Selbstverteidigung für Senioren: Kurs in Hattingen kommt gut an

Die beiden Trainer Jürgen Siepermann (rechts) und Martin Schmalenberg demonstrieren den Senioren in der Berger Schule, wie ein Spazierstock zur Selbstverteidigung genutzt werden kann.  Foto: Kosjak
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  • Die beiden Trainer Jürgen Siepermann (rechts) und Martin Schmalenberg demonstrieren den Senioren in der Berger Schule, wie ein Spazierstock zur Selbstverteidigung genutzt werden kann. Foto: Kosjak
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„Der größte Sieg ist der vermiedene Kampf.“ Auch wenn dieser unter Kampfsportlern gültige Satz sicher richtig ist, lässt sich nicht leugnen: Gerade Senioren sind für Gewalttäter ein vermeintlich leichtes Opfer.

Nicht alle wollen sich jedoch mit dieser ihrer Opferrolle abfinden. Das gilt beispielsweise für 31 Seniorinnen und Senioren ab 60 Jahren, die sich an weiteren fünf Samstagen in der alten Berger Schule in Oberstüter treffen. Dann steht da das Thema „Selbstverteidigung für Senioren“ an.
Vorgestellt wird dort den 15 Frauen und 16 Männern, die zum Auftakt erschienen waren, ein eigens für Senio­ren entwickeltes Konzept. Kampfkunstlehrer Martin Schmalenberg aus Hattingen und Jürgen Siepermann, kampfsporterfahrener Mitarbeiter aus dem städtischen Seniorenbüro, erklären, um was geht: „Die Empfehlungen in unserem Kurs sind ausgerichtet auf die Fragen der Kursteilnehmer und bezogen auf eigene Erlebnisse und Ängste in Gefahrensituationen.“

"Selbstverteidigung mit Spazierstock"

Darüber hinaus stellen die beiden Experten immer wieder einfachere Tricks und Tipps aus verschiedenen asiatischen Kampfsportarten wie etwa Kung Fu und Aikido vor, die auch untrainierte Menschen erlernen und üben können. Behinderungen und Leistungseinschränkungen der Übenden können bei der Mehrheit der möglichen Tricks durchaus berücksichtigt werden.
„Alle Techniken, die wir vermitteln, können mit wenig Kraft und einer guten Standfestigkeit ausgeübt werden“, so Jürgen Siepermann zum STADTSPIEGEL, der seit Jahren im Bereich der Kampfkunst – Kampfsportler gebrauchen lieber die deutsche Übersetzung von „martial arts“ für ihren Sport – und als Trainer tätig ist.
Als besondere Spezialität wurde bei dem Kurs Selbstverteidigung für Senioren „Selbstverteidigung mit einem Spazierstock“ vorgestellt. Dies stieß natürlich auf großes Interesse bei den Senioren in der Berger Schule.
Diese Methode basiert auf „Cane Master“-Techniken“ und wurde auch speziell für Senioren entwickelt. Der Stock wird sowohl für gymnastische Übungen als auch zur Selbstverteidigung eingesetzt und als Gehhilfe ist er ebenfalls geeignet. So entwickelt sich ein größeres Sicherheits-, Selbstwert- und auch Gemeinschaftsgefühl der Übenden. Diese Methode erfreut sich besonders in den USA, auch in Seniorenheimen und Begegnungsstätten, immer größerer Beliebtheit.
Jürgen Siepermann: „Dieser Stock ist sehr vielseitig zur Verteidigung einsetzbar. Man kann ihn in der Luft drehen, werfen, damit schubsen oder den Gegner einklemmen. Das zu wissen, gibt den Senioren ein Gefühl der Sicherheit.“

INFO:
Wer sich für Selbstverteidigung für Senioren an den Samstagen 23. und 30. Mai sowie 6., 13., 20. und 27. Juni jeweils um 15 Uhr in der Berger Schule interessiert, kann sich per E-Mail weiter informieren bei Martin ­Schmalenberg unter
mskampfkunst@live.de

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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