Nach Brand: Schnelle Hilfe in der Not

Wenn Tina Schmeißer auf die verkohlten Reste des idyllischen Fachwerkhauses schaut, schießen ihr die Tränen in die Augen.

Vor einer Woche stand das rund 280 Jahre alte Bauernhaus mit dem Namen „Scharpenhaus“ in hellen Flammen. Bei dem verheerenden Brand blieben Tina Schmeißer und ihrem Mann Claus nichts als die Sachen, die sie am Leib trugen.
Claus Schmeißer führte am vergangenen Mittwochabend kurz vor acht Hund „Boomer“ aus, der Malteser ist mit seinen 16 Jahren sehr betagt und mittlerweile taub und blind. „Als ich raus ging, war von einem Feuer nichts zu merken. Als ich nach fünf Minuten wieder kam, schlugen die Flammen aus dem ersten Stock“, stellte Claus Schmeißer entsetzt fest.

Großer Schock nach
dem Saunabesuch

„Ich wollte nach oben, aber das ging nicht mehr. Sofort habe ich meine Eltern aus dem Erdgeschoss geholt und die Feuerwehr gerufen. Ganz schnell war zuerst der Rettungswagen da, die haben sich sofort um meinen 83-jährigen Vater und meine 86-jährige Mutter gekümmert, die nicht laufen kann.“
Groß war der Schock für Tina Schmeißer, als sie nach einem Saunabesuch zu ihrem brennenden Zuhause kam. Verletzt wurde niemand, aber das Haus ist unbewohnbar. Während die Räume des alten Ehepaars von den Flammen verschont blieben, aber durch das Löschwasser unbewohnbar sind, stehen Tina und Claus vor dem Nichts. „Da ist wohl nichts mehr zu gebrauchen, Ruß und Löschwasser sind in die Naturholzmöbel gezogen.“ Mittlerweile haben die Brandermittler die Ursache festgestellt: Ein Kurzschluss im Spiegelschrank.
Während der Großvater Conrad erst einmal bei seiner Enkelin unterkam, fand seine Frau Ingeborg im Plaumannhaus der AWO eine vorläufige Bleibe. Claus Schmeißer erhielt große Unterstützung bei seinem Arbeitgeber Elwitec in Velbert. Nicht nur, dass er seinem Mitarbeiter freigab, um notwendige Erledigungen zu tätigen, Firmenchef Jürgen Wiegel überließ seinem Mitarbeiter und seiner Frau kurzerhand eine Einliegerwohnung, die unmittelbar vor einer Vermietung stand.
Nachbarin Doris Peters sah die Not und wandte sich an Dietrich Klützke, den Präsident des Lions-Clubs Kettwig-Ruhr. Der konnte den Vorsitzenden des Lions-Club-Hilfswerks, Michael Düsterberg, von einer schnellen Hilfe überzeugen. „Wir haben 1.000 Euro auf Ihr Konto überwiesen, damit Sie die nötigsten Dinge sofort anschaffen können. Wer weiß, wie lange es dauert, bis die Hausratversicherung zahlt“, begründet Klützke die schnelle Hilfe. „Das ist ein echter Fall von ,Not am Mann‘“ befindet Michael Düsterberg.
Ob und wann das historische Gebäude wieder aufgebaut wird, ist noch offen. „Das Haus gehört einer 95-jährigen Heiligenhauserin, einer der beiden Söhne will sich darum kümmern, hat sie mir gesagt“, so Claus Schmeißer.

Autor:

Lokalkompass Niederberg aus Velbert

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