Rolf Schmiel: Bruchpilot wird „Senkrechtstarter“

Der Sprockhöveler Diplom-Psychologe Rolf Schmiel in seinem Arbeitszimmer. Hier entstand sein neuestes Buch „Senkrechtstarter“. Es erscheint heute im renommierten Campus Verlag, Frankfurt, und ist dort „Top-Titel“ in „Beruf und Karriere“.   Fotos: Steffi Atze
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  • Der Sprockhöveler Diplom-Psychologe Rolf Schmiel in seinem Arbeitszimmer. Hier entstand sein neuestes Buch „Senkrechtstarter“. Es erscheint heute im renommierten Campus Verlag, Frankfurt, und ist dort „Top-Titel“ in „Beruf und Karriere“. Fotos: Steffi Atze
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Rolf Schmiel hat geschafft, wovon viele Autoren träumen: Gleich mit seinem zweiten Buch „Senkrechtstarter“ wurde der Hattinger zum Top-Titel in „Beruf und Karriere“ gewählt. Dabei erscheint der 228seitige Karriere-Ratgeber erst am heutigen Mittwoch in Deutschlands renommiertestem Sachbuch-Verlag, dem Campus-Verlag in Frankfurt.

Durch das Buch – sein Erstling „Wichtig ist auf dem Platz“, ein Motivationsratgeber über Parallelen von Fußball und Erfolg, fand eher nur in Fachkreisen gebührende Anerkennung – öffnen sich für den heute 41jährigen ehemaligen Schüler des Gymnasiums Waldstraße ganz andere Türen.
So ist der Motivationstrainer und Redner am kom­menden Sonntag, 14. September, um acht Uhr eine ganze Stunde lang Gast in der Sat1-Sendung „Weck up“ zum Thema „Lust auf Karriere“ zu sehen und zu hören. Natürlich geht es darin auch um seinen „Senkrechtstarter“.
Der Diplom-Psychologe Rolf Schmiel, dessen Markenzeichen als Referent der Vortragsmix aus Motivation, Spaß und Wirtschaftspsychologie ist, im Gespräch mit dem STADTSPIEGEL: „Der Untertitel des Buches ,Wie aus Frust und Niederlagen die größten Erfolge entstehen‘ beschreibt eigentlich schon die gesamte Grundidee. Wer Außergewöhnliches erreichen möchte, braucht Mut zum Risiko und wird auf dem Weg dorthin scheitern. Viele geben dann einfach auf anstatt zu lernen, was sie beim nächsten Mal besser machen können. Nur wer wagt, gewinnt und dazu motiviert das Buch.“

Reingefallen aufs eigene Image

Keiner wüsste darüber besser zu berichten als Rolf Schmiel: „In den 90er Jahren hatte ich mir als Ziel gesetzt: Fake it until you make it. Mein Fehler dabei war nur, dass ich selbst auf mein eigenes Image hereingefallen bin. Die von mir geschaffene Scheinwelt war schöner als die Realität. Daher geht es in meinem Buch um Wahrheit. Die meisten Menschen nämlich möchten die Wahrheit gar nicht wissen, sondern vertrauen auf ,Vertröstungspsychologie‘ und die lässt einen in Lebensfallen laufen.“
Was sich hier so theoretisch liest, stellt sich im Lebenslauf von Rolf Schmiel selbst so dar: „Ich hatte mein Psychologiediplom kaum in der Tasche, da ging es für mich steil aufwärts. Während meine früheren Kommilitonen sich durch Praktika hangelten oder für überschaubare Gehälter in Nine-to-five-Jobs schufteten, war ich als Trainer enorm erfolgreich. Bald fuhr ich eine nachtblaue Luxuskarosse mit verchromter Raubkatze am Bug. Ich gönnte mir ein überdimensioniertes Büro, liebte meine Maßanzüge, logierte in Fünf-Sterne-Hotels. Statt Bier mit Fußballkumpels musste es jetzt Champagner mit Business-Partnern sein. Ich glaubte an mich, dachte positiv, steckte mir ambitionierte Ziele und war wie betrunken von meiner eigenen Großartigkeit. Kurz: Ich verliebte mich in meine eigene Imagebroschüre.

Das persönliche Katastrophenjahr 2008

Dann traf ich Entscheidungen, die mein Unternehmen ins Wanken brachten. Ich verlor einen wichtigen Kunden. Ein sicher geglaubter Großauftrag ging an einen Mitbewerber. Und, typisch für Krisen, es kam noch mehr. Offenbar hatte ich dem falschen Steuerberater vertraut und nun forderte das Finanzamt für die letzten Jahre eine sechsstellige Nachzahlung. Katastrophen im privaten Umfeld trieben mich in die Enge. Innerhalb weniger Wochen drohte alles zu zerbrechen, was ich mir über Jahre aufgebaut hatte. Die Konten waren leer, ich stand kurz vor der Insolvenz.“
Das alles war im Jahr 2008. Statt aufzugeben, rappelte sich Rolf Schmiel nach dem ersten Schock wieder auf und analysierte, was falsch gelaufen war. Er stellte fest: „Viele Senkrechtstarter waren irgendwann durch eine harte Schule gegangen. Gerade für Menschen, die wir heute bewundern und manchmal um ihren nachhaltigen Erfolg beneiden, war der Weg zum Gipfel alles andere als ein Spaziergang. Von ihnen lernte ich: Nur wer bereit ist, die rosarote Brille abzusetzen und sich den Realitäten zu stellen, wird die Erfahrung machen, dass aus Bruchlandungen Neustarts werden können und aus Niederlagen große Erfolge.“ Davon handelt sein Buch.

Zurück auf der Erfolgsspur

Seit zwei Jahren ist Rolf Schmiel wieder auf der Erfolgsspur. Zu verdanken hat er dies seinem Mentor, dem Bestseller-Autor Hermann Scherer, der auch das Vorwort zu „Senkrechtstarter“ verfasst hat. Und Leonard. Der ist fünf Jahre jung und der Sohn des Sprockhövelers. Ihm ist auch das Buch gewidmet. „An ihm habe ich erlebt, was in meinem Buch eine Kernaussage ist“, erläutert der stolze Vater. „Beobachten Sie doch einmal ein Kind, das Laufen lernt. Es fällt dauernd um, tut sich oft sogar weh dabei, steht aber immer wieder auf und versucht es erneut. Wenn wir als Erwachsene noch einmal das Laufen erlernen müssten, würden wir garantiert aufgeben.“
Heute weiß der Diplom-Psychologe, was für ihn wirklich zählt im Leben: „Nicht vier Stunden auf dem Golfplatz stehen, sondern ab morgens ganz konzen­triert arbeiten. Freunde sind ganz wichtig. Sie haben trotz meiner Selbstverliebtheit zu mir gestanden. Dafür bin ich sehr dankbar. Und heute fahre ich einen Fiat 500 Cabrio und finde immer einen Parkplatz.“

Informationen:
Senkrechtstarter“ ist erschienen im Campus Verlag, Frankfurt (ISBN: 9783593500089), Preis 24,99 Euro
Rolf Schmiel ist viele Jahre als Zauberkünstler aufgetreten. Seitdem, so sagt er, kenne er weder Lampenfieber noch die Angst vor großen Gruppen zu sprechen.
2006 wurde er von der Fachpresse der Eventbranche als erster Management-Trainer „Künstler des Jahres“ in der Sparte Business-Entertainment und Deutschlands unterhaltsamster Wirtschaftspsychologe.
Zu den Firmen, die mit Rolf Schmiel zusammenarbeiten, gehören beispielsweise Audi, BMW, VW, Coca-Cola, Deutsche Bank, DHL, Lufthansa, Nokia, Medtronic, Sparkassen, Provinzial, Siemens und Vodafone.

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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