Finanzen der Stadt Heiligenhaus: Siebenstelliges Plus

Beigeordnete/Stadtkämmerer Michael Beck
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Gute Nachrichten rund um die Finanzen der Stadt Heiligenhaus konnten Bürgermeister Dr. Jan Heinisch und der erste Beigeordnete/Stadtkämmerer Michael Beck nun verkünden: Der harte Sparkurs hat sich bewährt, seit der Wirtschaftskrise steht nun im Jahresabschluss erstmals wieder ein Plus. "Der Jahresabschluss für 2015 liegt vor, bei dem Plus handelt es sich um eine siebenstellige Summe", führt Dr. Jan Heinisch aus. Und auch die Zahlen aus 2016 sowie aus dem ersten Quartal 2017 lassen die Verwaltungsspitze positiv in die Zukunft blicken. Dennoch: Mit dem Sparen muss es weitergehen.

Wirtschaftskrise hatte verheerende Auswirkung für Heiligenhaus

Rückblick: Die Stadt Heiligenhaus gehört zu den Kommunen, für die die Wirtschaftskrise im Jahr 2008 verheerende Folgen hatte. Es kam zum Einbruch der Gewerbesteuereinnahmen, Unternehmen mussten Mitarbeiter entlassen oder scheiterten, insgesamt 3000 sozialversicherungspflichtige Jobs in Heiligenhaus fielen weg. Das wirkte sich natürlich schnell auf den Haushalt der Stadt aus. "Die Gewerbesteuereinnahmen brachen von 21 Millionen auf rund fünf Millionen Euro jährlich ein", so Kämmerer Michael Beck. Wie viele Kommunen in NRW (laut Michael Beck rund 74 Prozent) musste auch Heiligenhaus aufs Eigenkapital zurückgreifen, weil es nicht möglich war, den Haushalt auszugleichen. Und schließlich war kein Geld mehr da. "2014 kam es zur Überschuldung", erinnert Bürgermeister Dr. Jan Heinisch.

Konsequenter Konsolidierungskurs

Mit einem konsequenten Konsolidierungskurs galt es in den vergangenen Jahren also, sich zu entschulden und die Kredite deutlich zu senken. Nun konnten der Bürgermeister und der Kämmerer die Mitteilung machen, dass man den richtigen Kurs eingeschlagen hat. Nach wie vor sei die finanzielle Situation der Stadt Heiligenhaus alles andere als rosig, aber: "Erstmals seit der Wirtschaftskrise steht im Jahresabschluss ein Plus", verkünden Heinisch und Beck erfreut. Das gehe aus dem Jahresabschluss 2015 hervor, der noch vor der Sommerpause im Rat festgestellt werden soll. "Die Zahlen aus 2016 sowie aus dem ersten Quartal 2017 stimmen uns ebenso positiv. Wir sprechen hier von sehr validen Zahlen", heißt es weiter. Der erste wichtige Schritt aus der Überschuldung sei also gelungen, dennoch müsse es mit dem strengen Sparkurs weitergehen.

"Warum? Ganz einfach! Wir können jetzt deutlich erkennen, dass unsere Maßnahmen erfolgreich waren. Nun gilt es wieder ein gesundes Eigenkapital aufzubauen und das gelingt eben nicht, indem man wieder alles rückgängig macht", so der Obere der Stadt. Rund 20 Prozent Einsparungen bei den Fördermitteln für den Bereich Kultur, die Erhöhung der Gewerbesteuer auf 680 Punkte, die Erhöhung der Kita-Beiträge, Personaleinsparungen in der Verwaltung - all das wurde umgesetzt, um die Finanzen in den Griff zu bekommen. "Und das ist uns gelungen, ohne dass ein Club oder eine Bücherei geschlossen werden musste", ruft Michael Beck ins Gedächtnis. Aber natürlich habe es diesbezüglich auch die eine oder andere hitzige Diskussion gegeben, wie beispielsweise bei der Schließung einiger Spielflächen.

Auf alle Eventualitäten vorbereitet sein

"Die nächsten fünf bis sieben Jahre wird uns das Thema ,Sparen' sicherlich noch begleiten", sagt Kämmerer Beck. "Wir müssen wieder ein gesundes Polster beim Eigenkapital aufbauen, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein." Es dürfe sich nicht wiederholen, dass ein kräftiger Wind aus der Finanzwelt, die Stadt wie ein kleines Fähnchen ins derartige Schwanken bringt. Der Schuldenstand der Stadt liegt aktuell bei rund 90 Millionen Euro, das unterteilt sich in 37 Millionen Euro langfristige Investitionskredite und in 53 Millionen kurzfristige Kassenkredite. "Wir haben uns aus einem ganz tiefen Loch nach oben gearbeitet!"

Einen weiteren Aufschwung erhofft man sich durch das neue Gewerbegebiet "Grüner Jäger" sowie weitere Ansiedlungen. Dabei spielt auch der gerade erst eröffnete Neubau des Campus Velbert/Heiligenhaus eine entscheidende Rolle. "Eines muss man sagen - trotz der finanziell eklatanten Situation möchten die Leute hierher ziehen", so Dr. Jan Heinisch. Rund 14 Millionen Euro pro Jahr nehme man inzwischen wieder durch die Gewerbesteuer ein, damit sei man noch weit weg von den 21 Millionen vor der Krise. "Es gibt also weiterhin Aufholbedarf", sagt Beck.

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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