Heljens-Jecken gelang ein großartiger Zug

Foto: Ulrich Bangert
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Weit über 10.000 Menschen säumten beim ersten Heiligenhauser Karnevalszug seit 1984 die Straßen. Nachdem sich der närrische Lindwurm über die Hauptstraße geschlängelt hatte, war die Stadt immer noch voller Menschen, die auf dem Rathausplatz ausgelassen, fröhlich und friedlich feierten.

Dazwischen eine sprachlose Jennifer Butgereit: „Ich bin so glücklich, ich finde für diese Menschenmassen keine Worte. Ich hatte mit ein paar Leuten gerechnet, aber als ich den Ameisenhaufen vor dem Rathaus sah, kamen mir die Tränen.“
Vor knapp einem Jahr mokierte sie sich in einem sozialen Netzwerk darüber, dass an Rosenmontag von Karneval in Heiligenhaus nichts zu spüren sei. Doch anstatt nur zu meckern, packte sie an, fand einige Mitstreiter, die sich engagierten und mit ihr zusammen die Heljens-Jecken gründeten, den ersten Karnevalsverein in Heiligenhaus. Erklärtes Ziel war ein Umzug am Nelkensamstag. Unterstützung bei den Vorbereitungen gab es von Karnevalsvereinen aus der Nachbarschaft, wie dem Kettwiger Karnevals-Club, dessen Kindergarde beim Zug mitmarschierte. „Das meiste haben sie aber selbst gemacht, sie sind sehr engagiert“, lobte KKC-Vorsitzender Dirk Bonkhoff bei der Zugaufstellung.

„Wir hatten 4.500 Besucher angemeldet, mehr als doppelt so viele sind gekommen“, staunte Edelgard Kotthaus, Vorsitzende der Heiligenhauser Jecken, die sich freut, dass alle die kamen, Spaß hatten und es keine schlimmen Vorkommnisse gab. „Das Team des Deutschen Roten Kreuz hatte nichts zu tun.“
Eine gelungene Vorlage für das nächste Jahr: „Vieles wird leichter, wenn es einmal gelaufen ist“, blickt die Organisatorin auf den Zug 2017. Immer wieder kamen nach dem Zug Zuschauer und Zugteilnehmer, um sich bei den Jecken zu bedanken. „Das war wirklich super!“, jubelt Rita Gilbert, die mit ihren Stammtischfreundinnen als „Zaubermäuse“ über die Hauptstraße trippelte.

„Lott Jonn“: Bei fast frühlingshaftem Wetter erlebten die Heiligenhauser einen perfekten Zug, der durch den stellvertretenden Bürgermeister Heinz-Peter Schreven und die Superhelden seines „Clans“ angeführt wurde. Den letzten Wagen stellten die Heljens-Jecken, auf dem Bürgermeister Dr. Jan Heinisch mitreiste und von der Begeisterung in der Stadt überwältigt wurde.
Narren haben keinen Respekt vor der Obrigkeit, so kritisierten Schüler und Eltern der Suitbertusschule die Überlegungen des Verwaltungschefs, das Heljensbad zu schließen. Über 30 Gruppen, acht davon mit großen Fahrzeugen, sorgten für ein buntes Bild, das durch Sportvereine, Stammtische, Parteien, Geschäfte, Bürgervereine, Schulen und Kirchen gebildet wurde. In zwei Cabriolets fuhren die Velberter Tollitäten Frank II. und Steffi I. sowie das Kinderprinzenpaar Jamari I. und Lia I. mit. Gerne hätten sie am Rosenmontag ihrem närrischen Volk in Velbert zugejubelt – jetzt hoffen sie darauf, dass sie dies im Mai nachholen können.

Autor:

Lokalkompass Niederberg aus Velbert

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