische Unterstützung dankbar sein ...

Hinweis zu den Bildern: Bei manchen Fotos empfiehlt sich die Vollbildansicht besonders.

Links

Den Streckenverlauf findet man als Download auf der Seite des Ennepe-Ruhr-Tourismus: http://ennepe-ruhr-tourismus.de/angebote/radparadies/von-ruhr-zur-ruhr/
Weitere Details gibt es auch auf der Seite GPSies: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=mwpcffqnsmusxpsc

Autor:

Torsten Richter-Arnoldi aus Hattingen

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