Hattinger Grundschulen: „Sportkarussell“ bringt Kinder in Bewegung

Freuen sich schon auf das „Sportkarussell“ im kommenden Schuljahr: (vorne v.l.) Liam und Bob Doughton von der Rugby-Abteilung des TuS Hattingen, dahinter (v.l.) Achim Paas und Dieter Rumberg von der Sparkassen-Stiftung, Schulleiterin Anne Buschmann, Sparkassen-Marketingleiter Udo Schnieders und Rainer Sommer vom Stadtsportverband.    Foto: Römer
  • Freuen sich schon auf das „Sportkarussell“ im kommenden Schuljahr: (vorne v.l.) Liam und Bob Doughton von der Rugby-Abteilung des TuS Hattingen, dahinter (v.l.) Achim Paas und Dieter Rumberg von der Sparkassen-Stiftung, Schulleiterin Anne Buschmann, Sparkassen-Marketingleiter Udo Schnieders und Rainer Sommer vom Stadtsportverband. Foto: Römer
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Auf ein „Sportkarussell“ der besonderen Art dürfen sich im kommenden Schuljahr 48 Schüler der drei Grundschulen Bruchfeld, Holthausen und Alt-Blankenstein freuen.

Entwickelt worden ist die Idee dazu vom Kreissportbund als Modellprojekt „Kinder in Bewegung bringen“. In Hattingen umgesetzt werden kann es mit jeweils 16 Schülern an den drei Grundschulen auch dank der Sparkassen-Stiftung für Bildung, Jugend und Sport.
Das „Sportkarussell“ beginnt gleich nach den Sommerferien und dauert das gesamte Schuljahr über. Die jeweils 16 Grundschüler, die von den drei Schulen selbst nach gewissen Kriterien ausgesucht werden, lernen in sechs Einheiten zu jeweils sechs Wochen über das Schuljahr verteilt sechs verschiedene Sportarten kennen. Die Betreuung der Kinder übernehmen in dieser Zeit die jeweiligen die Sportart anbietenden Vereine.
Anne Buschmann, Schulleiterin der Grundschule Bruchfeld, ahnt wie ihre Kollegen der anderen beiden Schulen schon jetzt: „Wir werden sicher mehr Bewerbungen bekommen, als wir Plätze haben. Es wird also zu einem Auswahlverfahren kommen müssen. Über das Wie haben wir bislang noch keine konkreten Überlegungen angestellt. Wir wollten erst abwarten, bis wirklich alles in trockenen Tüchern ist. Jetzt werden wir gleich damit beginnen.“

Probleme, wegen der Uhrzeit Übungsleiter zu finden

Rainer Sommer vom Stadtsportverband schildert die besonderen Probleme, denen sich die Vereine für die Durchführung des „Sportkarussells“ haben stellen müssen: „Da die Sportangebote an den Schulen ab 13 Uhr laufen, gab es Schwierigkeiten, für diese Zeit Übungsleiter zu finden. Daher gebührt den Vereinen ein großes Lob, dass sie das trotzdem haben stemmen können. Wir haben gezielt auch solche Sportarten genommen, die nicht so im Fokus stehen wie Fußball, der nämlich gar nicht beim ,Sportkarussell‘ angeboten wird.“
Eine dieser „Randsportarten“ beim „Sportkarussell“ ist Rugby. „Unser Verein ist der TuS Hattingen“, sagt der Hattinger Bob Doughton, Co-Trainer der Rugby-Nationalmannschaft, in der auch sein Sohn Liam spielt. „Es ist so wichtig für unsere Sportart, dass Rugby an die Leute gebracht wird – je jünger desto besser. Es steht beim Rugby der Spaß im Vordergrund und die körperliche Koordination. Bei uns wird niemand überlastet.“
Vertreten sind außerdem beim „Sportkarussell“ die Sportarten und Vereine: Tennis: TG Rot-Weiß Hattingen; Parcours: TuS Hattingen; Geräteturnen: DJK Märkisch Hattingen; Schwimmen: Schwimmverein Hattingen; Segeln: Segelclub Hattingen; Leichtathletik: TuS Hattingen; Kinderturnen: VfL Winz-Baak; Tischtennis: VfL Winz-Baak; Kinball: DJK Märkisch Hattingen; Judo: 1. JJJC Hattingen; Kanu: SG Welper; Basketball: SG Welper; Futsal TuS Hattingen; Handball: VfL Winz-Baak; Drums alive: TV Hattingen; Karate: 1. JJJC Hattingen.
Petra David vom Fachbereich Sport : „Es gibt 89 Sportvereine in Hattingen. Man kennt sich und ich habe alle persönlich angesprochen. Von daher hätten wir auch mehr als nur die drei Schulen und nur diese Sportarten zusammenbekommen, aber mehr war jetzt einfach nicht zu stemmen. Das ,Sportkarussell‘ ist ja Neuland für alle Beteiligten.“

"Win-win-win-Situation" für alle Beteiligten

Achim Paas ist nicht nur Vorsitzender vom Sportausschuss, sondern ebenfalls Kuratoriumsvorsitzender der Sparkassen-Stiftung. Er spricht von einer win-win-win-Situation: „Die Kinder erhalten Bewegung, die Schulen ein verlässliches Sportangebot und die Vereine können Kinder für ihre Sportart begeistern.“
In Wetter, wo dieses Projekt sehr erfolgreich erstmals 2012 gelaufen sei, wechselte anschließend knapp die Hälfte der beteiligten Kinder in die Schnupperangebote der Vereine.
Stiftungsvorstand Dieter Rumberg: „Die Kosten des Projektes belaufen sich auf etwa 7.000 Euro beispielsweise für die Fahrten der Kinder zu den Sportstätten. Die Kosten für die Übungsleiter in Höhe von 3.900 Euro übernimmt die AOK, wir den Rest. Für die Vereine entstehen keinerlei Kosten.“
Die Sparkassen-Stiftung für Bildung, Jugend und Sport fördert außerdem diese drei Projekte: die Sprachförderung von Migrantenkindern unter Einbeziehung der Eltern in der Heggerfeld-Schule unter dem Titel „Rucksack in der Grundschule“ in Höhe von 1.281 Euro; außerschulische Bildung des Vereins „Merlin“ mit 3.630 Euro; mit weiteren 2.760 Euro das Präventionsprogramm „Klasse 2000“ gegen Gewalt und Sucht sowie für Gesundheitsvorsorge an der Erik-Nölting-Grundschule.

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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