Neues Nahversorgungszentrum in Heiligenhaus soll die Innenstadt beleben

Auf dem ehemaligen Gelände der Firma Hitzbleck soll in naher Zukunft ein neues Nahversorgungszentrum entstehen. | Foto: Rendering/HBB
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  • Auf dem ehemaligen Gelände der Firma Hitzbleck soll in naher Zukunft ein neues Nahversorgungszentrum entstehen.
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Innenstadtentwicklung und große Chance für Heiligenhaus nach jahrelangem Stillstand

„Nach jahrelangem Stillstand kann nun ein attraktives Projekt zeitnah und schnell umgesetzt werden", freut sich Dr. Jan Heinisch. "Heute ist also ein schöner Tag für Heiligenhaus!" Gemeinsam mit Harald Flügge, Technischer Beigeordneter, sowie Architekt Matthias Pfeifer von RWK und Harald Ordner, Geschäftsführer von HBB (Hanseatische Betreuungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH), stellte der Bürgermeister die Pläne für das alte Hitzbleck-Gelände vor.

Schon bald soll es hier mit dem Bau eines innerstädtischen Nahversorgungszentrums losgehen. Ein großer Frischemarkt auf rund 3500 Quadratmetern Fläche, ein Lebensmittel-Discounter mit weiteren 1000 Quadratmetern sowie mehrere Fachmarktanbieter, die das noch fehlende Angebot in der Innenstadt abdecken werden - das ist geplant. Darüber hinaus sollen auf dem rund 20.000 Quadratmeter großem Gelände circa 260 komfortable Stellplätze entstehen. "Klares Ziel ist es, neue Geschäfte in die Innenstadt zu bringen und nicht für eine Verlagerung zu sorgen", betont der Bürgermeister. "Was uns in der Innenstadt seit vielen Jahren fehlte, ist ein breiteres Angebot an Lebensmitteln. Dieses Kernproblem ist damit nun gelöst."

Moderner, zweigeschossiger, L-förmiger Baukörper

Und damit das Nahversorgungszentrum auch optisch in die Innenstadt integriert wird, haben sich die Architekten von RKW aus Düsseldorf einiges einfallen lassen: Dass das Gelände von der Westfalenstraße aus zum Panoramaradweg hin stark abschüssig ist, hinderte die Experten nicht daran, einen modernen, zweigeschossigen, L-förmigen Baukörper zu planen. "Der gesamte Standort wird städtebaulich aufgewertet und in den städtischen Kontext eingebunden", so Architekt Matthias Pfeifer. Vom Rathaus aus blickt man zukünftig auf eine schöne Fassade, die nicht nur durch den Einsatz von vielen Glasflächen ein offenes und einladendes Bild verschaffen soll. "Es wird auch einen circa zehn Meter breiten und sechs Meter hohen Durchgang geben", erläutert der Architekt. Dieser sei immer passierbar und führt über Rampen bis runter zum Panoramaradweg. "Im hinteren, unteren Bereich liegen auch die 260 Parkplätze." Während im oberen Geschoss die Fachmärkte untergebracht sind, werden im unteren Geschoss die Anbieter von Lebensmitteln zu finden sein. Eine zusätzliche Rolltreppe verbindet die Etagen.

„Mit großem Aufwand werden hier auch die Straßen und Plätze neu gestaltet und durch verschiedenste Mittel soll an dieser Stelle auch der Verkehr entschleunigt werden", so Ortner, der von einer Investition von rund 30 Millionen Euro für HBB spricht. Eine zusätzliche Abbiegespur zu der neuen Parkfläche, eine Ampel in Höhe des Basildonplatzes, Veränderungen neben dem Rathaus an der Straße, die auf das neue Nahversorgungszentrum zuläuft - Besuchern der Innenstadt wird der Weg mit solchen Maßnahmen frei gemacht. "Die Geschäfte auf der Hauptstraße sowie die des neuen Nahversorgungszentrums sollen sich schließlich gegenseitig ein Frequenzbringer sein."

Kunstinstallationen aus alten Maschinenteilen

Die Stadt Heiligenhaus und HBB werden nach letzten Abstimmungen im Rat nächste Woche und nach Abschluss der notwendigen Verträge zügig mit dem Genehmigungsfahren starten. "Wenn es nach uns geht, eröffnen wir schon zum Weihnachtsgeschäft 2018", so Ordner. Bis dahin muss aber erstmal viel passieren auf dem Gelände an der Westfalenstraße. Mit der Errichtung des Nahversorgungszentrums verpflichtet sich die HBB auch zur Sanierung des gesamten Hitzbleck-Areals. "Die ehemalige Gießerei wird komplett abgerissen", informiert der Bürgermeister. "Allerdings möchten wir nicht, dass dieser wichtige Teil der Heiligenhauser Stadtgeschichte verloren geht." Kunstinstallationen aus alten Maschinenteilen würden daher für Hingucker im neuen Nahversorgungszentrum sorgen. "So soll aus einem alten Tiegel des Kupolofens beispielsweise ein Brunnen entstehen."

Wunsch: Fortschritt auf dem alten Kiekert-Gelände

Harald Ortner hofft, dass nach Abriss des alten Komplexes und weiterer Maßnahmen bezüglich der Altlasten schon im Frühjahr oder spätestens im Sommer 2017 die Baugenehmigung vorliegt. "Und dann muss man nochmal mit einer Bauzeit von zwölf bis 13 Monaten rechnen", so seine Einschätzung.
Inwiefern das Procom zu schnellerem Handeln animiert, ist nun abzuwarten. Das Unternehmen plant ein Einkaufszentrum auf dem ehemaligen Kiekert-Gelände. "Wir haben ein Gutachten erstellen lassen, dass besagt, das beide Projekte gut nebeneinander bestehen können und sich nicht ausbremsen", sagt Harald Flügge. Natürlich wünsche man sich seitens der Stadt, dass auch an dieser Stelle Bewegung in die Sache kommt.

Daten und Fakten:
-HBB baut das neue Einkaufsquartier auf der alten Industriebrache Hitzbleck
-Verkaufsfläche: 6.500 Quadratmeter
-Stellplätze: 260
-Mietermix: Der Mietermix besteht aus zwei Ankermietern aus dem Lebensmittelbereich (Frischemarkt und Discounter) sowie mehreren Fachmarktanbieter, die das noch fehlende Angebot in der Innenstadt abdecken werden.
-Über die HBB: Die HBB-Firmengruppe mit Sitz in Hamburg ist seit über 45 Jahren in der Immobilienbranche als Investor und Projektentwickler tätig. Bundesweit wurden
Einzelhandels-, Büro-, Hotel-, Senioren- und Wohnimmobilien errichtet. Die HBB ist ein inhabergeführtes Unternehmen und verfügt über ein gut ausgebildetes Team von rund 50 Mitarbeitern.
-RKW: RKW Architektur und Städtebau arbeiten seit Jahrzehnten bundesweit mit großen Auftraggebern zusammen. Das Büro beschäftigt circa 300 Mitarbeiter. Neben den zahlreichen privaten Bauherren wurden auch für öffentliche Bauherren verschiedene Projekte ausgeführt.
Hitzbleck: Die Eisen- und Tempergießerei Hitzbleck wurde im Jahr 1898 gegründet. Bis zum Sommer 2009 wurde sie mit rund 150 Mitarbeitern betrieben. Im Zuge der Weltwirtschaftskrise musste das Unternehmen Insolvenz anmelden. Die Stadt- und Bodenentwicklungsgesellschaft Heiligenhaus mbH hat daraufhin die Fläche erworben.

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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