Letzter Einsatz für „Blümchen“

Mit Vollendung des 63. Lebensjahrs endet in Nordrhein-Westfalen endgültig die Zugehörigkeit zur Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr. Nun war auch für Günter Blum, geboren am 11. August 1950, die Zeit für den „letzten Einsatz“ gekommen. Vor seiner Haustür ertönte dazu das Martinshorn so lange, bis „Blümchen“ selbst die Türe öffnete. Nach einem Geburtstags-Ständchen wurde Blum kurzer Hand auf die hölzerne Sitzbank eines Löschfahrzeuges aus dem Feuerwehrmuseum verfrachtet und „gekidnapped“.
Die Kameraden der Löschgruppe drehten mit ihm eine Runde durch das gesamte Stadtgebiet, ehe die Fahrt im benachbarten Essen-Kettwig endete.
Günter Blum kam 1969 zur Freiwilligen Feuerwehr Heiligenhaus, wo er 1970 nach bestandenem Grundlehrgang zum „Feuerwehrmann“ befördert wurde - damals noch in der alten Feuerwache auf dem Hinterhof des Rathauses.
1970 gab es einen wesentlichen Einschnitt im Feuerwehr-Leben: Bei einer Explosion in einer Heilighauser Eisen- und Tempergießerei wurde sein rechtes Bein erheblich verletzt, als es in einer zu heiß gewordenen Gasflasche einen „Rückschlag“ gab. Die Genesung von diesem Unfall überdauerte mehrere Jahre, doch Günter Blum wurde wieder fit und fand auch wieder den Weg in die Feuerwehr-Uniform.
Nach der Teilnahme an mehreren Lehrgängen konnte Blum 1983 bereits das Amt als Zugführer bekleiden, 1993 schließlich entschieden sich die Kameraden der Feuerwehr für Blum als Wehrführer/ Stadtbrandmeister der Stadt Heiligenhaus, hierbei war und ist ihm die Sicherheit der Feuerwehr-Angehörigen ein hohes Gut.
In Anerkennung an seine 35-jährige treue Pflichterfüllung im Dienste der Freiwilligen Feuerwehr verlieh der Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen im Jahre 2004 das Feuerwehrehrenzeichen in Gold.
Günters Bruder Rolf Blum hingegen schlug die hauptamtliche Laufbahn der Feuerwehr ein und trat 1970 seinen Dienst bei der Berufsfeuerwehr Wuppertal an. Nachdem er aus beruflichen Gründen einige Zeit den Dienst in der Feuerwehr Heiligenhaus quittierte, trat auch er 1992 wieder in die Freiwillige Feuerwehr ein. Einige große Projekte gehen auf das Konto von Rolf Blum, so war er maßgeblich an der Gründung einer Arbeitsgruppe mit der „Lebenshilfe“ in Heiligenhaus beteiligt, welche das Zusammenspiel zwischen Feuerwehr und behinderten Menschen fördert und trainiert.
Beide „Blums“ engagieren sich bis heute im Heiligenhauser Feuerwehrmuseum. So wird man auch in Zukunft „den einen oder anderen Blum“ in einem roten Fahrzeug und in Uniform antreffen. Wenn auch der Einsatzdienst nun gesetzlich nicht mehr gestattet ist, freut sich die Feuerwehr auch weiterhin über die Anwesenheit, den guten Rat und die Anekdoten von Rolf und Günter Blum.

Autor:

Lokalkompass Niederberg aus Velbert

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