Unsere Mauer wird bunt: Graffiti-Projekt für Tersteegen-Schule

Die Schülerinnen Mara (v.l.) und Marie, die ehrenamtliche Helferin Aylin Behringer und Manfred Cserni vom Jugendamt Mettmann schauen dem Künstler Javier Landa Blanco über die Schulter, der einem der beteiligten Jugendlichen ein paar Tipps gibt.
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  • Die Schülerinnen Mara (v.l.) und Marie, die ehrenamtliche Helferin Aylin Behringer und Manfred Cserni vom Jugendamt Mettmann schauen dem Künstler Javier Landa Blanco über die Schulter, der einem der beteiligten Jugendlichen ein paar Tipps gibt.
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Sozialpädagogisches Projekt verschönert Tersteegen-Schule mit Graffiti

"Unsere graue, unscheinbare Mauer soll bunt werden", sagt Katrin Jensen, Leiterin der Gerhard-Tersteegen-Schule in Hetterscheidt. "Zwischen Schule und OGS führen seit Jahren graue L-Steine am Weg entlang. Das passt nicht zu unserer roten und gelben Schule!"

heiligenhaus.Was also tun? Unterstützung gab's durch das Jugendamt und das Graffiti-Projekt des Vereins "Neue Wege". "Der Verein ist ein Zusammenschluss von Jugendgerichtshilfen in der Region", erklärt Richard Starck von der Jugendgerichtshilfe Wülfrath. "Im Sommer machen wir Graffiti, Ostern sind wir im Stadtwald Mettmannn und im Herbst gibt es Naturprojekte."
Während dieser Projektwoche wird an drei Standorten gewerkelt, bei einer Firma in Mettmann, in der Innenstadt von Wülfrath – und eben an der Schule in Hetterscheidt. An allen Projekten sind straffällige Jugendliche oder junge Volljährige beteiligt oder auffällig gewordene Jugendliche, die gezielt von den Fachkräften der Jugendhilfe im Strafverfahren angesprochen wurden. "Wir möchten über die soziale Gruppenarbeit versuchen, besser an die Jugendlichen heranzukommen", erklärt Manfred Cserni vom Jugendamt Mettmann. Die Mitarbeiter der Jugendgerichtshilfe reden mit den jungen Leuten über ihre Verfehlungen oder Straftaten. "Aber auch über ihre Stärken, die sie hier bei diesem Projekt verwirklichen können", betont Richard Starck.

Mit Jugendlichen intensiv ins Gespräch kommen

Die Projekte des Vereins "Neue Wege" hätten sich sehr bewährt, um mit den Jugendlichen noch intensiver ins Gespräch zu kommen, Verhalten und Taten zu reflektieren und sich Handlungsalternativen klarer zu verdeutlichen. "Wir möchten die Jugendlichen damit stärken, und die Jugendlichen geben etwas an die Gemeinschaft zurück", sagt Starck.
Damit das auch gelingt – und der Spaß nicht zu kurz kommt – wurde das Projekt gut vorbereitet. "Die Planung hat noch mit Giuseppa Cagna stattgefunden, die das Jugendamt leider vor kurzer Zeit verlassen hat", sagt Katrin Jensen. "Die Grundierung und der Grundanstrich wurden von der Stadt Heiligenhaus durchgeführt", so die Schulleiterin weiter.
Am ersten Projekttag steht dann aber nicht nur jede Menge Sprühfarbe bereit sowie Malervlies und Schutzmasken, sondern auch ein "Plan", eine Vorlage wie's aussehen soll. Dafür hat Künstler Javier Landa Blanco gesorgt. "Die Schule hatte eine Idee, und ich habe versucht das umzusetzen", erzählt Landa, der schon seit mehr als zehn Jahren bei etlichen solcher Projekte mitgeholfen hat. Die Idee der Schüler, die an der langen Mauer bildlich umgesetzt wird, ist ein Weg vom Strand in die Schule, sozusagen zwischen Ferien oder Freizeit und dem schulischen "Ernst". In bunten Comic-artigen Einzelbildern entstehen Szenen aus verschiedenen Jahreszeiten.

Bunte Bildergeschichte wird die Mauer zieren

Die Konturen dafür hat Javier Landa Blanco vorgezeichnet. "So feine Linien zu sprühen ist für Anfänger sehr schwer", erklärt der Künstler. Dennoch ist die Arbeit an dem Wandbild kein reines Ausmalen. Deshalb hilft der Künstler bei der Handhabung der Farbdosen, gibt Tipps und steht den Jugendlichen zur Seite. Neben ihm und den Jugendamtsmitarbeitern ist auch Aylin Behringer wieder dabei. Als Ehrenamtliche unterstützt die Künstlerin gerne die Projekte des Vereins. "Es ist toll zu sehen, wie stolz die Jugendlichen sind, dass sie hier eine Schule verschönern können", so Behringer.
Die Schülerinnen Mara und Marie sind vorbeigekommen, um schonmal zu schauen, wie's wird. Doch am ersten Projekt-Tag ist natürlich ahnt man mehr als man sieht. Nach den großen Ferien Ende August werden die Schüler dann einiges zu bestaunen haben.

 Der Verein "Neue Wege" führt seit vielen Jahren sozialpädagogisch begleitete Graffiti-Projekte durch. Der Verein ist ein Zusammenschluss von Jugendgerichtshilfen in der Region.
 Verschönert wurde jetzt in Hetterscheidt die Gerhard-Tersteegen-Schule an der Velberter Straße.
 Der Künstler Javier Landa Blanco unterstützt seit über zehn Jahren die Graffiti-Projekte.

Autor:

Annette Schröder aus Bochum

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