Besinnliches von Udo Polenske: „Zwischen den Jahren...!“

Udo Polenske, Pfarrer der Ev. Kirchengemeinde St. Georg, Hattingen   Foto: privat
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Liebe Leserinnen und Leser,
das alte Jahr ist noch nicht vorbei und das neue hat noch nicht begonnen. „Zwischen den Jahren…“ damit meinen viele die Zeit zwischen Weihnachten und Silvester. Aber eigentlich geht diese Zeit bis zum 6. Januar.
Die sechs letzten Nächte des alten Jahres und die sechs Nächte des neuen Jahres. Solche Zwischenzeiten (zwischen den Jahren) werden, weil wesensmäßig außerordentlich, als Krisenzeiten erfahren.
Meine Oma wusch in diesen Tagen keine weiße Wäsche. Man wäscht damit jemanden aus dem Haus. Die weißen Laken stehen dabei angeblich für Leichentücher und deuten auf den Tod von nahestehenden Personen. Wäschewaschen, Nähen, Spinnen und das Ausmisten des Stalles galt es zu vermeiden.
Überhaupt sollten alle notwenigen Arbeiten mit einer gewissen Andacht und Ruhe verrichtet werden.
Auf dem Land hatte „das Gesinde“ frei. Und noch heute können wir an der Tür von Behörden den Satz lesen. „Zwischen den Jahren geschlossen“.
Es war eine Zeit der Besinnung und gleichzeitig der Ausblick auf das weitere Leben.
Ich denke, Sie teilen nicht den Aberglauben vergangener Zeiten. Aber eine Zeit der Besinnung, des Innehaltens und des Nachdenkens tut immer gut:
Im Idealfall kennst du deine Vergangenheit, weißt, wie und warum du das geworden bist, was du bist, weißt, was dich krank gemacht hat oder was dir gedient hat, was dir gut tut.
Im Idealfall kannst du auch deine Zukunft entwickeln, hast eine Perspektive, eine Hoffnung, ja ein Ziel, weißt, was du willst.
Und im Idealfall handelst du dann in der Gegenwart entsprechend.
Warum einmal nicht diese Zeit nutzen, um nachzudenken?
Sie haben jetzt in diesen Tagen die Möglichkeit, sich eine kleine Auszeit zu erlauben.
Ich möchte Sie dazu ermutigen. Eine kleine Geschichte habe ich für Sie gefunden:
Ich sagte zu dem Engel,
der an der Pforte des neuen Jahres stand:
Gib mir ein Licht,
damit ich sicheren Fußes der Ungewissheit
entgegengehen kann!
Aber er antwortete:
Gehe nur hin in die Dunkelheit
und lege deine Hand in die Hand Gottes!
Das ist besser als ein Licht
und sicherer als ein bekannter Weg! aus China
Ja, gehen Sie ruhig in die Dunkelheit oder in das Neue, in das Unbekannte.
Legen Sie Ihre Hand in die Hand Gottes!
In der St. Georgs-Kirche schließen wir das alte Jahr mit einem Gottesdienst ab. Ich lade sie herzlich dazu ein. Er ist meditativer, nachdenklicher, ruhiger.
Er hilft uns, das alte Jahr abzuschließen und das neue Jahr zu empfangen.
Ich würde mich freuen, Sie am Altjahresabend um 18 Uhr in der St. Georgs-Kirche begrüßen zu können.
Ihr
Udo Polenske,
Pfarrer der Ev. Kirchengemeinde St. Georg, Hattingen

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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