Jugendparlament: Mehr Angebote für Jugendliche

Auf dem Kirchplatz die Vertreter vom Hattinger Jugendparlament: v.l. Sprecherin Elanur Bakir, Vorsitzender Marcel Zok und Sprecherin Viktoria Labisch. Foto: Pielorz
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Das Hattinger Jugendparlament ist ein Zusammenschluss von gewählten Hattinger Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 18 Jahren, die Lust haben, aktiv in der Politik vor Ort mitzumischen und sich für Kinder- und Jugendinteressen in Hattingen einsetzen wollen. Gewählt wird alle zwei Jahre an den weiterführenden Schulen Hattingens, wobei jede Schule drei Kandidaten für zwei Jahre ins Jugendparlament entsenden kann. Viktoria Labisch (19), Marcel Zok (18) und Elanur Bakir (16) gehören aktuell dem Jugendparlament an.

Marcel Zok ist der Vorsitzende, Viktoria Labisch und Elanur Bakir sind Sprecher des Parlamentes. Für Viktoria Labisch ist es mittlerweile das fünfte Jahr und damit ihre „dritte Legislaturperiode“. Elanur ist drei Jahre dabei, Marcel als Vorsitzender erst seit einem Jahr. Für den Abiturienten ist auch im nächsten Jahr schon wieder Schluss, denn er ist kein Schüler mehr. Höchstens beratend könnte er dem Parlament weiterhin zur Seite stehen.

Schwierige Planungen bei Veranstaltungen

Neben der Durchführung zahlreicher Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche und Planungen von Spielflächen kann das Jugendparlament auf einige größere Erfolge verweisen: So ist die Skateboardfläche am Leinpfad auf Initiative und mit finanzieller Unterstützung des Jugendparlamentes (Einnahmen eines vom JuPa organisierten Solidaritätskonzertes im Haus der Jugend) geplant und gebaut worden; die Proberäume im Bunker Mörikestraße wurden auf Antrag des Jugendparlamentes eingerichtet. Verschiedene Flächen wurden für Graffitis freigegeben und im Henrichspark wurde eine Dirtbikeanlage gebaut.
Doch so richtig zufrieden sind die Jugendlichen nicht. Ihnen dauern die politischen Wege einfach zu lange und sie vermissen konkrete Ergebnisse in der Veranstaltungsplanung. „Für Kinder gibt es in Hattingen ein gutes Programm, für ältere Jugendliche aber nicht. Altstadtfest ist nur einmal im Jahr und wir hätten gerne eine jugendliche Event-Veranstaltung mit viel Musik. Doch das scheitert schon an den Räumlichkeiten. Viel Miete können wir nicht bezahlen und eine Outdoor-Veranstaltung ist aufgrund des Wetters kaum planbar. Wir müssen aber konkrete Planungen haben, um Sponsoren zu gewinnen“, so Marcel Zok. Ihn nervt es, immer wieder auf der Stelle zu treten. „Vielleicht planen wir im Freibad in Welper etwas, aber das ist noch nicht konkret. Viele Jugendliche weichen auf die nächsten größeren Städte aus. Aber von Essen aus nach Hattingen zu kommen und das am Abend und vor allem wieder zurück, das ist eine Katastrophe. Bochum ist da besser. In Hattingen selbst ist dann einfach für Jugendliche nicht viel los.“
Das alte Kino, das wäre es gewesen. Doch das Areal steht ja nicht zur Verfügung. Waren die Jugendlichen denn selbst früher in dem Kino? „Eher nicht“, gestehen sie. Haben aber gleich eine Erklärung parat: „Da liefen kaum aktuelle Filme. Wahrscheinlich hat das kleine Kino keine Chance gehabt, die aktuellen Filme zu zeigen, weil die nur an die großen Filmketten gingen.“
Aktiv war das Jugendparlament auch beim Konzert zugunsten der Flüchtlinge im Dezember 2015. „Wir haben Sponsoren gesucht, uns um die Garderobe gekümmert und auch Geld gespendet. Auf dem Weihnachtsmarkt waren wir auch unterwegs und haben gesammelt.“
Einmal im Monat treffen sich die 25 Mitglieder des Jugendparlamentes. Bei Sondersitzungen sind auch Stadtverordnete oder Verwaltungsmitglieder dabei. „Wir werden schon gehört.“ Aber es geht ihnen alles doch etwas langsam voran.
„Man hat mal Planungen wie ein Farbfestival oder etwas mit Musik. Aber es ist echt schwierig, das umzusetzen und meistens verläuft das im Sande“, bekennen die jungen Leute freimütig.
Schwierig sei auch, dass Hattingen eine Flächenstadt sei und die Stadtteile schwierig angebunden wären. „Am Abend ist das für Jugendliche kaum möglich, mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Innenstadt zu kommen.“
Dennoch: Bei den Planungen zum O&K-Gelände wollen sie sich Gehör verschaffen. Wenn dort nicht nur Gewerbe angesiedelt wird, dann gibt es vielleicht auch einen Event für die Hattinger Jugend? Und vielleicht findet sich doch ein Hattinger Unternehmer, der gemeinsam mit dem Jugendparlament eine Musikveranstaltung für die jungen Leute in Hattingen auf die Beine stellt…

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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