TSG Sprockhövel verliert gegen Bielefeld: "Das waren Geschenke"

Hedefspor Hattingen und der SC Obersprockhövel sind die Verfolger der Spitzenreiter. Während der Landesligist weiter sechs Zähler hinter dem SV Horst-Emscher 08 liegt, beträgt der Rückstand des Bezirksligisten auf die TSG Herdecke nur noch drei Punkte.

VON TONI BERTRAMS

Oberliga Westfalen

DSC Arminia Bielefeld II – TSG Sprockhövel 3:1, FC Eintracht Rheine – SV Westfalia Rhynern 2:0, Hammer SpVg – SC Westfalia Herne 1:0, SV Zweckel – FC Gütersloh 1:2, SpVgg Erkenschwick – SuS Neuenkirchen 3:3, TuS Heven – TuS Dornberg 2:1, SC Roland Beckum – VfB Hüls 2:0, SV Rödinghausen – Rot-Weiß Ahlen 1:1, TuS Ennepetal – TuS Erndtebrück 1:1.

TSG Sprockhövel

Wenn Lothar Huber an Nadine Matthes denkt, geht es ihm überhaupt nicht gut. Die 30-Jährige aus Castrop-Rauxel, die in der 2. Frauen-Bundesliga pfeifen darf, hatte einen nicht unerheblichen Anteil daran, dass die TSG Sprockhövel beim Oberliga-Spitzenreiter DSC Arminia Bielefeld II mit 1:3 (1:0) ohne Kapitän Raoul Meister (Grippe) das Nachsehen hatte. „Alle drei Tore waren Geschenke. Ohne die Schiedsrichterin hätte Bielefeld kein Tor gemacht“, sagte der TSG-Coach.
Der Tabellen-14. (13 Punkte, 14:20 Tore) präsentierte sich in Ostwestfalen in starker Verfassung und hätte schon nach fünf Minuten durch Lukas Opiola in Führung gehen können. In der 22. Minute war es dann so weit: Emre Yesilova traf. „Nach einer Super-Kombination“, lobte Lothar Huber und freute sich zu diesem Zeitpunkt noch über die starke Defensive seines Teams. „Mit dem System, das wir gespielt haben, konnten die Bielefelder nichts anfangen“, sagte er und sah in der Pause, dass die Arminia-Fußballer „massiv auf die Schiedsrichterin eingequatscht haben“.
Und dann kam es so: Dem 1:1 „ging ein klares Foul an Hakan Gültekin voraus“ (Huber), und der Elfmeter, der zum 2:1 führte, „war ein absoluter Witz“, erklärte der TSG-Trainer, der auch überhaupt nicht verstanden hatte, dass es nach einem Foul an Emre Yesilova keine Rote Karte gegeben hatte. „Wir sind absolut verpfiffen worden“, ärgerte sich Lothar Huber über Nadine Matthes, die zu allem Überfluss „ein einwandfreies Kopfballtor von Sebastian Greitemann nicht gegeben hat“. Das wäre das 2:2 gewesen. Das 3:1 in der Nachspielzeit sei ein klares Abseitstor gewesen.
Zu denken gab Lothar Huber auch das Verhalten der Bielefelder. „Wir sind massiv beleidigt worden. Ein Spieler hat uns Drecksvolk genannt und ist dafür auch noch von seinem Trainer umarmt worden“, sagte der 61-Jährige, der anschließend für die Äußerungen seines Kollegen Daniel Scherning kein Verständnis hatte. „Das war mehr als erbärmlich, eine absolute Sauerei“, sagte er und kündigte an, an Pressekonferenzen nach Spielen gegen Bielefeld nicht mehr teilzunehmen.
Ihr nächstes Pflichtspiel bestreitet die TSG schon am Donnerstag (7. November). Dann gastiert sie in der dritten Runde des Hagener Kreispokals beim A-Kreisligisten Al Seddiq Hagen, den sie in der vergangenen Saison im Finale mit 2:0 geschlagen hat. Anstoß wird um 19 Uhr im Sportzentrum Helfe sein (Am Bügel 20).

Landesliga Niederrhein, Gr. 3

Sportfreunde Niederwenigern – SV Rhenania Bottrop 0:0, Sportfreunde Hamborn 07 – SC 26 Bocholt 0:1, ESC Rellinghausen – Mülheimer SV 07 4:0, 1. FC Bocholt – Spvgg. Sterkrade-Nord 2:0, TuB Bocholt – FSV Duisburg 0:4, Viktoria Buchholz – Vogelheimer SV 1:2, SpVg Schonnebeck – VfB Bottrop 6:1, DJK Arminia Klosterhardt – Duisburger SV 1900 3:2.

Sportfreunde Niederwenigern

Sein Zu-null-Spiel hat Jürgen Margref jetzt, für Zufriedenheit sorgte dies beim Trainer der Sportfreunde Niederwenigern jedoch nicht. „Wir haben zwei Punkte verschenkt“, sagte er nach dem 0:0 gegen den SV Rhenania Bottrop. „Wir haben gerade in der ersten Halbzeit zu verhalten, zu abwartend gespielt und kein Risiko genommen.“ Viel schlimmer noch waren aber die Gelben Karten, die sich Christopher Weiß und Fabian Lümmer – jeweils wegen Meckerns – abgeholt hatten und die Konsequenzen haben sollten. „Völlig unnötig“, ärgerte sich Jürgen Margref.
Aber als diese beiden dann im zweiten Abschnitt Gelb-Rot gesehen hatten – „diskussionswürdig“, sagte der SFN-Coach –, wurde es besser. Acht gegen neun Feldspieler hieß es, nachdem auch ein Bottroper vom Platz geflogen war. „Wir haben nun mehr gemacht“, berichtete Jürgen Margref. „Aber wir haben es nicht geschafft, gegen einen Gegner, der mit dem Punkt zufrieden war, einen Sieg einzufahren.“
Die letztlich beste Möglichkeit für den Tabellensiebten (17 Punkte, 30:26 Tore) hatte Marcel Kraushaar fünf Minuten vor dem Abpfiff, nachdem David Moreno bereits am Aluminium des Rhenania-Kastens gescheitert war. Er war in den Bottroper Strafraum eingedrungen und hätte eigentlich schießen können, sogar müssen. „Aber“, sagte sein Trainer, „er hat wohl auf ein Foul gewartet.“

Landesliga Westfalen, Gr. 3

Hedefspor Hattingen – SV Brackel 06 3:2, SC Hennen – Hasper SV 1:1, SSV Mühlhausen-Uelzen – Kirchhörder SC 1:2, SV Herbede - TuS Eving-Lindenhorst 2:0, SV Wanne 11 – SV Arminia Marten 5:0, Lüner SV – SV Höntrop 0:1, TuS Stockum – CSV SF Linden 2:0, SV Horst-Emscher 08 – SV Sodingen 2:1.

Hedefspor Hattingen

Hedefspor Hattingen, das dank eines 3:2 (2:1) bei seinem Liga-Rivalen SV Höntrop das Achtelfinale des Bochumer Kreispokals erreicht hat, ist nun alleiniger Verfolger des Gelsenkirchener Tabellenführers SV Horst-Emscher 08, der weiterhin mit sechs Punkten Vorsprung an der Landesliga-Spitze thront. Dank eines Treffers von Nils Güntner nach einem Freistoß von Yavuz Derin in der 90. Minute setzte sich der Tabellenzweite (24 Zähler, 23:15 Tore) mit 3:2 (0:2) gegen den SV Brackel 06 durch; indes patzte der bis dahin punktgleiche CSV SF Linden erneut, und zwar mit 0:2 beim Tabellendrittletzten TuS Stockum.
„Wahnsinn!“, sagte Hedef-Trainer Seung-Man Hong. „Das war nichts für schwache Nerven, schon gar nichts für mich.“ Mit den Nerven hatte zunächst auch Selçuk Aydin zu kämpfen, der sonst so sichere Rückhalt des Aufsteigers. „Zwei kapitale Torwart-Fehler“, erklärte der 34-jährige Coach. Und so stand es nach 36 Minuten 0:2. Aber schon in der Folge „wollte ich nicht daran glauben, dass wir das Spiel verlieren“, sagte er. Obwohl Max Claus zunächst zwei sehr gute Möglichkeiten ausließ.
Aber kurz nach dem Wechsel verkürzte Tamer Aydin auf 1:2 (48.). „Die Mannschaft war wie ausgewechselt, und wir haben Brackel an die Wand gespielt“, sagte Seung-Man Hong. „Die Jungs waren nicht mehr zu bremsen, es war ein Festival. Das war schön anzusehen.“ Zunächst gelang dem eingewechselten Florentin Cheuffa in der 65. Minute das 2:2, ehe Nils Güntner die überragende zweite Hedef-Halbzeit krönte.

Bezirksliga Westfalen, Gr. 6
TuS Ennepetal – SC Obersprockhövel 1:9, VfL Schwerte – TuS Hattingen 2:2, ETUS/DJK Schwerte – SC Berchum/Garenfeld 3:1, SV Bommern – TuS Wengern 3:3, SG Hemer – DJK GW Menden 5:4, FSV Gevelsberg – Geisecker SV 1:2, VfK Iserlohn – VTS Iserlohn 1:0, SpVg. Hagen 11 – TSG Herdecke 2:1, FC Wetter 10/30 – TSV Fichte Hagen 4:1.

SC Obersprockhövel

Es sind nur noch drei Punkte Rückstand. Während der Tabellenzweite SC Obersprockhövel (30 Punkte, 44:14 Tore) seine Pflichtaufgabe beim TuS Ennepetal II souverän mit 9:1 (4:1) löste, patzte Spitzenreiter TSG Herdecke. Dabei stellte Muhidin Ramovic einmal mehr seine Extra-Klasse unter Beweis: Fünfmal war der SCO-Sturmführer erfolgreich (einmal vom Elfmeterpunkt) und schaffte in der zweiten Halbzeit einen Hattrick, als er das Ergebnis von 4:1 auf 8:1 hochschraubte.
Es ist kein Wunder: Dieter Iske war zufrieden. „Es war ein weiterer Schritt in die Richtung“, sagte der SCO-Coach, „vernünftigen und attraktiven Fußball zu spielen.“ Weitere Obersprockhöveler Torschützen waren Nils Rosenbach (3.), Nikita Wirt (8.), Dustin Najdanovic (19.) und Fabian Voshage (88.). Die Ennepetaler Reserve hatte in der 31. Minute einen Foulelfmeter zum zwischenzeitlichen 1:4 genutzt.

TuS Hattingen

Obwohl der TuS Hattingen erhebliche Personalprobleme hatte, zeigte er beim ambitionierten VfL Schwerte eine engagierte, couragierte Leistung und holte sich beim 2:2 (0:0) hochverdient einen Zähler. „Wir haben ein ordentliches Auswärtsspiel gemacht und nehmen den Punkt gerne mit“, sagte Spielertrainer Marius Kundrotas. „Jetzt gilt es, zu Hause nachzulegen.“
Der Tabellen-13. (16 Punkte, 24:34 Tore) hatte in Schwerte sogar zweimal in Führung gelegen, nachdem Jan Höhmann zum 1:0 (72.) und Sertac Dogan zum 2:1 getroffen hatten. Die Rot-Weißen hatten den jetzt Tabellenfünften am Rande einer Niederlage. Doch einen Freistoß in der Schlussminute, den Marius Kundrotas nicht gegeben hätte, wenn er Schiri gewesen wäre, nutzte der VfL noch zum Ausgleich.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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